Stuttgart - Ihr Fund war eine Sensation - im Herbst will Baden-Württemberg die ältesten Kunstwerke der Menschheit richtig würdigen: Vom 18. September an werden die gut 35.000 Jahre alten Zeugnisse der Eiszeit in einer Großen Landesausstellung in Stuttgart präsentiert, teilte Kunst-Staatssekretär Dietrich Birk (CDU) gestern stolz mit.
Im Zentrum der Ausstellung von „Eiszeit. Kunst und Kultur“ stehen ein Mammut, ein Löwenmensch und ein Wildpferd - im Grunde nur kleine Figuren, die in den Höhlen auf der Schwäbischen Alb gefunden wurden.
Rund 800 Objekte
Das keine fünf Zentimeter große Mammut gilt als älteste vollständig erhaltene Elfenbeinfigur der Welt. Insgesamt aber werden im Kunstgebäude am Stuttgarter Schlossplatz auf 2500 Quadratmetern rund 800 Objekte der Altsteinzeit aus 14 Ländern präsentiert. Das Kunstgebäude soll zu einer begehbaren Welt der Eiszeit werden.
Von Afrika nach Europa
Vor etwa 40.000 Jahren kam der moderne Mensch, der Homo sapiens sapiens, aus Afrika nach Europa, besiedelte den Südwesten und verdrängte allmählich den Neandertaler. Aus dieser Zeit stammen die ersten Belege für Kunst und die Musik mit geschnitzten Figuren und Knochenflöten von der Alb.
Doch: Wie lebten die Menschen dmals? Welche Tiere gab es? Welche Pflanzen? Das Leben in einer Jäger- und Sammler-Gesellschaft will die Ausstellung ebenso darstellen wie die Forschungsgeschichte.
Das Land fördert die 2,6 Millionen Euro teure Ausstellung mit 1,7 Millionen Euro. Erwartet werden rund 100 000 Besucher. Langfristig ist angestrebt, die urzeitliche Höhlenlandschaft auf der Schwäbischen Alb in die Liste des Weltkulturerbes eintragen zu lassen.
Wann der Antrag gestellt werden kann, steht aber noch nicht fest. Die Ausstellung versteht sich auf dem Weg dahin als ein wichtiger Beitrag. Darüber hinaus gilt es zudem, die Präsentation der Funde in der Region zu verbessern, etwa mit einer eigenen Schauhöhle.
Quelle: stimme.de
28.01.09
Keine fünf Zentimeter groß: Die älteste Kunst der Menschheit
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