30.08.08

30.8.1797: Mary Shelley (†1.2.1851)

Eigentlich Mary Wollstonecraft Shelley, englische Schriftstellerin. Als ihr berühmtestes Werk gilt "Frankenstein oder Der moderne Prometheus" (1818). Inspiriert dazu wurde sie durch einen erzählerischen Wettstreit während eines regnerischen Sommers 1816 in Lord Byrons Villa am Genfer See. Nach dem Tod ihres Ehemannes Percy B. Shelley (1822), eines der bekanntesten Dichter der englischen Romantik, gab sie in London seinen Nachlass heraus. Ihr "Frankenstein" erschien 1831 in der endgültigen Fassung. Frankenstein ist nicht, wie heute oft angenommen, der Name des künstlichen monströsen Wesens aus dem Roman, sondern der seines Schöpfers, an dem es sich rächt. Die Erzählung ist durch zahlreiche Verfilmungen bekannt geworden.

30.8.1918: Attentatsversuch auf Lenin

Russland seit dem 7. November 1917, ein Land in Aufruhr, im Chaos des Bürgerkriegs. Seit dem erfolgreichen Putsch baut Wladimir Iljitsch Lenin konsequent ein diktatorisches Regierungssystem unter Führung der bolschewistischen Kaderpartei auf. Die Opposition wird radikal unterdrückt.

Doch die Stimmung brodelt. Zusätzlich herrscht Krieg in Europa, den die Deutschen im Osten auch zu gewinnen scheinen. Am 9. Februar 1918 wird der Friedensvertrag zwischen der Ukraine und Deutschland unterzeichnet. Der Druck auf die Bolschewiken wächst, so dass einen Tag später Leo Trotzki als russischer Delegationsleiter das offizielle Ende der Kriegsteilnahme Russlands verkündet und die Friedensverhandlungen ohne Beschluss abbricht.

Die deutsche Oberste Heeresleitung befiehlt den weiteren militärischen Vormarsch gen Osten. Die neue und unstabile russische Regierung muss kapitulieren und die deutschen Forderungen akzeptieren. Der am 3. März unterzeichnete Friedensvertrag zwischen Russland und dem Deutschen Reich wird von Lenin gegen starke innerparteiliche Widerstände geschlossen.

Die Kommunisten brauchen Ruhe - nach außen, um ihre blutige Revolution im Innern durchsetzen zu können. Die Zarenfamilie wird am 17. Juli aus dem Weg geräumt, alle Mitglieder des Königshauses werden in Jekaterinenburg hingerichtet.

Doch schon sechs Wochen später kommt der große Schock für die Revolution. Lenin, Führer der Kommunistischen Partei Russlands, steigt nach einer Versammlung vor Arbeitern in einer Waffenfabrik in sein Auto. Der Chauffeur will gerade den Wagen starten, als plötzlich drei Schüsse auf den Führer der Revolution abgegeben werden.

Zwei der drei Kugeln treffen: Eine Kugel sein linkes Schulterblatt, die zweite geht direkt in die linke Schulter. Lenin sackt zusammen, die Revolutionäre Polizei ergreift sofort die vermeintliche Attentäterin: Fanja Kaplan.

Die 30-jährige Ukrainerin lebt seit 1906 nach einem fehlgeschlagenen Attentat auf den Provinz-Gouverneur als Anarchistin im Untergrund. Zunächst zu lebenslangem Arbeitslager verurteilt, wird sie nach der Februar-Revolution 1917 begnadigt. Jetzt also die Schüsse auf Lenin.

Protokoll der Geheimpolizei vom 30. August 1918, 23.30 Uhr: "Ich heiße Fanja Efimovna Kaplan, das ist der Name unter dem ich im Arbeitslager Akatua als Gefangene geführt wurde. Ich habe heute auf Lenin geschossen. Ich habe aus eigener Überzeugung auf ihn geschossen. Ich habe mehrmals geschossen, ich weiß aber nicht wie oft. Ich werde keine Details über die Waffe verraten. Ich habe auf Lenin geschossen, weil ich ihn als einen Verräter der Revolution sehe und seine Existenz den Glauben an den Sozialismus zerstören wird."

Eine kryptische Aussage, die bis heute Zweifel an der Rolle Kaplans beim Anschlag auf Lenin weckt. Denn Kaplan scheint nur ein Opfer, ein freiwilliges, gewesen zu sein. Zu merkwürdig sind die Indizien, die aus der Revolutionärin eine Mörderin machen sollen.

So gibt es keine Zeugen, die Kaplan tatsächlich haben schießen sehen. Im Jahr 1906 war Kaplan zudem vollständig erblindet, sechs Jahre später hat sie zwar wieder ihre Sehkraft teilweise zurück gewonnen, doch ist sie extrem nahsichtig und von daher nicht als Mörderin geeignet.

Bei der Untersuchung des Tatorts durch den Zarenmörder Yurowski werden vier Patronenhülsen gefunden, obwohl alle Augenzeugen nur von drei Schüssen sprechen. Auch die allzu große Bereitwilligkeit Fanja Kaplans, ihre vermeintliche Schuld einzugestehen, macht misstrauisch.

Eindeutiger Beweis für ihre Unschuld scheint ein medizinisches Dossier aus dem Jahr 1922 zu sein. Da wird endlich die Kugel aus Lenins Schultergelenk entfernt. Die Patrone stammt eindeutig nicht aus dem Browning-Revolver, den die Geheimpolizei in der Handtasche Kaplans als Tatwaffe ausgemacht hatte.

So hält sich denn auch hartnäckig ein anderes Gerücht. Der wahre Attentäter auf Lenin vom 30. August 1918 war ein Mann namens Protopopow, Leiter einer Tscheka-Einheit und ein von der Revolution Enttäuschter. Auch er soll am Tatort festgenommen und noch am gleichen Tag hingerichtet worden sein. Kaplan, die ihn decken sollte, weiß dies nicht und "gesteht" ihre Täterschaft.

Auf jeden Fall macht die Tscheka, die Geheimpolizei und Vorläuferin des KGB, kurzen Prozess mit Kaplan. Am 4. September wird sie um vier Uhr morgens von Pavel Malkow in einer Garage erschossen. Ihre Überreste werden auf Anordnung spurlos vernichtet.

Zu Stalins Zeiten dann reicht es später, mit Nachnamen Kaplan zu heißen. Schnell wird dann die Frage: "Verwandt mit der Kaplan?" zu einer Lebensgefahr in Stalins Terrorreich.

Auf jeden Fall ist der 30. August 1918 ein willkommenes Fanal für die Anführer der Bolschewiken, jetzt erst recht Jagd auf alle Gegner zu machen. Es beginnt der "Rote Terror". Die Opfer: Parteimitglieder der Sozial Revolutionären Partei, die bei den Wahlen wesentlich erfolgreicher abgeschnitten hat als die Kommunistische Partei.

Leo Trotzki schreibt über die Situation: "Die Revolution wurde bemerkenswerterweise nicht durch eine kurze Phase der Ruhe stabilisiert, sondern durch die Bedrohung durch das Attentat."

Autor: Jens Teschke

Weltkonferenz der Afrika-Archäologie

Vom 8. bis 11. September treffen sich an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main über 250 Afrika-Archäologen aus 30 Ländern, die in der Society of Africanist Archaeologists (SAfA) organisiert sind. Diese Weltkonferenz der Afrika-Archäologen steht in diesem Jahr unter dem Motto "Cultural Diversity of Africa's Past" und wird von den Wissenschaftlern der Archäologie und Archäobontanik Afrikas des Instituts für Archäologische Wissenschaften der Goethe-Universität organisiert und vom Frankfurter Zentrum für interdisziplinäre Afrika-Forschung (ZIAF) unterstützt.

Die Ansichten über Afrikas Vergangenheit sind ein Feld extremer Gegensätze. Sie reichen vom geschichtslosen Kontinent in Zeiten kolonialer Demütigung bis zum Schauplatz von Entwicklungen, ohne die unsere Welt ganz anders aussähe, ohne die es - auf den Punkt gebracht - keine Menschheit gäbe. Denn unsere mehrere Millionen Jahre zurückreichenden biologischen Wurzeln liegen in Afrika, und in Afrika wurde vor etwa 2,5 Millionen Jahren die menschliche Kultur geboren. Das Wissen über den Weg Afrikas von den menschlichen Anfängen bis zum Beginn historischer Überlieferung und den Wurzeln der modernen Welt ist archäologischer Forschung zu verdanken. In den letzten Jahrzehnten wurde dabei eine Vielfalt an kulturellen Entwicklungen aufgedeckt, von denen man zuvor keine Vorstellung hatte.

Die Zusammenkunft von Wissenschaftlern aus Afrika, Amerika, Europa und Australien dient dem Austausch über aktuelle Forschung. Der Schwerpunkt liegt allerdings auf den jüngeren Epochen. Hierzu gehört die Zeit, als der anatomisch moderne Menschen und seiner Kultur vor weit über 100.000 Jahre in Afrika auftrat, was erst mehr als 50.000 Jahre später in Europa der Fall war. Weitere Schwerpunkte liegen auf dem tiefen Einschnitt, den das in Afrika relativ späte Aufkommen sesshafter bäuerlicher Kulturen und der Metallurgie darstellt, und reichen bis hin zu den komplexen Gesellschaften in der Kolonialzeit. Die interdisziplinäre Ausrichtung unterstreichen die vertretenen naturwissenschaftlichen Disziplinen, von denen vor allem die mit der Rekonstruktion von Wirtschaft, Klima und Umwelt befassten Fächer seit langem einen festen Platz in der Gemeinschaft der Afrika-Archäologen einnehmen.

Mit 190 Präsentationen, darunter 60 von afrikanischen WissenschaftlerInnen, setzt diese Tagung einen neuen Rekord. Um insbesondere den afrikanischen Wissenschaftlern die Teilnahme zu ermöglichen, wird die erstmalig in Deutschland stattfindende Tagung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Wenner-Gren Foundation, der KfW Entwicklungsbank und der Bremer Stiftung für Kultur- und Sozialanthropologie unterstützt.


Safa2008.com (Engl.)


Ziaf.de


Quelle: Archaeologie-online.de

26.08.08


26.8.1789: Erklärung der Menschenrechte

Einen Monat nach Beginn der Französischen Revolution wurde die 17 Artikel umfassende Erklärung der Menschenrechte von der Nationalversammlung beschlossen. Sie basierte unter anderem auf der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776, der "Virginia Bill of Rights". Die französische Menschenrechtserklärung bezweckte, die für jeden als Menschen als unantastbar geltenden Rechtsprinzipien festzusetzen. So sollte dem absolutistischen Machtanspruch des Königs entgegengewirkt werden. Die Menschenrechtserklärung dient bis heute als Grundlage der demokratischen Verfassungen. In den übrigen europäischen Verfassungen kehrten ihre Prinzipien in häufig kaum abgeänderter Form wieder.

"Wikipedia" mit einem Eintrag zur "Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte".


Homepage der IGFM

25.08.08

25.8.1270: Ende des letzten Kreuzzugs

Der französische König Ludwig IX. starb bei der Belagerung von Tunis an der Beulenpest. Damit endete der siebte und letzte Kreuzzug. Mit Ludwigs Tod fand auch die letzte Kreuzzugsbegeisterung in Europa ihr Ende. Ludwig hatte Tunis im Krieg gegen Ägypten als Truppenstützpunkt nutzen wollen. Die letzten Kreuzfahrerburgen wurden in der Folge angegriffen, ohne nennenswerte Unterstützung aus Europa zu erhalten. 1291 wurde die Stadt Akkon gestürmt, die verbleibenden Städte und Festungen wurden kampflos geräumt. Ludwigs Gebeine kamen nach Paris, sein Herz wurde in Sizilien beigesetzt. Da er selbst Kranke pflegte und die Ideale ritterlicher Demut und Tugend verkörperte, wurde er 1297 von Papst Bonifaz III. heilig gesprochen.


Das "Heiligenlexikon" bietet eine Biografie und Abbildungen des Heiligen Ludwig IX.

24.08.08

Wassertechnik des antiken Wiens

Die Versorgung der Städte mit hochwertigem, frischen Trinkwasser und die perfekte Entsorgung des Abwassers ist eine Basis menschlichen Lebens, heute wie in der Römerzeit.

Die Dokumentation zeigt, welche Techniken dabei von den Römern in der Antike erfunden wurden und wie viele davon immer noch verwendet werden. Der Bau von Wasserleitungen, die reines Wasser in menschliche Siedlungen führen, ist eine 2.000 Jahre alte Idee. Computeranimationen machen deutlich, wie die römische Wassertechnik funktioniert hat.


Wassertechniken aus dem ersten Jahrhundert
Der römische Sachbuchautor Vitruv beschrieb schon im 1. Jahrhundert n.Chr. Wassertechniken in einem dicken Werk:

"Die Leitung des Wassers geschieht auf dreierlei Art: als Quellbach in gebauten Rinnen (-> aus Holz), oder in bleiernen Röhren, oder in tönernen. Dabei ist das Verfahren folgendes: Wird das Wasser in Rinnen geleitet, so mache man das Mauerwerk so dauerhaft als möglich, und sorge dafür, dass die Sohle der Rinne ein Gefälle von mindestens einem halben Fuss auf je hundert Fuss Länge erhalte, und überwölbe die gemauerte Rinne, damit die Sonne so wenig als möglich auf das Wasser Einfluss habe. Und wenn es an die Stadt kommt, errichte man einen Sammelraum zur Aufnahme des Wassers."

Die Wartburg - Wo Romantik vom Mittelalter träumt

Pathetisch und poetisch, hundertmal, tausendmal in Bildern und Worten verewigt - das ist die Wartburg im Thüringer Wald, hoch über Eisenach. Steingewordene Metapher für Rittertugend und Minnesang, für Kreuzfahrer-Blut und reformatorischen Geist.
Goethe hat sie beschrieben und gezeichnet und Wagner sie im Tannhäuser besungen. Und zwischen beiden liegt der Burg Wiedergeburt. Mitte des 19. Jahrhunderts bergen der Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach und der Architekt Hugo von Ritgen die "deutscheste aller Burgen" aus den Trümmern. Kurz nachdem 500 Burschenschafter hier die politische Einigung Deutschlands beschworen hatten, suchten sie in den Ruinen des Mittelalters nach dem neuen deutschen Selbst- und Geschichtsbewusstsein.
In den Trümmern und hinter dickem Putz fanden sie einen großartigen mittelalterlichen Bau, zierliche Säulen, Arkadengänge und - eine Lebensaufgabe.
40 Jahre Restaurierungsarbeit - unterbrochen von Geldmangel, politischen Wirren und Streiks - mit dem Ziel, dass "von der Erbauung der Wartburg der Deutsche einst die schöne Epoche seiner Selbsterkennung datieren (wird)." In Erwartung einer Bewunderung, "die süßer ist als alle gewonnenen Schlachten".
Die Besucherzahlen, die Millionen-Scharen , vielleicht sind sie die lebendige Bestätigung für solchen Enthusiasmus. Sie kommen aus Deutschland und von weither, die Pilger von heute. Auf den Spuren der Minnesänger, der katholischen Heiligen Elisabeth oder wegen des flüchtigen Reformators Luther. Auf der Wartburg trieb jede Geschichte ihre Blüten, wurde jede historische Gestalt zum Sagenheld wurden Taten zu Wundern...
"Von der Wartburg wird Deutschland das schöne Märchen vernehmen, dass es eine Geschichte und eine Literatur, Helden und Dichter hatte" - das ist die "Eroberung" des Mittelalters mit den Idealen der Romantik. Das ist die Wartburg.




Kulturdenkmal: Wartburg mit Speise- und Rittersaal, Elisabeth-Kemenate, Landgrafenzimmer, Burgkirche, Bergfried und Luther-Stube

Unesco-Ernennung: 1999

1080
erstmals erwähnter Burgbau

1131
Rang einer Residenz

nach 1172
Ausbau unter Landgraf Ludwig III.

1203
Wolfram von Eschenbach lebt auf der Wartburg

1207-31
Elisabeth von Ungarn, heiliggesprochen 1235

1317/18
Zerstörung großer Teile der Burg durch Feuer

1483-1546
Martin Luther

17./18.4.1521
Luthers Verteidigung seiner reformatorischen Schriften auf dem Reichstag von Worms und anschließend zehnmonatiger Unterschlupf auf der Wartburg

18.10.1817
Versammlung von etwa 500 Studenten deutscher Universitäten, die Einigkeit und Freiheit in einem einzigen Vaterland fordern

1838
Beginn von Restaurierungsarbeiten im Sinne der Romantik

1854-56
Freskenmalerei von Moritz von Schwind

24.8.79: Pompeji unter Asche begraben

Die Stadt Pompeji am Golf von Neapel wurde durch den Ausbruch des Vesuv vollständig verschüttet. Millionen von Tonnen vulkanischen Gesteins und Asche wurden in die Luft geschleudert und regneten im Umkreis von 70 Kilometern nieder. Pompeji und seine 2000 Bewohner wurden unter einer über 5 Meter dicken Schicht begraben. Erst im Jahre 1748 entdeckte man die Stadt wieder und begann mit den Ausgrabungen. Diese sind bis heute noch nicht abgeschlossen - nur drei Viertel von Pompeji wurden bis jetzt freigelegt. Die Stadt hat die nahezu 2000 Jahre gut erhalten im Boden überdauert. Man fand herrschaftliche Patriziervillen und bescheidene Häuser. Schmiedewerkstätten, Lebensmittel- und Gemüsegeschäfte wurden ebenso ausgegraben wie Möbel, Wandmalereien, Hausrat und Werkzeuge.

Informationen zu einem Dokumentarfilm über Pompeji auf den Seiten des NDR.

Carnuntum Weltstadt im Land der Barbaren

Der römische Offizier und Historiker Villeius Paterculus berichtete sechs nach Christus, dass ein unter dem Feldherrn Tiberius stehendes römisches Heer sein Winterlager im keltischen Königreich Noricum errichtete. Der genaue Ort der Niederlassung wird als "Carnuntum" bezeichnet. Das war die Geburtsstunde der legendären, römischen Großstadt im "Land der Barbaren", später auch als Klein-Rom an der Donau bezeichnet.

Mit 3-D-Animationen und Spielszenen wird das Leben und Treiben in der antiken Metropole wieder zum Leben erweckt.




Gegen die Markomannen zu Felde
Vor 2.000 Jahren sammelte sich eine römische Armee, von Ungarn kommend, am Südufer der Donau, um diese nordwärts zu überqueren. Man wollte gegen die Markomannen zu Felde ziehen, ein germanischer Volksstamm, der Rom feindlich gesinnt war und seinerzeit jenseits des Nordufers der Donau seinen Aufenthalt hatte - wahrscheinlich in der Region des heutigen Weinviertels.
Die abenteuerliche Überquerung der Donaumäander, von Süd nach Nord, war zuvor von den Römern noch niemals gewagt worden.


Römische Donaumetropole
Vier Jahrhunderte hielten sich die römischen Invasoren an der Donaumetropole, dann begann der Niedergang, wahrscheinlich ausgelöst durch ein verheerendes Erdbeben. Der erste große Aufschwung Carnuntums vollzog sich durch die Anbindung an die sagenumwobene Bernsteinstraße. Diese führte direkt in den Süden bis nach Aquileia, und von dort bis an die Nord- und Ostsee. Dadurch konnte Carnuntum regelmäßig und rasch mit allen benötigten Gütern versorgt werden. Bereits 50 nach Christus war ein befestigtes Römerlager entstanden, um das sich nach und nach eine Zivilstadt entwickelte.


Quartier von Kaiser Marc Aurel
Schon nach weiteren 50 Jahren wurde ein Amphitheater aus dem Boden gestampft, um nach römischem Vorbild Gladiatorenkämpfe auf Leben und Tod abzuhalten. Carnuntum erlangte rasch eine derart strategische Bedeutung, dass sogar römische Kaiser ständig ihr Quartier aufschlugen: Marc Aurel wurde 171 nach Christus in Carnuntum sesshaft. Seine Hauptaufgabe war es, gegen die immer stärker werdenden Markomannen zu kämpfen, deren einziges Ziel es war, die römische Kultur und Carnuntum zu vernichten. In jahrelangen, zähen Kämpfen gelang es Marc Aurel, die Barbaren zurückzuschlagen. Der römische Kaiser, der als großer Philosoph galt, verfasste in Carnuntum sogar das zweite Buch seiner berühmten "Selbstbetrachtungen".



Römerlager und Zivilstadt
Besonders ausführlich beschäftigt sich der Film mit den ganz alltäglichen Dingen des römischen Lebens vor 2.000 Jahren, die aus heutiger Sicht besonders interessant erscheinen. Wie hat die normale Zivilbevölkerung gelebt? Und wie der einfache Soldat? Was wurde gegessen und was wurde getrunken?

Antworten auf diese und viele Fragen mehr sind in den aufwendig inszenierten Spielszenen verpackt. Der Zuschauer erfährt, wie der so genannte "Puls", der Eintopf, in der römischen Armee zubereitet wurde, aber auch, was die so genannte High Society tafelte: Die Oberschicht Carnuntums genoss kulinarisch nahezu jeden Luxus. Sogar frische Austern, die man in salzwasserbefüllten Holzfässern von der Adria bis an die Donaumetropole transportierte, standen auf der Speisekarte. Doch nicht nur "was" gekocht wurde, sondern auch "wie" gekocht wurde, zeigt der Film in hyperrealistischen Bildern.

Der multikulturelle Einfluss in Carnuntum brachte aber nicht nur Segen: Durch die Anbindung an die großen, internationalen Handelsrouten gelangte auch so mancher ungebetene Gast in die "Weltstadt im Lande der Barbaren". Etwa die Schwarze Hausratte. Diese Tierart gab es vorher in Österreich nicht und wurde über Indien in den mediterranen Raum und schließlich bis nach Carnuntum eingeschleppt. Zum Teil mit verheerenden Folgen, denn die Schwarze Hausratte war der Überträger des Schwarzen Todes, der Pest. Noch viele Jahrhunderte später wurden durch die Pest Millionen Menschen des Mittelalters dahingerafft. Carnuntum war also das frühe Tor für den Schwarzen Tod.

Westlich der Stadt wurde an der Donau ein militärisches Versorgungslager eingerichtet, das man Vindobona nannte. Nichts anderes als die Keimzelle des heutigen Wien! Bis heute ist die römische Spur erhalten geblieben, denn der erste Wiener Gemeindebezirk folgt in seinen Grundrissen dem ehemaligen römischen Militärlager!


Badekultur und Lagerleben
Bereits vor 2.000 Jahren wurden in Carnuntum die vorhandenen Thermen genutzt. So zeigt der Film auch in perfekten Rekonstruktionen die Badekultur der Römerinnen: u.a. zeigt er, dass der Bikini schon in der Antike erfunden wurde.

Die Spieldokumentation deckt nicht nur die großen Ereignisse der vier römischen Jahrhunderte ab, sondern folgt auch dem Lauf der Jahreszeiten. Denn während die Menschen in der Stadt die Wintermonate relativ bequem erleben konnten, mussten die Legionäre bei ihren ständigen Erkundungsmärschen in Eis und Schnee übernachten - nur durch dünne Stoffzelte geschützt.

Letztlich ist aber nicht nur die römische Kultur Thema des Films, sondern auch die Umwelt vor 2.000 Jahren. Zum Teil sahen sich die Römer in Österreich mit Tieren konfrontiert, die heute längst ausgestorben oder verschwunden sind. Der Film lässt den legendären Ur- oder Auerochsen wiederauferstehen und zeigt imposante Aufnahmen des Wisents, den europäischen Vetter des amerikanischen Büffels, der ebenfalls Zeitgenosse der Römer war.

Premiere feiert auch der größte Süßwasserfisch der Welt, der Hausen. Diese bis zu neun Meter große Störart war vor 2.000 Jahren sogar relativ häufig in den Donaugewässern anzutreffen und wurde von den Römern gejagt. Die größten bekannten Exemplare waren doppelt so groß wie ein durchschnittlicher weißer Hai. Weltweit wird erstmals gezeigt, wie die Römer mehrere Meter große Exemplare überwältigten.


Zeitfenster in die Antike
Mitte des vierten Jahrhunderts wurde Carnuntum von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Dies ist gleichzeitig der Anfang vom Ende, denn auch die römische Welt geriet ins Wanken, und Militär- und Zivilbevölkerung verließen nach und nach die ehemalige "Weltstadt im Land der Barbaren".

Grundsätzlich wurden für dieses außergewöhnliche Dokumentationsvorhaben Rüstungen, Waffen, Kleidungsstücke oder Bauwerke bis ins kleinste Detail rekonstruiert. Dadurch erhalten die Zuseher die Möglichkeit, in eine perfekt nachempfundene Welt der Antike einzutauchen. Dem Regisseur und Produzenten Prof. Dr. Kurt Mündl war es wichtig, "ein Zeitfenster zu öffnen, um am Leben und Treiben der Legions- und Zivilbevölkerung hautnah teilhaben zu können".

Die gesamte Spieldokumentation wurde mit modernster Technik in High Definition gedreht und mit hoch qualitativen Animationen veredelt. Auch Trickspezialisten und Konsulenten, die bei dem großen Spielfilm "Gladiator" mitwirkten, konnten für diese Dokumentation als Mitarbeiter gewonnen werden.


22.08.08

Archäologische Stätten zum Untergang verurteilt?

Türkei erfüllt weiterhin Auflagen für das Ilisu-Staudammprojekt nicht

Die Kampagne »Stop Ilisu - Rettet Hasankeyf« fordert die Einstellung des Bauvorhabens. Ein Dokumentarfilm über das Projekt und seine Folgen startet im September in deutschen Kinos.


In Südostanatolien soll am Tigris ein gigantischer Staudamm errichtet werden. Den Bau finanzieren europäische Banken - mit Absicherung durch staatliche Exportkreditagenturen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Durch den Bau des Staudamms verlieren zigtausende von Menschen ihre Heimat, die Täler des Tigris und seiner Zuflüsse würden auf einer Länge von etwa 400 km zerstört, Siedlungen, Ackerland und zahlreiche archäologische Stätten in den Fluten versinken.

Der Oberlauf des Tigris zählt zu den ältesten Kulturregionen der Erde, dem Fruchtbaren Halbmond. Hier wurde der Getreideanbau entwickelt und hier entstanden die ersten festen Siedlungen der Menschheit. Praktisch alle Hochkulturen des Vorderen Orients haben in dem vom Staudammbau betroffenen Gebiet ihre Spuren hinterlassen: Von den Sumerern über die Hethiter, Assyrer und Meder bis zu den Persern und Achämeniden. Das wohl bekannteste Kulturerbe, das den Wassermassen zum Opfer fallen soll, ist die antike Stadt Hasankeyf.

