Vom Prunkstück zum Altmetall
Kurfürstliches Schloss Mainz
26. September – 16. November 2008
Ein Depot spätrömischer Helmteile aus Koblenz
Vom 26.9.-16.11.2008 präsentiert das Römisch-Germanische Zentralmuseum in der Sonderausstellung „Vom Prunkstück zum Altmetall“ ein Fundensemble römischer Helmteile aus Koblenz. Nicht die wiederhergestellten Stücke, sondern die enge Zusammenarbeit zwischen Restauratoren und Archäologen steht im Mittelpunkt: Nur durch sie konnte den unansehnlichen, aber wissenschaftlich bedeutenden Fundstücken ihre historische Aussage entlockt werden.
Mit der Präsentation setzt das RGZM seine Ausstellungsreihe fort, die der Öffentlichkeit jedes Jahr neue Einblicke in die durch überregionale Fragestellungen geprägte Forschungsarbeit des RGZM bieten.
Bisher sind nur wenige spätrömische Helme bekannt; die Wenigen unterscheiden sich noch dazu stark in ihrer Herstellungstechnik. Daher stellt jeder Neufund eine enorme Bereicherung für die Forschung dar.
Die 1988 bei Ausschachtungsarbeiten in Koblenz in einer Grube entdeckten, stark verrosteten Metallteile wurden schnell als Reste spätantiker Helme erkannt. Um aber ihre historische Aussage zu entschlüsseln, war eine Rekonstruktion notwendig. Mühsam entfernten Restauratoren des RGZM die teilweise zwei Zentimeter dicke Korrosionsschicht der Stücke und befreiten damit Puzzleteile, die sie zusammen mit den Archäologen zu einer Gruppe von 12 Helmkalotten rekonstruieren konnten.
Dabei wurden erstmals Ohrenschutzplatten im Kontext mit spätantiken Helmen entdeckt. Weitere Entdeckungen weisen darauf hin, dass die Helme einst mit Edelmetall überzogen waren, das man jedoch vor der Vergrabung abgerissen hatte.
Münzen im Fundkomplex datieren das Depot in das zweite Drittel des 3. Jahrhunderts n. Chr., eine Zeit innenpolitischer Auseinandersetzungen, während der die Germanen mehrfach in das Reich eindringen kontnen. Es scheint möglich, dass die demontierten und ihres Edelmetalls bereubten Helme die Beute von Germanen waren, die das Edelmetall bargen, den Rest aber vergruben – in Koblenz.
Öffnungszeiten:
Dienstag-Sonntag 10-18 Uhr
Montag geschlossen
Eintritt in die Sonderausstellung frei
Führungen:
Samstag und Sonntag 14.30 Uhr
Preis: 2€, ermäßigt 1€
Führungen für Gruppen nach Anmeldung
Termine für Abend- und Spezialführungen auf Anfrage und unter info@rgzm.de
Informationen:
Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Tel.: 06131/9124-0
E-Mail: info@rgzm.de, Homepage: www.rgzm.de
Presseinformationen:
Mag. Dominik Kimmel
Juliane Schwoch M.A.
Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
kimmel@rgzm.de
schwoch@rgzm.de
Das Buch zur Ausstellung
Zur Ausstellung erscheint als Begleitbuch die Publikation Christian Miks, Vom Prunkstück zum Altmetall. Ein Depot spätrömischer Helmteile aus Koblenz. Mosaiksteine 4 (2008).
Fein gemasert, gut gefügt –
Holzverarbeitung in Moderne und Altertum
11.9. – 18.10.2008 im Museum für Antike Schiffahrt Mainz
Archäologische Funde aus der Römerzeit und dem Frühen Mittelalter. "Die Gute Form" - Prämierte Gesellenstücke des Tischlerhandwerks Rheinland-Pfalz.
Das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) und der Landesfachverband für Holzhandwerk Rheinland Pfalz (HKH) präsentieren gemeinsam bisher nicht gezeigte antike und mittelalterliche Holzfunde aus den Beständen des RGZM mit den Gesellenstücken der diesjährigen Wettbewerbsteilnehmer von „Die Gute Form“.
Archäologische Funde aus der Römerzeit und dem Frühen Mittelalter
Holz zählt zu den wichtigsten Rohstoffen in der frühen Menschheitsgeschichte. Durch die Vergänglichkeit des Materials ist es im archäologischen Fundgut seltener vertreten als beispielsweise Metall; dennoch lässt sich nachweisen, dass es bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. in großen Mengen genutzt wurde.
