26.06.09

Johannes Calvin – Der Genfer Reformator

Mit 500 Jahren Abstand betrachtet, ist Johannes Calvins Wirken eine Erfolgsgeschichte und sein Nachwirken eine Sensation. Hundert Millionen Menschen weltweit folgen heute den Glaubenslehren des Reformators, der für die Schweiz und Frankreich war, was Martin Luther für die Deutschen verkörperte: ein Erneuerer des Glaubens und Gemeindelebens. Geboren wird Johannes Calvin als Jean Cauvin 1509 in der nordfranzösischen Stadt Noyon. Er studiert Theologie und Jura in Paris und Orléans und wendet sich nach einem Bekehrungserlebnis um 1534 der Reformation zu. Obwohl sein bekanntestes Lehrbuch, die "Institutio christianae religionis", um Toleranz wirbt und den neuen Glauben vom Geruch des revolutionären Umsturzes zu befreien versucht, muss er über Strassburg in die Schweiz fliehen. Der Prediger Guillaume Farel überredet Calvin, der nur auf der Durchreise in Genf weilt, in der frisch reformierten Stadt den Glauben in die Praxis umzusetzen. Calvin entwirft eine strenge "Kirchenzucht", die auf wachsenden Widerstand stößt. 1538 wird er ausgewiesen, doch schon drei Jahre später entspricht er den inständigen Bitten des Stadtrates, es ein zweites Mal in Genf zu probieren. Diesmal bleibt Calvin und krempelt das Gemeindeleben und die Liturgie komplett um. Er hält etwa 200 Predigten pro Jahr und legt in mehr als 30 Schriften die Bibel im Geiste der Reformation aus. Zwar gelingt es Calvin, die reine Lehre in Genf zu etablieren, doch fordert seine "Tyrannei der Tugend" auch Opfer. Bei ihnen entschuldigt sich Calvin auf dem Sterbebett im Mai 1564.


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