Um die Folgen des Bauvorhabens abzumildern, wurden die Kreditzusagen an zahlreiche Auflagen geknüpft. Obwohl die Türkei bisher keine der Auflagen zufriedenstellend erfüllt hat, wurde bereits mit Grundstücksenteignungen und sogar mit Bauarbeiten begonnen.

Allerdings werden die Pläne nicht widerstandslos hingenommen: die Kampagne »Stop Ilisu - Rettet Hasankeyf!« geht mit wachsender Unterstützung gegen das Staudammprojekt vor. Sie fordert u.a. die Ernennung von Hasankeyf zum UNESCO Weltkulturerbe, um den Schutzbemühungen weiteres Gewicht zu verleihen. Auf der Internetseite www.stopilisu.com informiert die Kampagne über ihre Aktivitäten und die Hintergründe des Projektes. Zudem soll der Dokumentarfilm »Und macht euch die Erde untertan« von Christoph Walder, der im September in mehreren deutschen Kinos startet, eine größere Öffentlichkeit für das bedrohte Kulturerbe sensibilisieren.

Wer dem Protest gegen die Zerstörung des kulturellen Erbes und der Heimat von über 50.000 Menschen Ausdruck verleihen möchte, kann dies durch einen Brief an Bundesaußenminister Steinmeier auf der Seite
salsa.democracyinaction.org
direkt online tun. Auf der Kampagnen-Website findet man außerdem Textvorschläge für Protestbriefe an die Deka-Bank, die der türkischen Regierung einen Kredit über 114 Mio € für den Bau des Staudamms gewährt und die Züblin AG, die sich am Bau beteiligen will.


Kampagne Stop Ilisu - Rettet Hasankeyf!




Trailer des Films »Und macht euch die Erde untertan« bei Youtube

22.8.1485: Rosenkriege beendet

Bei Bosworth, England besiegte der Waliser Graf Richmond, der einzig überlebende Nachkomme aus dem Hause Lancaster, Richard III., der im Kampf fällt. Noch auf dem Schlachtfeld wurde Richmond als Heinrich VII. Tudor zum englischen König gekrönt. Der Sieg des Begründers der Tudor-Dynastie beendete die so genannten Rosenkriege, die 1455 zwischen den Häusern Lancaster (Wappen: rote Rose) und York (Wappen: weiße Rose) begonnen hatten. Die Kriege wurden durch Erbfolgestreitigkeiten ausgelöst und rotteten die beiden rivalisierenden Linien des englischen Königshauses fast vollständig aus. Heinrich VII. nutzte die Ohnmacht des ausgebluteten Adels geschickt zur Stärkung seiner Stellung und begründete so den "Tudor-Absolutismus".

22.8.1864: Genfer Konvention

Wenn hier von der Unterzeichnung der ersten Genfer Konvention die Rede sein soll, dann ist es unumgänglich, den Mann in den Mittelpunkt zu stellen, dessen unermüdlichem Einsatz dieser erste humanitär-völkerrechtliche Vertrag zu verdanken ist: dem Schweizer Henry Dunant, dem Begründer des Roten Kreuzes.

Ihn würdigte Carlo Schmid, einer der Mitbegründer der Bundesrepublik Deutschland und einer der Väter des Grundgesetzes, anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Deutschen Roten Kreuzes: "Am Anfang standen nicht Staatsweisheit, stand nicht Diplomatie. Am Anfang stand ein einzelner Mann, der sich nicht schämte, an die Kraft des Herzens zu glauben. Daran zu glauben, dass die Menschen folgen würden, wenn einer seinem eigenen Herzen kraftvoll vertraute."

Ausgangspunkt für Dunants Wirken ist das Erlebnis der Schlacht von Solferino im Jahre 1859. Italiener und Franzosen kämpfen gegen die Österreicher. Dunant erlebt mit Entsetzen, wie am Abend der Schlacht und in den folgenden Tagen tausende verwundeter Soldaten beider Seiten ohne jegliche medizinische Hilfe elend zugrunde gehen.

Dunant gelingt es, einige hundert Frauen und Mädchen der umliegenden Ortschaften zu überreden, den Verwundeten - gleich welcher Nationalität - zu helfen. Dunant, ein tiefgläubiger Mensch, aber leider ein erfolgloser, anscheinend naiver Geschäftsmann, ist derart aufgewühlt von den Folgen dieser Schlacht, dass er 1862 ein Buch mit dem Titel "Eine Erinnerung an Solferino" veröffentlicht.

Darin sind zwei grundlegende Anregungen enthalten: Schon in Friedenszeiten sollten Hilfsgesellschaften gegründet werden, deren Pflegepersonal bereit wäre, im Falle eines Krieges Verwundete zu betreuen. Ferner sollten diese Freiwilligen, die im Krieg die Sanitätsdienste der Armeen unterstützen würden, durch ein internationales Abkommen anerkannt und geschützt werden.

Dunant findet ein überwältigendes internationales Echo. 1863 wird er in Genf zu einem Vortrag vor einer dortigen philanthropischen Gesellschaft eingeladen.

Carlo Schmid: "Das Resultat war, dass ein Ausschuss eingesetzt wurde, der Dunants Vorstellungen weiter prüfen sollte. Dieser Ausschuss gab sich den Namen: 'Internationales Komitee für die Hilfeleistung an verwundeten Militärpersonen'. Es zählte fünf Mitglieder. Dunant war Mitglied und Sekretär des Komitees zugleich. Das war der Grundstein für das spätere 'Internationale Komitee vom Roten Kreuz'."

Auf Einladung dieses Komitees wiederum kamen 1863 Vertreter von 16 Ländern und vier philanthropischen Vereinigungen zu einer internationalen Konferenz in Genf zusammen, auf der das Rote Kreuz als Institution gegründet wurde.

Henry Dunant und seine Mitstreiter wollten jedoch mehr: nämlich die offizielle und internationale Anerkennung des Roten Kreuzes und seiner Ideale. Sie wollten die Annahme eines Abkommens erreichen, das den Schutz der Sanitätsdienste auf dem Schlachtfeld sicherstellte.

1864 berief die Schweizer Regierung - wiederum auf Betreiben Dunants und seiner Umgebung - eine diplomatische Konferenz nach Genf ein, auf der Vertreter von zwölf Regierungen einen vom Internationalen Komitee ausgearbeiteten Vertrag mit dem Titel "Konvention zur Verbesserung des Loses der Verwundeten bei den im Felde stehenden Heeren" annahmen. Dieses zehn Artikel umfassende Abkommen, das am 22. August 1864 angenommen wurde, war der erste humanitär-völkerrechtliche Vertrag: Es war die erste Genfer Konvention.

Es folgten weitere Konferenzen und Abkommen, die die grundlegenden Bestimmungen auf weitere Kategorien von Opfern, beispielsweise Kriegsgefangene und Zivilisten, ausdehnten.

Henry Dunant war wegen Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Fünferkomitees und als Folge seines geschäftlichen Ruins zunächst an den Rand gedrängt worden und schließlich sogar in Vergessenheit geraten. 1901 erhält er als erster den Friedensnobelpreis. Die Ideen des Roten Kreuzes und der Genfer Konventionen - und die Taten, die daraus folgten - haben seinen Namen unsterblich gemacht.

21.08.08

Imperium-Romanum auf 3Sat

Forscher finden größere Ausdehnung Trojas

Seit 20 Jahren graben Archäologen in der legendären Stadt Troja - nun haben sie neue Erkenntnisse veröffentlicht: Demnach war die mythische Stadt aus der "Ilias" größer als bislang gedacht. Zudem fanden die Archäologen ein Tongefäß mit noch unbekanntem Inhalt.

Die legendäre antike Stadt Troja war deutlich größer als bisher angenommen. Der Tübinger Leiter der Ausgrabungen, Ernst Pernicka, sagte am Dienstag in Troja, der Verlauf eines spätbronzezeitlichen Verteidigungsgrabens belege eindeutig die weitläufige Ausdehnung.
Die Archäologen fanden vor wenigen Tagen bei einem Geländeschnitt im Nordosten die lange gesuchte Fortsetzung des Grabens. Bisher waren die Forscher davon ausgegangen, dass Troja maximal 27 Hektar groß war. Nun könnte die Fläche bis zu 35 Hektar betragen.

Außerdem entdeckten die Archäologen eine kleine Sensation: Jenseits des Grabens wurde ein von Steinen überdeckter sogenannter Pitos - ein gebranntes Tongefäß - sowie spätbronzezeitliches Straßenpflaster gefunden. Was in dem Gefäß ist, muss noch untersucht werden. Es soll noch in diesem Jahr geöffnet werden. Die Trojaner könnten es nach Pernickas Worten für Vorräte, aber auch für eine Bestattung genutzt haben.

Zentrum in einem kleinen Fürstentum

Der Troja-Forscher sagte: "Wir haben jetzt 500 Meter außerhalb der Burg eine Besiedelung nachgewiesen. Das war schon eine sehr große Residenzstadt." Die Ausdehnung Trojas und seine Bedeutung in der Bronzezeit war in der Wissenschaft lange Zeit heftig umstritten. Pernicka sagte: "Es war ein Zentrum in einem kleinen Fürstentum, das eine Gesamtfläche von 200 bis 300 Quadratkilometern umfasst haben dürfte."

Troja liegt an der Nordwestspitze Kleinasiens, in der Türkei. Lange Zeit war unklar, ob es den mythischen Ort aus der "Ilias" von Homer wirklich gab und wo er lag. Den Spaten an der richtigen Stelle setzte als erster der Brite Frank Calvert an, gefolgt vom legendären, aber auch umstrittenen deutschen Kaufmann und Hobbyarchäologen Heinrich Schliemann.

Die jüngste Grabungskampagne läuft seit 20 Jahren und ist die erste seit mehr als 140 Jahren.

Quelle: Spiegel.de


Troia und die Troas - Archäologie einer Landschaft (Projekt-Homepage der Uni Tübingen)

20.08.08

20.8.1400: König Wenzel abgesetzt

Die vier rheinischen Kurfürsten setzten den böhmischen und römisch-deutschen König Wenzel aus dem Hause Luxemburg ab. Am 21. August wählten sie in Rhens den Wittelsbacher Kurfürsten Ruprecht III. von der Pfalz zum neuen König. Wenzels Vater, Karl IV., hatte mit der Goldenen Bulle von 1356 das Wahlrecht gesetzlich geregelt: der jeweilige Herrscher wurde von den sieben Kurfürsten auserkoren und gewählt. So hatte Wenzel 1378 die Krone erhalten. Die Kurfürsten waren jedoch zunehmend unzufrieden mit Wenzels Herrschaft und warfen ihm Unfähigkeit bei der Lösung innerer Konflikte in Deutschland vor. Schließlich leiteten sie aus ihrem Recht, den König zu wählen auch das Recht, ihn abzusetzen, ab. Wenzel erkannte die Absetzung nicht an und behielt die Königskrone Böhmens bis 1419.


Eine Biografie Wenzels auf den Seiten des "Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikons".

Video about Hadrian (engl.)

Dieses Video besteht eigentlich aus 5Teilen und ich habe sie halt mal zusammen gefügt

Intro 1v5 (01:26)

Hadrian: a new emperors 2v5
When Hadrian became emperor he faced rebellion and attack. He went on to strengthen the Roman Empire and create a unified sense of Roman identity (3 minutes 3 seconds).

Building the wall 3v5
In AD122 Hadrian ordered a mighty frontier system to be built across the north of Britain. The result was Hadrian's Wall, a 73 mile barrier stretching from the Solway Firth on the west coast of Britain to the River Tyne on the east coast.
Its purpose was to defend the Roman Empire from the barbarians to the North. (3 minutes 14 seconds).

The imperial palace 4v5
Hadrian built himself a vast palace in the countryside, the villa Adriana in Tivoli about 30 kilometres east of Rome.
It was a huge complex, designed to accommodate thousands of people. It was his administrative capital and represents his empire in miniature. (2 minutes 25 seconds)

The power of image 5v5
For many years Hadrian was perceived as a peace-loving admirer of Greek culture and customs, a philhellene.
But the one statue on which this long-standing perception was based is not all that it should be.
Curator Thorsten Opper and conservator Tracey Sweek investigate. (4 minutes 10 seconds)




Quelle:
Britishmuseum.org

19.08.08

Programmvorschau vom 24.08 bis 29.08

Um mehr infos über eine oder andere Sendung zuerfahren besucht ihr einen der vielen Online Fernsehprogramm Anbieter wie z.B: tvmovie.de........