In römischer Zeit wird das Holzhandwerk durch Spezialisierung gekennzeichnet, die sich an den Produkten und Tätigkeiten orientiert: Neben dem Wagner, Küfer, Schiffbauer, Zimmermann, Bau- und Möbelschreiner gab es etwa Treppenbauer und Bettgestellmacher.
Unter den frühmittelalterlichen Holzfunden finden sich einfache Dinge, die zum Teil in bäuerlicher Nebenbeschäftigung entstanden; andererseits zeigen gedrechseltes Geschirr, Musikinstrumente und Möbel, die man als Beigaben in Gräbern vornehmer Männer und Frauen fand, dass auch im Frühmittelalter ein ambitioniertes, spezialisiertes Holzhandwerk existierte.
Die ausgestellten Holzgegenstände verschiedener Lebensbereiche aus Altertum und frühem Mittelalter „erzählen“ von Nutzung und Form der Werkstücke, sowie über Techniken und Produkte des Holz verarbeitenden Gewerbes. Durch zeitgenössische Quellen wie Grabreliefs, antike Fresken und schriftliche Überlieferung wird deutlich, dass sich das antike Holzhandwerk mit modernen Fertigkeiten messen kann.
"Die Gute Form" - Prämierte Gesellenstücke des Tischlerhandwerks Rheinland-Pfalz
Seit weit mehr als 20 Jahren veranstaltet das Tischlerhandwerk den Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form“. Ausgezeichnet werden exzellent gestaltete Gesellenstücke. Teilnahmebedingung ist der erfolgreiche Abschluss der Gesellenprüfung.
Anders als bei der Benotung der praktischen Abschlussarbeit ist für diese Prämierung die Gestaltung ausschlaggebend. Der Begriff ‚Gestaltung’ sollte allerdings nicht mit dem landläufigen Modewort ‚Design’ verwechselt werden: Der Tischler ist nicht Künstler, sondern Handwerker, der nach funktionellen Kriterien Gebrauchsgegenstände konstruiert und baut. Deshalb werden bei der Bewertung von „Die Gute Form“ neben der zeitgemäßen Gestaltung auch Funktionalität, Materialauswahl und Einsatz von Beschlägen und anderen Hilfsmitteln bewertet.
Eine unabhängige Jury wählte die Teilnehmer für die Ausstellung aus. Die Landesprämierung der Arbeiten wird gleichzeitig der Abschluss der Ausstellung sein.
Rahmenprogramm
Im Rahmen der Ausstellung wird es Aktionstage für Berufsschüler und für allgemein bildende Schulen zum Holzhandwerk geben. Das RGZM setzt mit der Ausstellung seine Zusammenarbeit mit Partnern aus der regionalen Wirtschaft, deren Ausbau uns ein Anliegen ist, fort.
Aktionstage 12./13. September 2008
Für Schüler der allgemein bildenden Schulen - als Altersgrenze wird das 8. Schuljahr empfohlen -, interessierte Lehrer und Eltern finden im Rahmen der Ausstellung und von „Die Gute Form“ zwei Aktionstage rund um den Ausbildungsberuf Tischler statt:
Freitag 12. September, 10.00 - 18.00 Uhr für Schulen nach Voranmeldung
Samstag 13. September, 10.00 - 14.00 Uhr für interessierte Eltern und Schüler
Ausbildungsinformationstage für Berufsschüler 17./18. September 2008
Für die Berufsschüler bietet diese Veranstaltung ergänzende Informationen zur Vorbereitung auf die Gesellenprüfung.
Mittwoch 17. September 2008, 10-18.00 Uhr für Berufsschüler Donnerstag 18. September 2008, 10.00-18.00 Uhr für Berufsschüler
Der Eintritt in die Sonderausstellung und die Informations- und Aktionstage ist kostenfrei.
Sonderführungen
Während der Dauer der Ausstellung findet jeden Sonntag um 16.00 Uhr, im Anschluss an die regelmäßigen Sonntagsführungen, eine Sonderführung durch die Ausstellung statt.
Dauer: ca. 45 min
Preis: 3,- Euro / ermäßigt 2,- Euro
Informationen:
info@rgzm.de
www.rgzm.de
Presseinfo:
schwoch@rgzm.de
06131/9124-130
25.09.08
Sonderausstellung Römisch-Germanisches Zentralmuseum in Mainz
Tags: Antike, Veranstalltungen
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