13.05.09

Alexander der Große in Mannheim

Kaum eine andere historische Gestalt hat die Gemüter so bewegt wie Alexander der Große. Ab dem 3. Oktober 2009 steht er im Mittelpunkt der Mannheimer Sonderausstellung „Alexander der Große und die Öffnung der Welt. Asiens Kulturen im Wandel“. Die Reiss-Engelhorn-Museen und die Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts setzen bei ihrer Präsentation neue Schwerpunkte. Während sich bisherige Schauen zu Alexander dem Großen meist auf sein Wirken im europäischen Raum und in Ägypten beschränkt haben, öffnet die Mannheimer Ausstellung den Blick nach Zentralasien.

Ausgangspunkt der Reise auf den Spuren des makedonischen Herrschers ist die antike Metropole Babylon – das Tor zu einer für die Griechen bis dahin unbekannten Welt. Die Ausstellung folgt Alexander dem Großen auf seinem Eroberungszug durch das riesige Persische Reich, das von den achämenidischen Großkönigen beherrscht wurde. Sie waren für den jungen Alexander gleichzeitig Feind und Faszination. Von ihnen übernahm er nicht nur das Wirtschafts- und Verwaltungssystem, sondern sah sich schließlich auch in ihrer Nachfolge.

Der elf Jahre währende Feldzug führte zu tief greifenden kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüchen. Nichts war mehr wie zuvor. Alexanders Gefolgsleute konfrontierten die zentralasiatischen Völker mit der griechischen Lebensweise. Umgekehrt kamen Alexanders Heer und Tross nicht nur mit der persischen Lebenswelt, sondern auch mit den lokalen Kulturen Zentralasiens in Kontakt. Die nachhaltigen Wechselwirkungen dieser Begegnung stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Dabei bietet sie nicht nur Einblicke in den Osten des Alexanderreiches, sondern zeigt auch die kulturelle Vielfalt vor und nach dem Eroberungszug.

Die Ausstellungsmacher präsentieren rund 600 Exponate, die großteils erstmalig in Europa zu sehen sind. Diese veranschaulichen auf beeindruckende Weise den Austausch von griechischer, persischer und zentralasiatischer Kultur. Ein besonderer Höhepunkt der Ausstellung sind Funde der 2008 abgeschlossenen archäologischen Ausgrabung einer Festung in Kurgansol (Usbekistan). In der Festung, die wahrscheinlich von Alexander errichtet wurde, fanden Archäologen zahlreiche Spuren griechischer Kultur, u.a. eine Badewanne, die für diese frühe Zeit bislang nur aus dem Mittelmeerraum bekannt war. Die Zeugnisse dieser längst vergangenen Zeit werden in der Ausstellung zu neuem Leben erweckt. Eine eigens erstellte mediale Inszenierung ermöglicht eine detailgetreue Rekonstruktion der Festung Kurgansol. Weitere Inszenierungen vermitteln dem Besucher einen Eindruck von der immensen Strecke, die Alexander auf seinem Feldzug zurückgelegt hat, und lassen die Metropole Babylon auf faszinierende Art und Weise wiedererstehen.

Die einzigartigen und erstaunlichen Kunstobjekte stammen aus den usbekischen Museen in Samarkand, Taschkent, Termes und dem Nationalmuseum der Antike Tadschikistans sowie aus den großen europäischen Museen, wie beispielsweise dem Louvre, dem British Museum, der Eremitage und den Berliner Museen Preußischer Kulturbesitz.

Die Ausstellung ist bis zum 21. Februar 2010 im Museum Zeughaus und im Museum Weltkulturen der Reiss-Engelhorn-Museen zu sehen. Hauptsponsor ist die Landesbank Baden-Württemberg.


Weitere Informationen im Internet


Quelle: Damals.de

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