Sonntag, 24.08.2008

24.08 , 00:05 - 00:50 3sat
Dokumentation
Rom
Konstantins Flammenkreuz
24.08 , 00:50 - 01:35 3sat
Dokumentation
Rom
Der Untergang
24.08 , 00:50 - 01:35 PHOENIX
Dokumentation
Sturm über Europa
Kimbern und Teutonen
24.08 , 01:35 - 02:20 3sat
Dokumentation
Die Römer im Totenreich der Pharaonen

24.08 , 01:35 - 02:20 PHOENIX
Dokumentation
Sturm über Europa
Varusschlacht und Gotensaga
24.08 , 02:20 - 03:15 3sat
Dokumentation
500 Jahre Schweizergarde
Die Soldaten des Papstes
24.08 , 02:20 - 03:05 PHOENIX
Dokumentation
Sturm über Europa
Der Kampf um Rom
24.08 , 03:05 - 03:50 PHOENIX
Dokumentation
Sturm über Europa
Die Erben des Imperiums
24.08 , 03:15 - 03:40 3sat
Dokumentation
Rom
Schweizer Architekten prägten die Stadt
24.08 , 03:40 - 04:25 3sat
Dokumentation
Ewiges Wasser
Die Brunnen Roms
24.08 , 04:25 - 05:25 3sat
Dokumentation
Rom und der Anspruch auf Weltherrschaft

24.08 , 09:15 - 09:30 SWR BW
Dokumentation
Schätze der Welt - Erbe der Menschheit
Regensburg - Aus tiefem Schlaf erwacht
24.08 , 10:00 - 10:45 HR
Dokumentation
LebensART
Die alten Ägypter - Die Schlacht von Megiddo
24.08 , 12:00 - 12:45 HR
Reisereportage
Reisewege zur Kunst
Istrien - Zwischen Land und Meer
24.08 , 12:45 - 13:00 EinsPlus
Dokumentation
Schätze der Welt - Erbe der Menschheit
Krumau, Tschechische Republik - Juwel an der Moldau
24.08 , 15:10 - 15:55 WDR
Reisereportage
Der Nil - Die große Flut (2/2)

24.08 , 15:50 - 16:00 3sat
Reisereportage
Ägypten
Das Land zwischen Luxor und Abu Simbel
24.08 , 16:45 - 17:00 EinsExtra
Dokumentation
Schätze der Welt - Erbe der Menschheit
Pont du Gard - Römisches Aquädukt von Nimes
24.08 , 16:45 - 17:15 SWR BW
Magazin
echt antik?! - Sommer-Perlen

24.08 , 18:40 - 19:15 EinsPlus
Dokumentation
Die Schatzinsel
Taiwan und das Nationale Palastmuseum Taipeh
24.08 , 18:45 - 19:15 SWR BW
Dokumentation
Treffpunkt
Römerfest Hechingen
24.08 , 21:15 - 21:45 ZDFdokukanal
Dokumentation
Gesicht der Welt - Die Entdeckung der Kontinente

24.08 , 22:15 - 23:10 PHOENIX
Dokumentation
Kolumbus' letzte Reise
Spurensuche im Karibischen Meer
24.08 , 23:15 - 00:00 PHOENIX
Dokumentation
Die Pest - Rätsel einer Seuche

24.08 , 23:30 - 00:30 ZDFdokukanal
Dokumentation
Im Rausch des Wassers
Die Leidenschaft des Schwimmers

Montag, 25.08.2008

25.08 , 05:10 - 06:00 3sat
Dokumentation
Aqua - semper et ubiqe
Wassertechnik des antiken Wiens
25.08 , 06:45 - 08:30 EinsFestival
Dokumentation
Chinas erster Kaiser

25.08 , 14:45 - 15:00 BR-alpha
Dokumentation
Schätze der Welt - Erbe der Menschheit
Telc, Tschechische Republik - Wo Häuser Sonntagskleider tragen
25.08 , 16:00 - 16:15 BR-alpha
Dokumentation
Schätze der Welt - Erbe der Menschheit
Die Kirche von Bojana, Bulgarien
25.08 , 21:30 - 22:00 3sat
Dokumentation
hitec
Archäologie am Meeresgrund - Expedition zur SMS Undine

Dienstag, 26.08.2008

26.08 , 02:25 - 03:05 PHOENIX
Dokumentation
Im Bann der Grünen Götter
Die Ärzte der Pharaonen
26.08 , 03:05 - 03:50 PHOENIX
Dokumentation
Im Bann der Grünen Götter
Die Ärzte der Maharadschas
26.08 , 03:50 - 04:35 PHOENIX
Dokumentation
Im Bann der Grünen Götter
Die Ärzte der Maya-Könige
26.08 , 04:35 - 05:20 PHOENIX
Dokumentation
Im Bann der Grünen Götter
Die Ärzte der Kalifen
26.08 , 06:45 - 07:30 PHOENIX
Dokumentation
Magische Welten
Sri Lanka - Insel der Verheißung
26.08 , 17:45 - 18:00 ZDFdokukanal
Reisereportage
Kap der Träume - Rügens wilder Norden

26.08 , 21:15 - 21:45 ZDFdokukanal
Dokumentation
Untergang der Imperien - Das Ägyptische Reich


Mittwoch, 27.08.2008

27.08 , 01:35 - 02:20 PHOENIX
Dokumentation
Die neue Seidenstrasse
Oasen der Götter
27.08 , 06:45 - 07:30 PHOENIX
Dokumentation
Homo Sapiens
Die Geburt des neuen Menschen
27.08 , 07:30 - 08:15 PHOENIX
Dokumentation
Homo Sapiens
Die Eroberung der Welt
27.08 , 13:15 - 14:00 PHOENIX
Dokumentation
Entdecker der Wellness
Das alte China
27.08 , 21:15 - 21:45 ZDFdokukanal
Dokumentation
Untergang der Imperien - Das Römische Reich


Donnerstag, 28.08.2008

28.08 , 06:45 - 07:30 PHOENIX
Reisereportage
Abenteuer Ägypten - Mit Dietmar Ossenberg unterwegs
Gottkönige, Goldschätze und Grabräuber
28.08 , 07:30 - 08:15 PHOENIX
Dokumentation
Abenteuer Ägypten - Mit Dietmar Ossenberg unterwegs
Mumien, Metropolen und Minarette
28.08 , 16:10 - 17:00 National Geographic Channel
Dokumentation
Verlorene Schätze Afghanistans
Der versteckte Buddha
28.08 , 21:15 - 21:45 ZDFdokukanal
Dokumentation
Untergang der Imperien - Das Byzantinische Reich


Freitag, 29.08.2008

29.08 , 09:30 - 10:15 ORF 2
Dokumentation
Universum
Sudan - Im Reich der schwarzen Pharaonen
29.08 , 11:00 - 11:15 RBB
Dokumentation
Schätze der Welt - Erbe der Menschheit
Der Königliche Park von Studley und die Ruinen von Fountains Abbey,Großbritannien - Gepflegte Wildnis
29.08 , 15:30 - 15:45 ZDFdokukanal
Reisereportage
Kap der Träume - Rügens wilder Norden

29.08 , 15:45 - 16:30 3sat
Reisereportage
Reisewege
Das kleine und das große Meer - Der Golf von Morbihan im Süden der Bretagne
29.08 , 21:15 - 21:45 ZDFdokukanal
Dokumentation
Untergang der Imperien - Das Heilige Reich

19.8.1071: Schlacht von Manzikert

Die türkischen Seldschuken schlugen in der Schlacht von Manzikert im Osten Anatoliens die Truppen des byzantinischen Herrschers Romanos IV. Diogenes. Seit der Teilung des Römischen Reiches im 4. Jahrhundert n. Chr. war Kleinasien Teil des Oströmischen Reiches (Byzantinisches Reich) gewesen, mit der Hauptstadt Konstantinopel (heute Istanbul) auf der europäischen Seite des Bosporus genau gegenüber der Westküste Anatoliens. Während des 11. Jahrhunderts fielen die Seldschuken in Kleinasien ein. 1055 hatten sie Bagdad erobert. Mit der Niederlage in der Schlacht von Manzikert begann der Niedergang des Byzantinischen Reiches, das in das westliche Kleinasien zurückgedrängt wurde.


Ein Eintrag zu den Seldschuken auf den Seiten von "Wikipedia".

18.08.08

Als Germanen den römischen Besatzern folgten

15. August 2008 Wenn Archäologen das Terrain um die Gemeinde Echzell als Fundgrube bezeichnen, dann ist das nicht übertrieben. Ertragreiche Böden und die günstige Lage oberhalb eines Auengebiets haben Siedler seit der Frühgeschichte immer wieder veranlasst, sich in dem Teil der Wetterau – östlich von Friedberg – niederzulassen.

In diesen Wochen sind die Archäologen abermals in Echzell tätig, um nach Siedlungsspuren zu graben. Am Rande des alten Ortskerns, wo im nächsten Jahr ein Neubaugebiet entsteht, legt ein Grabungsteam der Archäologischen Denkmalpflege des Kreises in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Relikte einer alemannischen Siedlung frei – also aus der Zeit, als sich die Römer aus dieser Region zurückzogen und in der Folgezeit germanische Stämme nachrückten.

Bedeutender römischer Militärstützpunkt
Nach den bisherigen Erkenntnissen bestand dieser Weiler vom vierten bis zum Ende des fünften Jahrhunderts. Der Wetterauer Kreisarchäologe Jörg Lindenthal bezeichnet die Erforschung der Siedlung als bedeutendes Projekt. So ließen sich bislang nur wenige spätantike Niederlassungen nachweisen, und es handele sich um eine für alemannische Weiler ungewöhnlich weiträumige Anlage. Auf einer Fläche von mehr als drei Hektar sind die Archäologen auf Spuren gestoßen. Der Landesarchäologe Egon Schallmayer verspricht sich von den Grabungen und den Funden, dass es gelingt, erstmals die Siedlungsgeschichte im Grenzgebiet des Limes während des Übergangs von römischer Herrschaft zum Eindringen germanischer Stämme zu dokumentieren.

Einen Namen hat die Gegend um Echzell unter Historikern vor allem als Standort eines bedeutenden römischen Militärstützpunkts. Bei Grabungen in früheren Jahrzehnten hatte man Relikte eines Kastells freigelegt, von dem sich herausstellte, dass es mit einer Fläche von mehr als fünf Hektar das zweitgrößte am gesamten heutigen Welterbe Obergermanisch-Raetischer Limes war. Vom Ende des ersten Jahrhunderts bis zur Aufgabe des Limes an diesem Abschnitt der Grenzbefestigung um die Mitte des dritten Jahrhunderts war das Kastell Echzell Sitz einer rund 500 Soldaten großen Reitereinheit – der einzigen, die im Gebiet des heutigen Hessen am Limes stationiert war. Verstärkt wurde der Stützpunkt durch eine nahezu ebenso starke Fußtruppe, eine Kohorte. Um den Stützpunkt herum hatten die Besatzer ein Vicus angelegt, ein Lagerdorf für Soldaten und deren Angehörige.

Handelsbeziehungen zwischen Römern und Germanen
Nach der Aufgabe des Kastells, möglicherweise aber auch schon während des etappenweisen Rückzugs, rückten germanische Siedler in das Gebiet nordöstlich des Taunus nach. Das belegen Funde aus dem Umfeld des Kastells. Weil zudem bekannt ist, dass die Römer in der letzten Epoche ihrer Herrschaft über germanisches Gebiet dazu übergingen, heimische Stämme anzusiedeln, also eine Art Befriedung betrieben, könnte auch der jetzt freigelegte alemannische Weiler unter römischem Einfluss gestanden haben, wie Lindenthal vermutet. Denn das Gebiet der nördlichen Wetterau diente den Römern auch nach Aufgabe ihren dortigen Stützpunkte noch als Reservoir für die Versorgung mit Nahrungsmitteln in benachbarten Gebieten entlang von Main und Rhein, wo sie sich noch halten konnten.

Für die These des Kontakts zwischen Römern und Germanen spricht nach Ansicht des Kreisarchäologen die beachtliche Zahl von römischen Münzen, die man in Echzell gefunden hat; die alemannischen Siedler haben also mit der früheren Besatzungsmacht Handel getrieben. Möglicherweise übernahmen sie im Auftrag des Statthalters in Mainz auch Aufgaben zur Sicherung des Hinterlandes, für die sie entlohnt wurden. Der Landesarchäologe bezeichnet Echzell als derzeit einzigen Ort am Limes, an dem sich das Eindringen der Germanen und der Rückzug der Römer sowie deren Verhältnis zueinander unter verschiedenen Gesichtspunkten erforschen lassen.

Germanische Großfamilien und geschickte Handwerker
Die Grabungen liefern auch Erkenntnisse, wie germanische Stämme in der Spätantike gelebt haben. Die Existenz einer frühgeschichtlichen Siedlung auf neuem Bauland war Archäologen schon seit längerem bekannt. Immer wieder waren dort bei der Feldarbeit Tonscherben, Reste von Werkzeugen aus Metall und Knochen zum Vorschein gekommen. Seit man der Sache auf den Grund gegangen ist, hat sich herausgestellt, dass die Bewohner des Weilers nicht nur Landwirtschaft betrieben, sondern auch handwerklichen Tätigkeiten nachgingen.

Anhand von Fundamenten, Pfostengruben oder Resten von Pfeilern ließen sich zwei Typen von Bauwerken rekonstruieren: Dabei handelt es sich um Bauten, die Bauernhäusern ähneln, wie sie im Grundriss bis in die Neuzeit vor allem im ländlichen Norddeutschland verbreitet waren. Wohntrakt, Stallungen und Vorratsräume befanden sich unter einem Dach; die Häuser waren von Großfamilien bewohnt. Das Grabungsteam legte ferner Reste sogenannter Werkhütten frei. Das sind Häuser, die für Handwerker errichtet wurden, um Gegenstände des täglichen Bedarfs aus verschiedenen Materialien zu fertigen. Zu den Fundstücken aus einer der Werkstätten zählen aus Horn gefertigte Griffel und Kämme ebenso wie verschiedene Geräte aus Metall und Holz, die zur Zubereitung von Mahlzeiten oder für die Feldarbeit dienten.

