04.06.08

Abenteuer ARTE: Antike Städte

Die letzten Römer
Samstag, 7. Juni 2008 ab 21.00 Uhr
Wiederholungen :
08.06.2008 um 14:00
15.06.2008 um 15:20

Ein Film von Marco Visalberghi und Philippe Axell

Nicht weit entfernt von der türkischen Touristenhochburg Antalya befindet sich die archäologische Ausgrabungsstätte Sagalassos. Die Überreste der im 6. Jahrhundert von den Römern aufgegebenen Stadt sind erstaunlich gut erhalten und bieten den Forschern aufschlussreiche Einblicke in die Lebensweise der Menschen der Antike.

Die "Agora", der zentrale Platz der antiken Stadt Sagalassos, unweit der türkischen Stadt Antalya

In 1.500 Metern Höhe, im Taurusgebirge Anatoliens unweit des heutigen Ortes Aglasun in der türkischen Provinz Burdur, liegt die beeindruckende archäologische Fundstätte Sagalassos. Die antike Stadt wurde im Jahr 333 vor Christus von Alexander dem Großen auf seinem Weg nach Persien erobert und zählte zu den wohlhabendsten Städten der kleinasiatischen Region Psidien. Die Ruinen der erst Ende des 20. Jahrhunderts entdeckten Stadt - mittlerweile beliebtes Ziel von der Touristenhochburg Antalya aus - umfassen Forum, Theater, Tempel, Bibliothek, Thermen, Odeum und Kirchen.

Durch die Jahrhunderte von Plünderungen verschont geblieben, erzählen die gut erhaltenen Fundstücke von den "letzten Römern". Seit Beginn der Ausgrabungen fragen sich die Wissenschaftler der Katholischen Universität Loewen/Belgien, wer diese "letzten Römer" waren, wie sie lebten und vor allem, warum sie ihre Stadt verließen? Auf diese Fragen gibt es viele mögliche Antworten, unter anderem soll es mehrere Erdbeben und Epidemien gegeben haben. Archäologen versuchen nachzuvollziehen, wie die Stadt einst aussah, wie in der antiken Blütezeit Gesellschaft, Politik und Religion strukturiert waren, und wie Landwirtschaft, Gewerbe und Handel funktionierten.

Persepolis - Blick in ein Weltreich
Samstag, 07. Juni 2008 um 21.50 Uhr
Wiederholung: am 8. Juni um 14.50 Uhr

Die Dokumentation lässt die Hauptstadt des untergegangenen Perserreiches wieder erstehen. Der Bau von Persepolis wurde im Jahr 520 vor Christus unter König Darius I. begonnen. Die Stadt wurde zur Metropole eines Weltreichs, das beispielgebend für seine Organisation und Verwaltung war und dessen Bewohner - auch in den eroberten Gebieten - auf Toleranz in Glaubensfragen zählen konnten und in gewisser Hinsicht sogar auf Rechtssicherheit. Alexander der Große ließ Persepolis im Jahr 330 vor Christus als Vergeltung für die zerstörte Akropolis von Athen brandschatzen.

PersepolisWahrscheinlich war es das größte Bauvorhaben der Antike, als König Darius I. im Jahr 520 vor Christus am Fuß des Kuh-e-Rahmat - des Bergs der Gnade - in der zentralpersischen Hochebene eine 15 Hektar große Terrasse aufschütten ließ. Hier sollte Persepolis, die neue Hauptstadt des Perserreichs, entstehen. Architekten, Handwerker und Künstler aus allen Regionen des Weltreichs, das sich über drei Kontinente vom Indus bis zum Schwarzen Meer, vom Kaspischen Meer bis nach Äthiopien erstreckte, wurden mobilisiert, um eine prächtige Stadt entstehen zu lassen. Der Blick auf die Ruinen ist beeindruckend. Wenn bereits geborstene Säulen, angeschlagene Friese und Reste von Toren und Standbildern solche Wirkung erzeugen, wie muss es dann vor 2.500 Jahren gewesen sein, wenn Fremde in der Hochebene zum ersten Mal die Terrasse von Persepolis mit ihren Säulenhallen, prächtigen Toren und rotgoldenen Dächern erblickten? Persepolis sollte Respekt und Bewunderung hervorrufen, wenn zu Noruz, dem persischen Neujahr, die Abgesandten der tributpflichtigen Völker Vorderasiens vor den Achaemenidenkönigen Darius I., Xerxes, Darius II. oder Artaxerxes erscheinen mussten. 330 vor Christus zerstörte und brandschatzte Iskander - Alexander von Makedonien - die Stadt, angeblich um die Zerstörung der Akropolis durch die Perser zu rächen.

Das kleine Extra
Die Architekten Wolfgang Gambke und Kourosh Afhami haben Persepolis für die Dokumentation virtuell neu gebaut. In mehrjähriger Arbeit haben sie mit einem Animationsprogramm, das vor allem Stadtplaner benutzen, einige tausend Umrisse, Details und Texturen hergestellt.

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