Phoenix
Schliemanns Erben
Die Schatzinsel der Wikinger
06.05.2009 | 06:45 Uhr
Spillings ist ein Hof im Osten der Insel Gotland. 1983 fand sein Besitzer beim Pflügen den größten jemals gehobenen Wikingerschatz der Welt: insgesamt 55 Kilogramm Silber. Doch Spillings ist nur die Spitze des "Silberbergs". Bisher wurden auf Gotland über 700 Schätze entdeckt, stattliche 15 Tonnen Silber. Fachleute sprechen der schwedischen Insel in der Ostsee die höchste Schatzdichte der Welt zu. Doch woher stammt dieser Reichtum? Die Spurensuche der Archäologen führt nach Osten, sogar bis nach Byzanz. Denn viele Funde auf Gotland stammen aus Russland. Der legendäre "Weg von den Warägern zu den Griechen" ist in mittelalterlichen Chroniken beschrieben. Er führte von der Ostsee über die Flüsse Russlands zum reichen Byzanz. An den Ufern von Wolchow, Dnjepr und Wolga fanden Archäologen Runen auf Schwertern und Trinkhörnern. Greifbare Zeugnisse, deren Existenz zum Politikum wurden. Bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts berichtet die "Chronik von den vergangenen Zeiten" von der Gründung des ersten russischen Reichs: "... und sie begaben sich über das Meer und sprachen: Unser Land ist groß und reich an Nahrung, aber es ist keine Ordnung in ihm. Kommt, regiert und herrscht über uns." Die Wikinger entsandten daraufhin Rjurik, der sich 862 in Nowgorod niederließ. Sein Nachfolger Oleg zog nach Süden und unterwarf Kiew. Das erste russische Großreich war geboren. Fremde als Staatsgründer – zu Zeiten des Kommunismus kam man für diese These in den Gulag. Erst heute dürfen russische und ukrainische Archäologen offen sagen, dass an der Legende etwas Wahres dran sein könnte. Für Professor Evgenij Nosov, Grabungsleiter in Rjurikovo Gorodisce bei Nowgorod, einer der ältesten archäologischen Ausgrabungen Russlands, ist klar: "Wenn es Rjurik wirklich gegeben hat, dann hat er von hier aus sein Reich regiert."
Der Film aus der Reihe "Schliemanns Erben" folgt der legendären Warägerroute ins einst so glänzende Kiew. Auch dort machte man zahlreiche Funde, die von der Existenz der Wikinger zeugen.
Das Gold der Kelten
06.05.2009 | 06:05 Uhr
Ihr Einflussbereich dehnte sich von der iberischen Halbinsel und Kleinasien bis zu den britischen Inseln aus – und trotzdem wissen wir kaum etwas über sie. Die Kelten hatten keine Schrift, aber dafür umso mehr Gold. Der Film begleitet Wissenschaftler bei Ausgrabungen und bei der Analyse der reichen keltischen Goldschätze – eine spannende Spurensuche nach einem sagenumwobenen Volk. Woher hatten die Kelten ihr Gold? Die prächtigen Grabbeigaben des Fürsten von Hochdorf, der Münzschatz von Manching, der Halsring der Fürstin von Vix- wo soll die archäologische Suche beginnen? Der Weg der Ur-Kelten aus russischem Gebiet nach Mitteleuropa führte entlang der Donau und ihren Nebenflüssen, die damals reichlich Gold führten. Das Keltengold wurde vor Ort aus dem Fluss gewaschen, doch die Spuren sind verwischt. Der Spezialist Dr. Thomas Stöllner vom Bergbaumuseum Bochum bezweifelt, dass die enormen Goldmengen, die die Kelten verbrauchten, allein mit dieser Methode gewonnen werden konnten. Seine Überlegung: Auch der weitere Weg der Kelten musste dem