Quelle: Faz.Net / Von Wolfram Ahlers

Alte Waffen Und Wissenschaftliche Geräte

Berufe - Vom Aussterben bedroht? ARTE stellt eine Reihe altehrwürdiger Handwerke vor, die in Reichtum und Vielfalt ihrer Arbeitsweisen und Produkte einzigartig sind.

Die Habsburger 7v12

Habsburgs Glanz und Preußens Gloria – Das Zeitalter Maria Theresias
1740 stirbt Kaiser Karl VI. Er hat alles unternommen, um seiner Tochter Maria Theresia die Thronfolge zu sichern. Doch nach Karls Tod leben die alten Bündnisse gegen Österreich wieder auf. Maria Theresia, gerade 23 Jahre alt, ist auf diese Attacken kaum vorbereitet. Noch härter trifft sie die Kriegserklärung Preußens: Friedrich II. fällt in Schlesien ein. Durch eine aggressive Eroberungspolitik will er sich im Kreis der europäischen Großmächte etablieren. Für Maria Theresia wird der Preußenkönig zum erklärten Feindbild, dessen Existenz sie ein Leben lang verflucht. Die ersten Jahre ihrer 40-jährigen Herrschaft sind turbulent. Zwischen einzelnen Kriegszügen wird Maria Theresia zur Königin von Ungarn und Böhmen gekrönt. Offiziell trägt ihr Mann, Franz Stephan von Lothringen, die Kaiserkrone, doch es besteht bald kein Zweifel mehr, dass Maria Theresia selbst regiert. Ihre Verantwortung wächst mit der Sorge um die Dynastie, den Zusammenhalt ihrer Völker. Sie leitet auf vielen Gebieten Reformen ein: Neben dem Handwerk fördert sie auch die industrielle Verarbeitung, führt die Schulpflicht ein und schafft die Folter ab. Gleichzeitig setzt sie eine Keuschheitskommission zur Bestrafung von Ehebrechern ein. Ihre strenge Religiosität verleitet sie dazu, aufklärerische Werke verbrennen und Juden verfolgen zu lassen. Trotzdem zählt der Schriftsteller und Jude Joseph von Sonnenfels zu ihren wichtigsten Beratern. Die späteren Regierungsjahre kennzeichnen eine zunehmende Herrschsucht und das kritische Verhältnis zu ihrem ältesten Sohn, dem künftigen Kaiser Joseph II. Am 29. November 1780 stirbt die Kaiserin.

17.08.08

Abteilung Vorgeschichte des RGZM bis auf weiteres geschlossen

Die Dauerausstellung Vorgeschichte des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) in Mainz wird ab Montag, den 18.8.2008 bis 2012 geschlossen.

Um den Forschungsbetrieb des RGZM weiterhin gewährleisten zu können, wird die Bibliothek des Museums für die kommenden vier Jahre in die bisherigen Räume der Vorgeschichtsausstellung, die napoleonische Steinhalle, verlegt. Zur Wiedereröffnung des Museums im noch zu errichtenden Neubau 2012 wird dann auch wieder die Vorgeschichte in der Dauerausstellung zu sehen sein. Die Dauerausstellungen Römische Kaiserzeit sowie Spätantike und Frühes Mittelalter bleiben aber weiterhin geöffnet.

Internationale Römertage Aalen 2008

Sa, 27. September 2008 bis
So, 28. September 2008, 11 bis 17 Uhr

Veranstaltungsort
Limesmuseum
St.-Johann-Straße 5
73430 Aalen
Tel: 07361 528287-0
Fax: 07361 528287-10
E-Mail: limesmuseum.aalen@t-online.de


Veranstalter
Limesmuseum
St.-Johann-Straße 5
73430 Aalen
Tel: 07361 528287-0
Fax: 07361 528287-10
E-Mail: limesmuseum.aalen@t-online.de


Kosten
Erwachsene: 9 Euro
Reduzierte: 8 Euro
Kinder ab 6 Jahren: 6 Euro
Familienkarte 22 Euro (Eltern mit eigenen Kindern)

Gruppen ab 15 Personen: 8 Euro pro Person
Schulklassen ab 10 Schüler: 6 Euro pro Person

Das erlebnisreiche Wochenende für alle Geschichtsfans:

Europas großes Römertreffen beim Limesmuseum in Aalen
am 27. und 28. September 2008, 11.00-17.00 Uhr

Mehr als 1800 Jahre ist es her, als einst die größte römische Reitereinheit nördlich der Alpen in der Aalener Bucht stationiert wurde. Seit 2005 gehört das historische Gelände mit den originalen Resten des einstigen Kastells zum UNESCO WELTERBE LIMES. Mitten drin liegt das Limesmuseum mit seiner hervorragenden Ausstellung. Ein idealer Platz, Geschichte lebendig werden zu lassen. So treffen sich hier alle zwei Jahre die bekanntesten Römergruppen Europas.

Stolze Legionäre in blitzblanken Rüstungen schreiten durch das Kastell, unter Stöhnen wird ein „Skorpion“, ein gefährliches Pfeilgeschütz aufgebaut, zahlreiche Lagerfeuer lodern, römische Händler und Handwerker preisen ihre feinen Waren feil, Gladiatoren stehen sich in gefährlichen Kämpfen gegenüber: Internationale Römertage in Aalen, nicht irgendwo, sondern auf dem Gelände des einst größten römischen Reiterkastells nördlich der Alpen, das seit dem Jahr 2005 zum Weltkulturerbe Limes gehört.

Aus sechs europäischen Ländern kommen die Akteure, viele davon aus Funk und Fernsehen bekannt. Darunter die bekannteste deutsche Gruppe, die Limesreiter und Gladiatoren um DR. MARCUS JUNKELMANN, die große Römergruppe MILITES BEDENSES aus Bitburg und die LEG VIII AUG, Baden-Württembergs bekannteste Römergruppe. Spannende Kämpfe zeigen die ungarischen Gladiatoren der FAMILIA GLADIATORIA.

Über 300 Mitwirkende lassen die Vergangenheit wieder lebendig werden: Legionäre und Auxiliarii zu Fuß und zu Pferd, Bogenschützen, Gladiatoren, Händler, Handwerker und römische Bürger präsentieren sich mit eindrucksvollen Vorführungen. Natürlich gibt es wieder neue Aktionen und Gruppen zu bestaunen. Nicht umsonst handelt es sich um das größte Römerfest in Süddeutschland und eines der größten Römerfeste in Europa!

Weitere Erlebnisangebote bietet das Limesmuseum - das größte Römermuseum Süddeutschlands: Schmuck- und Modeecke, römische Frisuren, Museumskino, Info-Stände, großes Kinderprogramm...


Wichtige Programmpunkte

* Großes röm. Lagerdorf mit Legionären und Auxiliarsoldaten
* Röm. Handwerkerdorf mit interessanten Vorführungen und diversen Marktständen (Schmiede, Zimmerer Glasbläser, Brettchenweber, Bronzegießer, Wachstafelproduzent, röm. Architekt, Kräuterfrauen, Steinmetze, Maler usw…
* Kelten und Alamannendorf
* mehrere röm. Tavernen mit exklusiven Speisen nach Apicius
* Interessante Infostände und spannendes Reenactment
* Umfangreiches Mitmachprogramm für Kinder und Erwachsene im und um das Museum
* Demonstrationen römischer Kampftechniken
* Gladiatoren in Aktion
* römische Musik und Tanz
* archäologische Experimente und Vorführungen
* Sonderausstellung "Kleider machen Römer" im Limesmuseum



Gladiatoren: Gleich zwei berühmte Gladiatorengruppen werden zu bewundern sein: Die Gladiatorengruppe um Marcus Junkelmann und die FAMILIA GLADIATORIA, die direkt aus Ungarn anreist.

Handwerker und Händler: Vom Glasbläser bis zum Bogenbauer, vom Töpfer über Architekt, Schreibstubenbesitzer und Zimmermann bis zum Schmied, zahlreiche Handwerker und Händler, zum Teil zum ersten Mal auf den Römertagen, werden bei ihrer Arbeit zu beobachten sein.

Musik und Tanz: Die Gruppe MUSICA ROMANA, die zum ersten Mal in Aalen auftritt, wird die Verbindung von römischer Musik und Tanz aufzeigen und den Nachbau einer römischen Wasserorgel klingen lassen.

Speis und Trank: Testen Sie doch einmal Strauß in Dattelsoße oder Moretum, einen feinen römischen Kräuterkäse. Mehrere römische Tavernen bieten diese originellen Speisen, gekocht nach dem römischen Feinschmecker Apicius, auf dem Kastellgelände an. Wer die normale Küche bevorzugt, wird vor dem Museum durch einen großen Essensbereich des DRK gut versorgt.

Mitmachaktionen und Erlebnisangebote: Zahlreiche Mitmach- und Erlebnisangebote für Kinder aber auch für Erwachsene werden vom museumspädagogischen Team des Limesmuseums und vielen Akteuren angeboten.

Sonderausstellung: Wie haben sich die Römer zivil gekleidet? Diese Frage beantwortet die informative Sonderausstellung »Kleider machen Römer« im Erdgeschoss des Limesmuseums.

Limesinformationszentrum (LIZ): Interessante Informationen rund um das »UNESCO WELTERBE LIMES» bietet das neu eingerichtete Limesinformationszentrum (LIZ) im Eingangsfoyer des Limesmuseums.

Darsteller:

Highlights:

* Dr. Marcus Junkelmann, bekannt aus Funk und Fernsehen, mit seinen Gladiatoren und Reitern der ALA II FL
* FAMILIA GLADIATORIA, die berühmte Gladiatorengruppe aus Ungarn
* CIVES RAURACI ET VICANI VINDONISSENSES - röm. Handwerker, Schweiz
* MILITES BEDENSES, die große Römergruppe aus Bitburg
* LEG VIII AUG, die bekannteste Römergruppe aus Baden-Württemberg
* GRUPPO ARCHAEOLOGICA DI VILLADOSE, Italien röm. Tänzer
* Pfeil- und Bogenschützen aus Österreich



Zum ersten Mal auf den Römertagen Aalen:

* TIMETROTTERS - faszinierende römische Reiterei
* MUSICA ROMANA - ungewöhnliche Klänge römischer Musik, Präsentation einer römischen Wasserorgel (erstmalig in Süddeutschland, weltweite Besonderheit)
* VIGILIA ROMANA VINDRIACUM: Experimentalgruppe; Thema: Wein und Amphoren



…und viele weitere Gruppen und Akteure


Limesmuseum Aalen

ThemenTag auf 3sat 23.8.08 Imperium Romanum



06:00 Rom: Das Herz des Imperiums (Rom – Das Herz des Imperiums) Dokumentation
06:45 Imperium Romanum (Der Limes • Pont du Gard • Las Médulas • Leptis Magna – Deutschland, Frankreich, Spanien, Libyen) Dokumentation
07:45 Schliemanns Erben (Roms Limes im Orient) Dokumentation
08:30 Carnuntum – Weltstadt im Land der Barbaren (2000 Jahre Carnuntum) Dokumentation
09:15 Reisewege Römerstraßen (Auf vergessenen Wegen durch den Balkan – Die Via Militaris – Von der Türkei durch Bulgarien) Dokumentation
10:00 Brot und Spiele (Gewalt und Unterhaltung im antiken Rom) Dokumentation
10:45 Aqua – semper et ubiqe: Wassertechnik des antiken Wiens (Wassertechnik des antiken Wiens) Dokumentation
11:30 Entdecker der Wellness (Das alte Rom) Dokumentation
12:15 Sphinx (Spartacus – Gladiator gegen Rom) Dokumentation
13:00 Rom: Kampf des Tiberius (Kampf des Tiberius) Dokumentation
13:45 Rom: Cäsars Spiel um die Macht (Cäsars Spiel um die Macht) Dokumentation
14:30 Rom: Neros Wahn (Neros Wahn) Dokumentation
15:15 Quo Vadis Monumentalfilm
18:00 Das kulturelle Erbe der Römer (Wissen ist Macht) Dokumentation
18:30 Das unterirdische Rom (Spuren der Geschichte) Dokumentation
20:15 Julius Caesar Monumentalfilm
21:45 Julius Caesar Monumentalfilm
23:10 Pompeji (Der Tag des Untergangs der Städte Pompeji und Herculaneum) Dokumentation
00:05 Rom (Konstantins Flammenkreuz) Dokumentation
00:50 Rom: Der Untergang (Der Untergang) Dokumentation
01:35 Die Römer im Totenreich der Pharaonen (Mumien, Macht und Mythen) Dokumentation
02:20 500 Jahre Schweizergarde (Die Soldaten des Papstes) Dokumentation
03:15 Rom (Schweizer Architekten prägten die Stadt) Dokumentation
03:40 Ewiges Wasser (Die Brunnen Roms) Reisedokumentation
04:25 Rom und der Anspruch auf Weltherrschaft (Rom und der Anspruch der Weltherrschaft) Dokumentation

16.08.08

Büste gefunden – So sah Caesar wirklich aus

Der Fund ist sensationell: Französische Archäologen entdeckten im Flussbett der Rhône eine Büste von Gaius Iulius Caesar. Es soll ein Porträt zu Lebzeiten sein, alle bisher bekannten Caesar-Köpfe sind später entstanden. Überraschend: Der Feldherr und spätere Kaiser sieht anders aus, als wir ihn kannten.


