Seit dem 2. Jh. vor Christus steht die Existenz germanischer Stämme im Gebiet der heutigen Niederlande fest, die in einer Wanderungsbewegung nach Westen zogen. Dies war bereits Teil der Völkerwanderung, die ihren Höhepunkt zwischen dem 3. und dem 5. Jahrhundert erreichte.
Ab dem Jahre 57 v. Chr. eroberte Julius Caesar das Gebiet, in dem heute Belgien und die Südniederlande liegen, das Gebiet wurde Teil der römischen Provinz Germania Inferior. Die dort lebenden Stämme wurden unterworfen. Damit begann zugleich die Geschichtsschreibung über das Gebiet. In seinem Buch "De bello gallico" hat Julius Caesar von diesen Schlachten berichtet. Auch Tacitus erzählt in seinen "Historien" von den Ereignissen in dieser Gegend in den Jahren 69 und 70 n. Chr. Besonders ausführlich geht er auf den Aufstand des Claudius Civilis ein. Dieser Bataver, der viele Jahre lang die batavischen Hilfstruppen in der römischen Armee befehligt hatte, sammelte mehrere Stämme hinter sich und organisierte nach dem Tod Neros einen Aufstand. Nach harten Kämpfen mussten er und die ihn unterstützenden Gallier sich jedoch geschlagen geben. Claudius Civilis zog sich daraufhin wahrscheinlich in das Gebiet nördlich des Rheins zurück.
Zur Zeit der Römer bildete der Rhein in den niederen Landen die Nordgrenze des Römischen Reichs. Wo heute Utrecht, Valkenburg und Nimwegen liegen, befanden sich damals römische Befestigungsanlagen. Die Friesen, die im Gebiet der heutigen Provinzen Groningen und Friesland lebten, unterstanden nicht der römischen Herrschaft, unterhielten aber intensive Handelsbeziehungen zu den Römern. Weil diese Gebiete regelmäßig von der See überschwemmt wurden, legten die Bewohner künstliche Wohnhügel, Warften oder Wurten genannt, an, auf denen sie ihre Höfe errichteten. Südlich des Rheins wurden große Landgüter gebaut, in denen man nach römischem Vorbild in großem Luxus lebte, das Land ließ man von Sklaven bewirtschaften.
Während der Regierungszeit Kaiser Trajans (98-117 n.Chr.), einer Zeit des Friedens und Wohlstands, gehörten die römischen Niederlande zur Provinz Germania Inferior. Im Laufe des 3. Jahrhunderts wurde das Römische Reich durch Überfälle germanischer Stämme stark geschwächt. Im Jahre 406 kam es zu einem großen Einfall der Germanen in Gallien, der der römischen Herrschaft in den niederen Landen für immer ein Ende bereitete.
Historisch Openluchtmuseum, Boutenslaan 161 b in Eindhoven
Am 7. September 2008 findet im Freilichtmuseum in Eindhoven die besondere Veranstaltung 'Gallier 'Germanen und Römer' statt.
Das Museum zeigt zu dieser Gelegenheit nicht nur das Leben der Römer, sondern auch das der Barbaren aus dem oberen Teil der Niederlande. Entdecken Sie, das die Begegnungen der verschiedenen Kulturen damals nicht nur zu Kämpfen führten. Dieses Event zeigt deutlich, das die Verschiedenheit der Römer, Gallier und Germanen zu einem besonderen Miteinander verschmolzen sind.
03.08.08
Die Niederlande in der Römerzeit
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