Gold gefolgt sein. In Frankreich entdeckte die Minenspezialistin Beatrice Cauuet ein ganzes Stollensystem. Eindeutig keltisch! Doch eine Anwort birgt auch hundert neue Fragen: Wie haben die Kelten das Gold extrahiert, wie wurde es bearbeitet, wer kontrollierte Minen und Handel? Da das Gold dem keltischen Glauben nach von den Göttern stammte, hatten ihre Priester, die Druiden, eine ganz besondere Beziehung dazu. Ihre gesammelten Geheimnisse gaben sie untereinander immer nur mündlich weiter, so waren sie Lehrer, Mediziner und Rechtsgelehrte in einem. Ihr 'Goldwissen' verhalf den Druiden zu einer einzigartigen Stellung, mit der sie die keltische Wirtschaft kontrolliert haben könnten. Es deutet auch einiges darauf hin, dass Druiden bereits die Goldgewinnung mittels Quecksilber versuchten. Den Römern war das Wissen der Druiden ein Dorn im Auge. Deshalb verboten sie das Druidentum in Gallien mehrmals. Nach ihrer Invasion in Britannien versuchten sie auch dort, den Goldkundigen das Handwerk zu legen. Der römische Angriff auf die letzte Bastion der britannischen Druiden, Mona auf der Insel Anglesey im Jahr 62 n.Chr., war ein blutiges Gemetzel, das Tacitus anschaulich beschrieben hat. So brachten die Römer das Goldmonopol endgültig in ihre Hände. Die Welt der Kelten ging unter, was blieb waren ihre in der Erde vergrabenen Schätze.
Das Gold von Tuva
06.05.2009 | 06:45 Uhr
Sommer 2001: Als Hermann Parzinger in Südsibirien das Grab eines Skythenfürsten öffnete, fühlte er sich wie einst der Entdecker des Tut-enchAmun-Grabes Howard Carter. 2500 Jahre alte Kunstgegenstände aus Gold von hohem künstlerischen Rang förderten die Ausgrabungen zutage! "ZDF Expedition" berichtet über die skythische Nekropole.
Arte
Stonehenge - Heilende Felsen
Samstag, 9. Mai 2009 um 21.00 Uhr
Wiederholungen:
10.05.2009 um 14:00
20.05.2009 um 16:00
27.05.2009 um 10:45
Stonehenge - Heilende Felsen
(Grossbritannien, 2008, 49mn)
ARTE F
Regie: David Stewart
Stonehenge, das riesige prähistorische Bauwerk im Süden Englands gibt Archäologen weiterhin Rätsel auf. Bisher ohne Antwort blieb die wichtige Frage nach dem Grund für die Errichtung des Monuments. Zwei britische Forscher sehen in Stonehenge einen Pilgerort, an dem sich die Menschen Heilung erhofften. Als Beweis führen sie aus Südwales stammende Blausteine an, denen magische Kräfte zugeschrieben wurden, und die im Innern des riesigen Steinkreises von Stonehenge gefunden wurden.
Erstmals seit 50 Jahren werden wieder archäologische Grabungen im heiligen Innenbezirk von Stonehenge durchgeführt. Nach 18-monatigen Vorbereitungen erhoffen sich die Archäologen von diesen Ausgrabungen einen maßgeblichen Beitrag zur Lösung eines der großen Rätsel der archäologischen Forschung: Wozu diente Stonehenge? Über die frühgeschichtliche Kultstätte ist bereits viel bekannt. Zum Beispiel, dass sich die Errichtung über mehrere Etappen von etwa 3.000 bis 1.600 vor Christus erstreckte. Wir wissen auch, dass die verwendeten Bautechniken weit über das Wissen und die Fähigkeiten der Menschen in der Vorgeschichte hinausgingen. Doch bisher unbeantwortet geblieben ist die vielleicht wichtigste Frage nach dem Grund für dieses circa 4.000 Jahre alte Megaprojekt.