Diese Büste soll den römischen Feldherrn und Kaiser Gaius Iulius Caesar zeigen. Unterwaserarchäologen fanden das Stück im Flussbett der Rhone bei Arles.

„Er wird geschildert als ein Mann von hohem Wuchs, weißer Hautfarbe, wohlgerundet schlanken Gliedern, einem etwas vollen Gesicht, schwarzen lebhaften Augen und guter Gesundheit“, beschreibt der römische Chronist Sueton (um 70-130/40) den Mann, mit dem er seine Reihe der römischen Kaiser anheben lässt: Gaius Iulius Caesar.
Als kaiserlicher Hofbeamter konnte Sueton dabei aus zuverlässigem Archivmaterial schöpfen. „In der Pflege des Körpers war er (Caesar) fast zu peinlich, so dass er sich nicht nur sorgfältig scheren und rasieren ... ließ und sich über die eintretende Entstellung durch eine Glatze gar nicht zufrieden geben konnte, zumal da er deshalb häufig Witze seiner Feinde ertragen musste. Daher hatte er sich gewöhnt, das spärliche Haar über den Scheitel von hinten nach vorne zu legen.“
Dass er nun eine Büste gefunden habe, für die dieser Mann einst Porträt saß, darin ist sich der französische Altertumsforscher Luc Long sicher: „Ich habe ihn sofort erkannt“, als Unterwasserarchäologen im Flussbett der Rhône bei Arles das monumentale Stück ans Licht brachten.

Nur etwa 20 Bilder haben sich erhalten
Eine Entdeckung ersten Ranges, wenn man bedenkt, dass sich nur 20 bis 25 Abbilder des römischen Feldherrn und Diktators aus der Antike erhalten haben. Zur Sensation aber wird der Fund, wenn sich die Deutung der Forscher bestätigen sollte: Das Bild aus Arles soll das einzige sein, das noch zu Lebzeiten Caesars entstand.
Zwischen 49 und 46 v. Chr. soll die Büste gemacht worden sein. Sie wäre demnach älter als der Caesar-Kopf von Tusculum, der gemeinhin in das Jahr 44, in Caesars Todesjahr, oder später datiert wird.

Am wahrscheinlichsten gilt 46, das Jahr, in dem gemeinhin die Gründung von Arles angenommen wird. Damals war Caesar 54 Jahre alt, hatte zwei Jahre zuvor Pompeius bei Pharsalos besiegt, Alexandria erobert, mit der Königin Kleopatra einen Sohn gezeugt und – im April 46 – bei Thapsus in der Provinz Africa die letzten Senatstruppen unter Metellus Scipio und Cato vernichtet.

Er war ein Mann auf dem Höhepunkt seiner Macht, als er begann, seine Veteranen, die ihn dorthin gebracht hatten, mit Ländereien abzufinden. Teile seiner sechsten Legion wurden in der Kolonie Arelate angesiedelt, dem heutigen Arles, möglicherweise auch stadtrömisches Volk, dem der nun allmächtige, vom Senat zum Diktator auf zehn Jahre ernannte Caesar aus der berstenden Hauptstadt Rom in den Provinzen Land zuwies.


Es könnte die älteste Darstellung Caesars überhaupt sein - und die einzige, die zu Lebzeiten entstanden ist.

Das Gesicht sei "traumhaft erhalten"
Das Bild aus der Rhone zeigt durchaus einen Mann, der einiges erlebt hat. Immerhin führte Caesar seit dem Jahr 58, als er als Statthalter der gallischen Provinzen mit der Eroberung ganz Galliens begonnen hatte, Krieg, hatte mehrfach Niederlage und Tod ins Auge geschaut und war zahllose Kilometer marschiert. Die enormen Gesichtsfalten des Gesichts, der massige Kopf, der keineswegs üppige Haarschmuck, all das stellt das neu gefundene Porträt in die Reihe der Adelsbildnisse der römischen Republik, die im Gegensatz zu ihren griechischen Vorbildern wenig idealisierend gestaltet, sondern um individuelle Züge bemüht sind.
Trotz der ungewöhnlich starken Falten will auch Hansgerd Hellenkemper, Direktor des Römisch-Germanischen Museums in Köln, in dem Fund ein Porträt Caesars erkennen. Das Gesicht sei „traumhaft erhalten“, trage „republikanische Züge“, sei aber wohl eher in die augusteische Zeit zu datieren. Den Kollegen in Arles, ausgewiesene Experten auf dem Gebiet römischer Porträts, sei ein „kapitaler Fund“ gelungen. Diesen nach dem Material zu datieren, halte er für ausgeschlossen, dies sei nur anhand von Stilmerkmalen möglich. Schon jetzt aber steht für Hellenkemper fest: „Um dieses Porträt lohnt sich eine europäische Diskussion.“
Auch der Dresdner Althistoriker und Caesar-Biograf Martin Jehne nennt den Fund aus der Rhone eine Sensation und ein spektakuläres Beispiel für die verbesserten Methoden der Unterwasserarchäologie. Gleichwohl kritisiert er die Schlussfolgerungen, die Luc Long aus seiner Entdeckung zieht. Der sagt, „dass die Büste in den Fluss geworfen wurde, nachdem Caesar ermordet worden war. Es wäre damals nicht gut gewesen, als ein Anhänger von ihm zu gelten.“

Die Caesarianer in Gallien
Diese Deutung übersieht, sagt Jehne, dass schon wenige Tage nach dem Attentat auf Caesar an den Iden des März (15. März) 44 Caesarianer und seine Mörder einen Kompromiss aushandelten. Demnach wurden diese nicht verfolgt. Aber die Acta Caesaris, die Verfügungen, ja selbst die Pläne des toten Diktators sollten weiterhin volle Gültigkeit haben, worüber kein Geringerer als sein Konsul-Kollege und enger Mitarbeiter Marcus Antonius wachte.
In der kurzen Zeitspanne zwischen der Nachricht von seinem Tod und dem politischen Waffenstillstand hätte kaum eine Gemeinde mit dem Bildersturm begonnen, vor allem nicht, wenn sie in großen Teilen aus Veteranen Caesars bestand. Die hätten eher zu den Waffen gegriffen und sich den Caesarianern zur Verfügung gestellt. Schließlich verdankten sie ihrem Feldherrn nicht nur die Gründung der Kolonie, sondern auch die Ländereien, von denen sie lebten.
Die neu gefundene Caesar-Büste passt vielmehr in einen anderen historischen Zusammenhang. Nach seinem Sieg über die Söhne des Pompeius bei Munda in Spanien im Jahr 45 beschloss der Senat umfangreiche Ehrungen. Caesar wurde zum Diktator auf Lebenszeit ernannt. Und in allen Städten sollten Statuen von ihm aufgestellt werden, sogar bei den Klientel-Königen, wie der Historiker Appian berichtet.

Ist die Büste „Teil des Weltkulturerbes"?
Das bedeutet, dass in den wenigen Monaten zwischen Caesars Rückkehr nach Rom und seiner Ermordung Massen von Standbildern entstanden oder zumindest in Angriff genommen worden sein müssen. Quellen berichten, dass nach den Iden des März einige Bilder in Rom aus dem Verkehr gezogen wurden, um umgearbeitet zu werden, was auf eine regelrechte Großproduktion schließen lässt. Das Caesar-Bildnis von Tusculum könnte in diesem Zusammenhang entstanden sein. Dafür muss es Vorbilder gegeben haben, vielleicht (auch) das Bildnis aus der Rhône. Das würde den Neufund in der Tat zu einem „Teil des Weltkulturerbes“ machen, wie Luc Long sagt.
Bleibt am Ende die Frage, warum bislang nur ein Porträt gefunden wurde, das zu Lebzeiten Caesars entstanden ist. Auch das hat viel mit der großen Politik zu tun. Im Osten entfesselten die Caesar-Mörder schließlich den großen Krieg gegen seine Anhänger und werden kaum pfleglich mit den Statuen umgegangen sein.
Später, nach seinem blutigen Sieg, hatte Caesars Adoptivsohn Octavian wenig Interesse, seine Herrschaft in die Tradition des Ahnen zu stellen. Der stand schließlich für die Entfesselung des Bürgerkriegs und offen zur Schau getragene monarchische Ambitionen nach orientalischem Muster. Davon wollte sich Augustus, der sich als Erster Bürger (Princeps) darstellte, bewusst abheben und unterließ ausgeprägte propagandistische Ahnenverehrung.
Erst Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. wurde Caesar als Begründer des Kaisertums erkannt und entsprechend präsentiert – dann aber mit den ikonografischen Mitteln des Kaiserreichs wie edlen Gesichtern und fein gearbeitetem Haar. Die erhaltenen Caesar-Darstellungen dieses Typs aber haben nur wenig mit den strengen Zügen des Mannes gemein, den das Bild aus der Rhône zeigt.

Quelle: Welt.de

Frontiers of the Roman Empire

Die Grenzen des Römischen Reiches erstreckten sich über 5.000 km – von der schottischen Atlantikküste quer durch Europa bis zum Donaudelta, vom Schwarzen Meer durch den Mittleren Osten zum Roten Meer und von Ägypten über Nordafrika bis zur Atlantikküste in Marokko. Einige dieser Außengrenzen waren seit Kaiser Augustus (31 v. Chr. – 14 n. Chr.) mehrere Jahrhunderte lang besetzt. Das Meer, Flüsse, Berge und Wüsten wurden oft als natürliche Barrieren des Reiches einbezogen. Wo natürliche Grenzen fehlten, konnten künstliche konstruiert werden.


15.08.08

15.8.1969: Woodstock

400.000 junge Menschen, irgendwo zwischen 18 und 30 - aber auf keinen Fall älter - campieren drei Tage lang im Freien. Sie essen, schlafen und trinken unter freiem Himmel; vor allem rauchen sie Marihuana im Freien. Sie lieben sich im Freien, manche Mütter stillen ihre Säuglinge, und die meisten wirken irgendwie geistesabwesend und von einer tiefen Glückseligkeit erfüllt.

Die, die dabei waren in Woodstock vom 15. bis zum 17. August 1969, sprechen von der größten Friedensdemonstration aller Zeiten, von der Geburt einer Generation. Gehässige Zeitgenossen sehen den Grund der Friedfertigkeit in dem massenhaften Drogenkonsum der Blumenkinder.

Und eigentlich war alles anders geplant. Vier junge Männer hatten in Bethel, Bundesstaat NewYork, ein Open-Air-Rockfestival der gehobenen Art organisiert, und zwar auf einem rund 250 Hektar großen Areal der Farm von Max Yasgur. Die "Who" hatten zugesagt und Jimmy Hendrix, Joan Baez, Crosby, Stills & Nash, Jefferson Airplane und und und. Mit vielleicht 80.000 Hippies hatten sie gerechnet, dann kamen immer mehr, schließlich wurden die Zäune entfernt, nicht eingerissen, denn das wäre nicht friedlich gewesen.

Farmer Max Yasgur jedenfalls war hingerissen: "Ich bin nur ein Bauer. Ich weiß nicht, wie man zu so einer großen Menschenmenge spricht. Das ist die größte Gruppe, die jemals an einem Ort zusammengekommen ist. Aber ich denke, ihr habt der Welt etwas bewiesen, nämlich, dass eine halbe Million Menschen zusammenkommen können, Musik hören und drei Tage Spaß haben - nur Spaß und Musik."

Woodstock war nicht das erste Open-Air-Festival in den späten 1960ern. Und den echten Hippies gilt bis heute das Monterey-Festival in Kalifornien im Sommer 1967 als das wahre Erlebnis. Aber dort kamen eben nur 50.000 und in Woodstock acht Mal soviel.

Dabei war 1969 die ganz große rebellische Euphorie fast schon wieder vorüber. In Berlin und Paris hatten die Studenten die Barrikaden abgebaut, im kalifornischen Berkeley auch. Im Weißen Haus in Washington regierte der verhasste Nixon, der den Vietnam-Krieg zwar nicht begonnen hatte, der aber alle Klischees des reaktionären Lenkers alten Schlages verkörperte.

Und Woodstock war so gesehen eine gigantische Verweigerung gegenüber diesem Nixon-Amerika. Country Joe McDonald, Ex-Elite-Soldat der Marines und Sprachrohr der Studentenrevolte zwei Jahre zuvor, verhöhnte zur Begeisterung der Massen den schmutzigen Krieg mit Napalm in den Sümpfen Vietnams.

Am deutlichsten aber schrie Jimi Hendrixs Gitarre den Protest heraus. Die US-amerikanische Nationalhymne, durchpeitscht von herabstürzenden Bombern. Die Gitarre wimmerte im Feedback, wurde von Hendrix mit den Zähnen malträtiert. Eindrucksvoll präsentierte sich der Star ein Jahr vor seinem Tod als bester Rock-Gitarrist aller Zeiten.

Woodstock funktionierte danach in erster Linie als Verklärung, als Mythos. Das lag daran, dass das Festival so etwas wie der Schlusspunkt der Hippie-Bewegung war. Im gleichen Jahr hatte die Manson-Bande in den USA zu Rockmusik und in Drogenwahn ihre grausamen Morde begangen, und noch im gleichen Jahr geriet das Konzert der Rolling Stones in Altamont in Kalifornien zum Tiefpunkt der Rockgeschichte. Die Hell's Angels als Ordner erstachen vor der Bühne einen Schwarzen, und die Fachpresse sprach von der hässlichen, geldgierigen Fratze der Pop-Industrie.

