ie Unterwasser-Archäologin Deborah Carlson versucht zusammen mit einem 30-köpfigen Team Fundstücke aus dem Wrack von Kizilburun zu bergen. Die Wissenschaftler vom texanischen Institute of Nautical Archaeology, die als Koryphäen der Unterwasserarchäologie gelten, haben bisher insgesamt rund 1500 Fundstücke gehoben. Die größte Sensation ist der Fund von Holzresten unter den tonnenschweren Säulenteilen, die wahrscheinlich mehr als 2000 Jahre alt sind. Sie könnten den Beweis dafür liefern, dass das Schiff einst als Frachter unterwegs war. War der Seehandel in der Antike viel verbreiteter und vielfältiger, als bisher angenommen? Gab es schon vor rund 2000 Jahren eine “globalisierte” Welt rund um das Mittelmeer?
Um die gigantischen Säuleteile überhaupt zu heben, bedarf es einer ausgeklügelten Tauchlogistik. Experte auf diesem Gebiet ist der amerikanische Bergungstaucher Richard Freyburg, der die Säulenteile mit Hilfe von gigantischen Ballons bewegen will. Direkt nach der Bergung der Fundstücke werden diese noch vor Ort in einem provisorisch errichteten Labor untersucht. Nur durch detaillierte Feinarbeit können die Forscher die nötigen Daten sammeln, um das Rätsel des Bestimmungsortes zu lösen. Deborah Carlson vermutet, dass die Reste des Tempels zirka 50 Kilometer von der Fundstelle entfernt stehen - in der Nähe von Izmir. Waren die Säulen des Wracks von Kizilburun möglicherweise für den Apollotempel des Orakelortes Klaros bestimmt, einer bedeutenden Kultstätte der Antike, in der sich unter anderen Alexander der Große beraten ließ? “Abenteuer Wissen” geht den neuen Erkenntnissen um “die Botschaft der Marmorsäule” nach.
15.02.09
Versunkene Fracht der Antike
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen