07.09.08

Die Habsburger 9v12

Metternich – ein System
1804, als Napoleon Bonaparte sich zum Kaiser der Franzosen krönt, wird der Habsburger Erzherzog Franz von Österreich gezwungen, die Donaumonarchie aufzuwerten: Er nimmt den Titel eines österreichischen Kaisers an und proklamiert zwei Jahre später die Auflösung des Heiligen Römischen Reichs. Napoleons gefährlichster Gegner ist der österreichische Außenminister Klemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich. 1815, beim Wiener Kongress, nutzt er alle diplomatischen Möglichkeiten, um die alte Ordnung in Europa wiederherzustellen. Im System Metternich herrscht nach außen hin ein Gleichgewicht der Kräfte – keine Nation soll die andere dominieren -, im Inneren herrscht Ruhe statt Freiheit – an der Befehlsgewalt der Herrschenden darf kein Zweifel bestehen. Fürsten und Monarchen bestimmen wieder das Schicksal ihrer Völker. Liberal Denkende werden im nunmehr reaktionären Österreich politisch verfolgt. Die Zensurbehörden greifen immer häufiger ein – und der Dichter Franz Grillparzer spricht "von unsichtbaren Ketten, die an Hand und Fuß klirren". Kaiser Franz I. gibt sich volksnah – und duldet dennoch keine demokratische Regung. Es möge alles beim Alten bleiben, empfiehlt er seinem Sohn. Aber Kaiser Ferdinand ist nur noch ein "regierendes Symbol", und Metternich muss immer größere Anstrengungen unternehmen, nun das morsche Staatsgebäude zu stützen. Am 13. März 1848 bricht in Wien die Revolution aus. Arbeiter, Studenten und Bürger sammeln sich im Sturm auf das verhasste System. Sie verlangen die Abschaffung der Zensur, die Pressefreiheit – und den Rücktritt Metternichs. Eine Ära geht zu Ende.


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