Nichts war mehr zu hören vom kommerzfreien Liebesfestival in Woodstock. Und die Organisatoren der Drei-Tage-Orgie wurden durch einen opulenten Plattenmitschnitt und den Festivalfilm wohlhabend. Zurück blieb eine Schlammwüste, gefüllt vom Müll der Liebeskinder, denn es hatte geregnet in Woodstock, was den Mythos nur noch verstärkte.

15.8.1248: Grundsteinlegung Kölner Dom

Chronik des Klosters St. Pantaleon zu Köln, 1248: "Konrad aber, der Erzbischof, rief die Prälaten der Kirche, die Großen des Landes und seine Beamten zusammen, ließ durch das mahnende Wort von Predigern eine große Volksmenge herbeiströmen und legte am Tage der Himmelfahrt der seligen Jungfrau Maria nach der feierlichen Messe den ersten Stein. (...) Von dieser Zeit an also wurde das Fundament der neuen Basilika des heiligen Petrus, also des Kölner Domes, in wunderbarer Breite und Tiefe mit gewaltigen Kosten zu bauen angefangen."

Ein Mönch beschreibt die Geburtsstunde eines Weltwunders. Konrad von Hochstaden, Erzbischof von Köln, legt am 15. August 1248, Maria Himmelfahrt, den Grundstein für den größten Kirchenbau der Christenheit. Ein irdisches Abbild des himmlischen Jerusalem soll er werden, Gottes Größe soll er preisen. Und die des Erzbischofs. Was einst Meister Gerhard entwirft, wird heute von Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner betreut.

Prof. Dr. Barbara Schock-Werner: "Der Vorgängerbau war ja bereits eine der größten Kirchen Europas gewesen, und er sollte nun ersetzt werden durch einen noch größeren gotischen Dom, für den man die Kathedralen Frankreichs als Vorbild genommen hat, die man aber gleichzeitig zu übertreffen suchte, um deutlich zu machen, dies ist das wichtigste Erzbistum. Zugleich war aber die Kirche die bedeutendste Wallfahrtskirche Europas. Und auch das musste die neue Architektur ausdrücken."

80 Jahre zuvor bringt Erzbischof Reinald von Dassel die Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln. Der alte Dom ist nicht mehr prächtig genug als Heimat für die kostbare Reliquie. Außerdem sind die wuchtigen Formen der Romanik aus der Mode.

Die Gotik hält Einzug in die Architektur. Keine Quader mehr, die auf der Erde lasten, nur noch steinerne Wälder aus Säulen, die wie Lichtstahlen in den Himmel schießen. Die Vision muss mehr als ein halbes Jahrtausend überleben. Als der Dom endlich fertig wird, ist es aber immer noch der, den einst Meister Gerhard entworfen hat.

Prof. Dr. Barbara Schock-Werner: "Das Besondere am Kölner Dom, an seiner Architektur ist ja, dass die Jahrhunderte kaum ihre Spuren darin hinterlassen haben. Der Kölner Dom ist bis zum Ende der Bauzeit im Jahr 1880 im Grunde nach den Plänen Meister Gerhards gebaut worden. Daher hätte er vielleicht in kleinen Details anders ausgesehen, aber doch im Großen und Ganzen so, wie er heute aussieht."

632 Jahre wird es am Ende dauern, bis das kolossale Werk vollendet ist. In den ersten zweihundert Jahren hemmt die Pest. Dann kommt die Reformation. Für die katholische Kirche geht es um die Existenz. Ein neuer Dom ist nicht mehr so wichtig, der Bau wird eingestellt. Es bleibt ein Chor, der Stumpf eines Turmes und dazwischen Brachfläche, 300 Jahre lang. Erst der kunstsinnige Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. wird den Dom nach den Originalplänen fertig bauen lassen.

Kaiser und Könige, ein Papst, Künstler, Gelehrte und bis zu 20.000 Touristen am Tag besuchen im Lauf der Jahre den Kölner Dom. Und niemanden läßt es kalt, das Gebirge aus 160.000 Tonnen Stein, aufgelöst in 11.000 Ziertürmchen, Säulen, Bögen, Maßwerk und die beiden zweithöchsten Kirchtürme der Welt.

Prof. Dr. Barbara Schock-Werner: "Man lebt mit dem Dom, man fürchtet manchmal um den Dom, man hat wirklich eine ganz enge emotionale Bindung an das Gebäude. Wobei ich immer versuche, einen Hauch Distanz dennoch zu waren, um nicht allzu parteiisch zu werden. Aber trotzdem - die Bindung ist natürlich viel stärker, als in irgend einem anderen Beruf."

Als der Grundstein zum Dom gelegt wird, entsteht eine Legende: Wenn er fertig sei, ginge die Welt unter. Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner sieht's gelassen:

Prof. Dr. Barbara Schock-Werner: "Fertig gibt es nicht. Das Beste, was wir tun können, ist, ständig mit dem Verfall Schritt zu halten. Wenn uns das gelingt, sind wir gut."

14.08.08

14.8.1900: Expeditionskorps erreicht Peking

Es ist eine der dramatischsten und zugleich bizarrsten Fußnoten deutscher Kolonialgeschichte: Im Sommer 1900 belagern Kung-Fu-geübte Krieger chinesischer Geheimbünde das Diplomatenviertel von Peking. Der Aufstand der wegen ihrer Kampfkunst so genannten Boxer beschränkt sich nicht auf die chinesische Hauptstadt.

Die Berliner Morgenpost berichtet in ihrer Ausgabe am 16. Juni 1900: "Der Aufruhr der Boxer ist in den letzten Tagen immer mehr zu einer Gesamterhebung Chinas gegen die fremden Mächte geworden, er hat sich mit ungeahnter Raschheit über alle Teile des gar nicht so himmlischen Reiches verbreitet. Vor allem aber ist die Gefahr für die in Peking befindlichen Ausländer eine so furchtbare geworden, dass sie in der nächsten Stunde zum schrecklichen Ereignis zu werden droht."

Brisant wird die Situation für die Gesandten in Peking bereits vier Tage später: Am 20. Juni 1900 erschießen die Aufständischen den deutschen Botschafter, Graf von Kettler, in seiner Sänfte. Die Schüsse sind der Auftakt zur Belagerung des Diplomatenviertels. Insgesamt 4000 Ausländer und Chinesen sind eingeschlossen. Die ausländischen Gesandten durchleben 56 Tage der Angst. Was ist geschehen, dass sich der Zorn der Einheimischen derart entlädt?

Der Boxeraufstand ist einerseits das Ergebnis lang andauernder europäischer Einmischung in die chinesische Wirtschaft mit teilweise verheerenden Folgen. Die Opiumsucht der Chinesen beispielsweise wird ein richtiger Wirtschaftskiller. Aus ihren indischen Kolonialgebieten importieren die Engländer die Droge über zwei Jahrhunderte in das Reich der Mitte. Versuche der Chinesen, den Import zu stoppen, enden 1842 in einer Niederlage im sogenannten Opiumkrieg.

Erniedrigende Zugeständnisse wie die Übergabe der Insel Hongkong an die britische Krone fördern weitere kriegerische Auseinandersetzungen mit England - und auch Frankreich als alliiertem Partner. Auf der anderen Seite steht eine korrupte und ineffiziente Ching-Dynastie, die das Land seit 250 Jahren regiert und nun zerfällt.

China ist am Ende des 19. Jahrhunderts zermürbt. Die Kraft zum direkten Widerstand gegen die kolonialen Niederlassungen fehlt. Doch das Regime der Kaiserinnenwitwe Tzu-Hsi ermutigt das Anwachsen einer Widerstandsbewegung im Volk. Der Geheimbund "Yi-he quan", was soviel heißt wie "Faust für Recht und Einigkeit", bildet sich.

Und ausgerechnet in Shandong liegen die Wurzeln der Boxerbewegung. In dieser Küstenprovinz haben sich 1897 die Deutschen festgesetzt. Sie wollen dort eine Musterkolonie nach britischem Vorbild, ein "deutsches Hongkong" aufbauen: einen boomenden Hafen, Schulen, Brauhaus, Skatverein.

Doch die neuen Herren, die sogar in den Bergen das fernöstliche Gegenstück zum Schwarzwald erkennen wollen, haben sich eine der traditionell unruhigsten Regionen für ihr größtes koloniales Abenteuer ausgesucht. Und so ist es nicht verwunderlich, dass der deutsche Gesandte Graf von Kettler auf die Boxer, die die Hauptstadt Peking stürmen, besonders herrisch und impulsiv reagiert, da sie aus "seiner" Region stammen. Sein koloniales Auftreten bezahlt er mit dem Leben.

Ein wütender deutscher Kaiser Wilhelm II. verlangt Genugtuung und entsendet Verstärkung zu den bereits in China stationierten und kämpfenden deutschen Truppen. Gemeinsam mit den englischen und französischen Alliierten soll ein koloniales Exempel statuiert werden.

Der Boxeraufstand eskaliert immer mehr und fordert immer mehr Opfer. Die Anzahl der ermordeten Chinesen geht in die Tausende, dem stehen 300 getötete Ausländer gegenüber. Die Hauptstadt Peking wird von den ausländischen Truppen am 14. August 1900 befreit. Das Drama endet mit einer Groteske: Dem von Kaiser Wilhelm entsandten Expeditionskorps wird befohlen, sich "wie die Hunnen zu benehmen".

Zitat: "Pardon wird nicht gegeben. Gefangene werden nicht gemacht."

Als die Soldaten in China eintreffen, sind die Gesandten längst befreit. China muss nach der Niederschlagung demütigende Friedensbedingungen akzeptieren. Ein kaiserlicher Prinz reist nach Berlin und entschuldigt sich offiziell für die Ermordung des deutschen Gesandten. Hohe Reparationszahlungen machen der Wirtschaft zu schaffen.

Das marode System kann sich von diesem Schlag nicht mehr erholen. Dreizehn Jahre später wird der letzte chinesische Kaiser gestürzt. Das Land versinkt in Anarchie.

13.08.08

Archäologen finden Lager des Römer-Feldherren

Die Varusschlacht im Jahre 9 nach Christus war ein blutiges Gemetzel. Nun haben Archäologen das Lager gefunden, in dem der unglückliche römische Feldherr Varus die Nacht vor seiner entscheidenden Niederlage gegen die Germanen verbracht haben soll.

Porta Westfalica - Wo genau der römische Feldherr Varus sein Ende fand, darüber streiten die Gelehrten noch. Wo er aber herkam, auf dem Weg in die Falle, die ihm und seinen Legionen die Germanen vor fast 2000 Jahren stellten - das können die Experten nun erstmals genauer sagen.
Denn in Porta Westfalica bei Minden sind Archäologen einem römischen Lager auf der Spur. Dort habe Varus wahrscheinlich "im Jahr 9 residiert, bevor er in die Schlacht gezogen ist", sagte Daniel Bérenger, Vize-Chefarchäologe des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Die Fundstelle in einem Ortsteil von Porta Westfalica passe zu den historischen Quellen, bestätigte Thomas Otten, Referatsleiter Bodendenkmalpflege und Bodendenkmalschutz im Düsseldorfer Bauministerium. Die Distanz sowohl zu den Lippelagern wie Haltern als auch nach Kalkriese bei Osnabrück sei plausibel. Kalkriese, ein kleines Örtchen nördlich von Osnabrück gilt als wahrscheinlichster Schauplatz der Varusschlacht.
Der neue Fundort lasse "in Qualität und Dichte einiges erwarten ", sagte Otten. Bei ersten Grabungen wurden Münzen, eine Gewandspange, Sandalennägel und ein römischer Mühlstein gefunden. Vor allem das Mühlsteinfragment belege, dass es sich um ein römisches Lager handeln müsse, erklärte Bettina Tremmel, LWL-Expertin für römische Archäologie. Außerdem seien Bleilote gefunden worden, die zum Vermessen und Anlegen römischer Lager dienten.

Die Experten datierten die Funde anhand des Vergleichs mit Funden aus den Lippelagern auf das erste Jahrzehnt nach Christus. Eine römische Goldmünze sei schon 1950 gefunden worden - nur 150 Meter von der Grabungsstätte entfernt. Und die Region sei schon früher als Ort des Sommerlagers der Römer unter Varus im Gespräch gewesen, sagte Otten mit Blick auf Minden und Hameln.

Ehrenamtliche Helfer mit Metallsonden - und Suchgenehmigung - machten im Juli die ersten Entdeckungen auf dem Baugebiet. Sie fanden vor allem Münzen. Eine Fläche von vier Hektar nahmen sich die Forscher vor, das gesamte Lager habe aber mindestens eine Fläche von 16 Hektar gehabt. Der Großteil sei also längst überbaut. Zwar sind die Bauherren nach Angaben der Stadt kooperativ, dennoch müssen sich die Archäologen beeilen. In diesem Jahr soll eine Fläche von 2000 Quadratmetern unter die Lupe genommen werden, 2009 soll es deutlich schneller gehen.