Nun glauben zwei britische Archäologen, die als Stonehenge-Experten weltweite Anerkennung genießen, des Rätsels Lösung gefunden zu haben. Im Gegensatz zu anderen Spezialisten halten Timothy Darvill und Geoff Wainwright Stonehenge weder für einen heiligen Ort noch für eine riesige Anlage zur Berechnung des Kalenders. Laut Wainwright war Stonehenge eine Art "prähistorisches Lourdes, ein Pilgerort, an den die Menschen kamen, weil sie Heilung suchten." Und nicht die großen Steinringe erklären die Bestimmung von Stonehenge, sondern die kleineren Blausteine in ihrer Mitte. Sie wurden mit steinzeitlichen Mitteln aus den 250 Kilometer entfernten Bergen im Südwesten von Wales herangeschafft. Für die beiden Forscher rechtfertigt nur die Nähe zu den dort vorkommenden Heilquellen, denen magische Kräfte zugeschrieben wurden, diese Anstrengung. Auch die Tatsache, dass die unweit von Stonehenge gefundenen Skelette überdurchschnittlich viele Knochenbrüche aufweisen, scheint diese Hypothese zu untermauern.
Die Meister des Magdalénien
Samstag, 9. Mai 2009 um 21.45 Uhr
Wiederholungen:
10.05.2009 um 14:50
24.05.2009 um 05:00
27.05.2009 um 09:55
Die Meister des Magdalénien
(Frankreich, 2009, 52mn)
ARTE F
Regie: Philippe Plailly
16:9 (Breitbildformat) Nativ HD
Zwischen 18.000 und 10.000 Jahren vor unserer Zeitrechnung siedelten die Magdalenier in weiten Teilen Europas. Ihnen wird der Zauberfelsen, ein monumentales Flachrelieffries, bei Angles-sur-l'Anglin in Südwestfrankreich zugeschrieben. Die Dokumentation versucht, anhand dieses Kunstwerkes verschiedene Facetten der Magdalénien-Kultur zu entschlüsseln.
Zur Entstehung der Kunst in der Vorgeschichte gibt es unterschiedliche Auffassungen. Ob nun mit dem Auftreten der ersten Menschen vor zwei Millionen Jahren auch sogleich die Entwicklung der Kunst einsetzte oder ob sie das Ergebnis einer geistigen Revolution vor etwa 40.000 Jahren ist, Tatsache bleibt, dass unsere Vorfahren der künstlerischen Tätigkeit im Laufe ihrer Evolution immer mehr Zeit widmeten. So schmückten sie ihre Gebrauchsgegenstände, Wohnstätten und Gräber.
Mit den Magdaleniern, die zwischen 18.000 und 10.000 Jahren vor unserer Zeitrechnung in weiten Teilen Europas sesshaft waren, erreichte die Kunst ein außergewöhnliches Niveau. Ein Denkmal dieses Zeitalters des jüngeren Paläolithikums ist der in den "Zaubererfelsen" (Roc-aux-Sorciers) bei Angles-sur-l'Anglin in Südwestfrankreich gehauene Fries. Das in der Welt einzigartige Meisterwerk wird mit den ebenfalls aus dem Magdalénien stammenden Höhlenzeichnungen von Lascaux in der Dordogne verglichen und daher auch das "Lascaux der Bildhauerei" genannt. Der Dokumentarfilm macht dieses Flachrelieffries erstmalig einem breiten Publikum bekannt. Der Betrachter hat den Eindruck, es seien prähistorische Michelangelos am Werke gewesen.
Ausgehend von diesem monumentalen Fries erkundet die Dokumentation die verschiedenen Facetten der Magdalénien-Kultur und ihren möglichen Einfluss in Europa. Zweifellos wollte das Jäger-und-Sammler-Volk mit seinen Skulpturen - Tierdarstellungen, Frauengestalten und rätselhafte Büsten im Profil - eine Botschaft vermitteln - doch welche?
05.05.09
TVTips
Tags: Programmvorschau
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