Quelle: spiegel.de / Thomas Strünkelnberg, dpa

RoemerWelt am Caput Limitis

Eröffnungstermin: 16. August 2008
Die Ausbauarbeiten laufen auf Hochtouren

Freuen Sie ich auf eine spannende Ausstellung zum Limes!
Ab 16. August ist das Erlebnismuseum in Rheinbrohl - wo das Welterbe Limes vor mehr als 2000 Jahren seinen Anfang nahm - geöffnet, und zwar

donnerstags und freitags von 9.00 - 17.00 Uhr
samstags und sonntags von 10.00 - 18.00 Uhr

Eintrittspreise:
Erwachsene 4,00 €
Kinder bis 6 J. frei
Kinder 6 - 16 J. 2,50 €
Schüler/Studenten 3,00 €

WO WIR SIND . . .
Unmittelbar am Knotenpunkt Rheinsteig / Westerwaldsteig / Limeswanderweg in Rheinbrohl-Arienheller!

Arienheller 1
56598 Rheinbrohl
Telefon 0 26 35 / 92 18 66
Fax: 0 26 35 / 92 24 85


Im Museum werden Informationen über den gesamten Limesverlauf, insbesondere in Rheinland-Pfalz, präsentiert.

Anhand von Luftbildaufnahmen kann der Verlauf des Limes so nachvollzogen werden. Einzelne sehenswerte Punkte werden mit multimedialer Unterstützung hervorgehoben.

Modelle, Nachbildungen zum Thema "Leben am Limes" runden die Dauerausstellung zum Limes ab, wobei ergänzend römische Funde aus der Region weitere Einblicke in die provinzialrömische Militärarchitektur und das Organisationstalent der Römer gewähren.

Zur Erklärung der Ausstellungsstücke und Modelle werden auch zielgruppenorientierte Audioführungen (kindgerecht, fremdsprachlich etc.) angeboten. Ausstellungsthemen werden multi-medial unterstützt.
Tourist-Information und Museums-Shop

Eine Einbindung der RömerWelt in das touristische Angebot in Rheinland-Pfalz und im angrenzenden Nordrhein-Westfalen ist wichtiger Bestandteil des Gesamtkonzeptes.

So wird zum Beispiel eine enge Verzahnung mit dem Vulkanpark Osteifel (Römersteinbruch Grube Meurin), dem geplanten Römerkastell in Pohl und der Römervilla Bad Neuenahr-Ahrweiler angestrebt.

Informationen über das Gast- und Beherbergungsangebot sowie über Veranstaltungen in der Region sind hier zu erhalten.

Darüber hinaus bietet die Tourismus-Information Wissenswertes über die geologisch äußerst interessante Landschaft sowie zu naturkundlichen und landschaftlichen Besonderheiten der Geologie (wie Vulkanismus), der Landschaftsgeschichte, der Vegetation und der Wirtschaftsgeschichte.

Ebenfalls sind Informationen zu den kulturhistorischen Attraktionen der Region abrufbar. Hier werden auch die Eintrittsgelder eingenommen und der Museums-Shop betrieben.

In diesem sind thematisch passende Angebote, wie Bücher, Karten sowie klassische Merchandising-Produkte zu finden.
Der Museumspark

Im Museumspark wird eine Vielzahl von Erlebnisstätten präsentiert. Auch der Museumsbereich "Römische Militärgeschichte" findet hier seinen Platz. Das "Contubernium", ein römischer Mannschaftsraum, bot Gelegenheit zum Schlafen, zum Essen und für das römische Würfelspiel.

Das können die Besucher im Museumspark hautnah erleben, denn mit der Kohorte XXVI stehen Nutzer für die Räumlichkeiten bereit, die das römische Leben darstellen können.

Auch Kunsthandwerker (Steinmetz, Schmied, Töpferei, ...) und Verkaufsräume für Keramik, Kunstgewerbe, Wein, röm. Brot etc. sind im Museumspark anzutreffen.

Das kleine Amphitheater bietet sich von Frühjahr bis Herbst für Veranstaltungsmöglichkeiten wie Aufmärsche der Römer-Kohorte, Theateraufführungen, Konzerte, Ausstellungen u.v.m. an.

Zu den weiteren geplanten Erlebnisstätten des Museumsparks zählen unter anderem:

Ein begehbarer Limes-Turm, Palisade, Graben und Wall, ein Kastelltor mit Kastellmauer, der Nachbau verschiedener Ausbaustufen des Limes, der Cäsarenweg, ein römischer Tempel, ein Weinberg mit historischer Kelteranlage, ein römischer Gewürzgarten sowie der Abenteuerspielplatz "Römerzeit".

Der Museumspark bildet somit einen attraktiven Erlebnisbereich für alle Generationen.

Die RömerWelt am Caput Limitis soll auch Ausgangspunkt für Wanderungen entlang des Limes sein.

Viele weitere Maßnahmen sind möglich:

* Attraktivierung vorhandener Limesrelikte
* Rekonstruktionen weiterer Palisadenstücke,
des Grabens und des Walles
* Schautafeln mit Fakten zu jeweiligen Punkten
* Skulpturen, Säulen, Grenzsteine
* Römische Wasserleitung
* Römisches Heizsystem
* Römisches Bad
* Mosaiknachbildung
* Nachbau eines Kastells

Durch die Alleinstellung des Caput Limitis wird die RömerWelt weit über den eigentlichen Standort hinaus ausstrahlen und zentrale Bedeutung für das Land Rheinland-Pfalz gewinnen.
So sind bereits heute in Rheinbrohl antike Motive als Wandmalereien auf dem "Römerplatz" zu finden.

Die Römerzeit wird auch in der Zukunft bei der Gestaltung öffentlicher Plätze und Wege, aber auch bei privaten Investitionen und Bauvorhaben eine wichtige Rolle spielen.
Der ganzheitliche Ansatz stellt sicher, dass die RömerWelt am Caput Limitis ein Erfolg für die ganze Region wird.

Quelle: http://roemer-welt.de

Römisches Leben auf 2.000 Quadratmetern

RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten zeigt Römisches Leben / Großes Familienfest am 16. und 17. August 2008

Nach dreijähriger Bauzeit wird am kommenden Freitag, 15. August, das neue RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten in Trägerschaft des Landschaftsverbandes Rheinland offiziell eröffnet. Der moderne Museumsbau aus Stahl und Glas steht an historischer Stätte auf dem Gelände der ehemaligen römischen Metropole Colonia Ulpia Traiana.


Er erhebt sich über den ausgegrabenen Fundamenten der Eingangshalle des römischen Stadtbads und entspricht in Größe und Gestalt dem antiken Vorbild. Die Ruinen der angrenzenden Baderäume sind von einem Schutzbau überdacht, dessen Maße und Strukturen ebenfalls das antike Gebäude nachzeichnen. RömerMuseum und Thermenschutzbau bilden somit ein einzigartiges Ensemble, das die Dimensionen und das Aussehen der großen römischen Thermenanlage für die Besucherinnen und Besucher erlebbar macht.

„Das neue RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten erweitert und bereichert von nun an das kulturelle Angebot, welches wir als verlässlicher Partner der Kommunen für die Menschen am Niederrhein und weit darüber hinaus, bereit halten, in erheblichem Maße", so Renate Hötte, LVR- Baudezernentin und Kämmerin, anlässlich der Pressekonferenz zur Eröffnung.

„Mit dem RömerMuseum kommt eine völlig neue Kultur ins Rheinland", machte Dr. Martin Müller, Leiter des Archäologischen Parks Xanten, deutlich. Die Ausstellung führt als chronologischer Rundgang von der Zeit Cäsars bis zur Frankenzeit durch die ereignisreiche römische Geschichte Xantens. Mehr als 2.500 Exponate auf 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche erzählen von der Ankunft der ersten Legionen am Niederrhein, von der Entwicklung der frühen Siedlung zu einer der bedeutendsten germanischen Metropolen Roms und ihrem Untergang in der Spätantike. An ausgesuchten Punkten der Ausstellung gibt es besondere Hinguck- und Mitmach-Angebote für Kinder, die den Museumsbesuch zu einem Erlebnis machen.

Im Inneren des RömerMuseums werden mit 70 Metern Länge und 20 Metern Höhe die eindrucksvollen Dimensionen der antiken Architektur erfahrbar. Ein Großteil der Ausstellung ist auf frei im Raum abgehängten Rampen und Ebenen untergebracht, die immer wieder überraschende Perspektiven bieten. Schon vor seiner Eröffnung ist das RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten preisgekrönt. Im Rahmen des Award „best architects 09" hat das Museum das Label „best architects 09" erhalten. „Wir freuen uns, dass wir geschafft haben, was wir uns vor acht Jahren vorgenommen haben. Von Anfang an war klar, dass hier ein Museum entstehen soll, in dem man was erleben kann", sagte Dörte Gatermann, Architektin des RömerMuseums.

Zur Eröffnung des neuen Römer-Museums feiert der Archäologische Park Xanten am 16. und 17. August mit einem großen Fest für die ganze Familie.
Ein umfangreiches und vielseitiges Programm bietet Groß und Klein die Gelegenheit, mit den Römern zu feiern. Im Museum und auf dem Außengelände präsentieren römische Legionäre und Stadtbewohner ihre Lebensart und Kultur. Lukullische Leckerbissen, musikalische Genüsse, Legionäre hautnah und alte Handwerkstechniken laden zum Zuschauen, Mitmachen und Genießen mit allen Sinnen ein. Am Samstag ist der Eintritt für das RömerMuseum frei, ab Sonntag gelten die üblichen Eintrittspreise.


Archäologischer Park Xanten

Römische Spuren im deutschen Südwesten - Der Limes und Trier

Der Limes - Fast 550 Kilometer zieht sich der Obergermanisch-Raetische Limes – die Grenze Roms zu den Barbaren – quer durch Deutschland. Der Limes lag auf dem Gebiet des heutigen Hessen, Baden-Württemberg und Bayern und grenzte die nördlich der Donau liegenden Teile der römischen Provinz Raetia und die rechtsrheinischen Teile der Germania Superior nach Osten ab. Zunächst nur ein Postenweg, wurde der Limes ab Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. zu einer imposanten Grenzanlage mit Palisaden, Gräben, Wällen und Wachtürmen ausgebaut, in Raetien später dann noch durch eine Mauer verstärkt. Die Besatzungen der über 900 Wachtürme hatten Sichtkontakt. Denn der Limes war nicht als ein militärisches Bollwerk konzipiert, sondern als eine ausgeklügelte Überwachungs- und Fernmeldeanlage. Bei Einfällen der Barbaren konnten die über 120 kleineren und größeren Kastelle im Rückraum der Grenze rasch mit Licht- und Hornsignalen alarmiert werden. Deren schnelle Eingreiftruppen schnitten dann den Eindringlingen mit einem Zangenangriff den Rückzug ab.

Schnurgerade zog sich der Limes hunderte von Kilometern durch die Landschaft. Eine gewaltige Ingenieurleistung, von der aber nur noch wenige Spuren erhalten sind. So geben vor allem die Grabungen der Archäologen Auskunft über das Leben am Limes. Auf der Basis ihrer Erkenntnisse wurden auch Wachtürme samt Palisaden, Graben und Wall rekonstruiert. Die früheste und wohl berühmteste Rekonstruktion einer römischen Militäranlage am Limes ist die Saalburg bei Bad Homburg. Seine Majestät höchstpersönlich, der preußische Kaiser Wilhelm II, machte sich die Idee zu Eigen, in den Wäldern des Taunus ein Grenzkastell teilweise wiederaufzubauen. Heute hilft der Computer, sich eine Vorstellung von bedeutenden Stätten des Limes zu machen - wie von dem Kastell Aalen, dem größten römischen Reiterlager nördlich der Alpen. Doch trotz 200 Jahren wissenschaftlicher Forschung am Limes bleibt vieles im Dunkeln, wurde schon immer über den Zweck der Anlage spekuliert. So kommen immer mehr Wissenschaftler zu der Auffassung, dass der Limes neben seiner militärischen Bedeutung vor allem als territoriale Grenzlinie zur wirtschaftlichen Kontrolle gesehen werden muss. Der Limes als Wohlstandsgrenze - es zeigt sich, welche Aktualität das größte Bodendenkmal Europas hat. 2005 wurde der Obergermanisch-Raetische Limes in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Trier - Die Stadt Trier wurde vor 2000 Jahren von Kaiser Augustus gegründet. Sie gilt als Deutschlands älteste Stadt und ist seit 1986 Weltkulturerbe der UNESCO.

Im Norden des riesigen Römischen Reiches gelegen, entwickelte sie sich - dank ihrer günstigen Verkehrslage - rasch zu einem wichtigen Handels- und Verwaltungszentrum. Mit 70.000 Einwohnern war Trier für ein Jahrhundert die größte Stadt nördlich der Alpen. Als wirtschaftliches Zentrum kam sie zu Reichtum und Macht, doch ihre politische Bedeutung verlor sie bereits Ende des 4. Jahrhunderts.

Viele großartige Bauten waren zuvor entstanden und lassen sich noch heute in Trier entdecken: Die Porta Nigra, das Stadttor, ist das besterhaltene antike Denkmal Deutschlands. Aus der kaiserlichen Palasthalle wurde die Basilika. Thermen, Tempelanlagen und das Amphitheater erinnern an die einstige Pracht römischen Stadtlebens.

Trotz Eroberung, Kriegen und Zerstörung blieb Trier über die Jahrhunderte hinweg ein wichtiges religiöses Zentrum. Kirchen und Abteien, aber auch stattliche Bürgerhäuser und Adelspaläste zeugen davon. Der Dom 'St. Peter' ist Deutschlands ältester Kirchenbau.