04.03.08

König Heinrich VIII. Mörder auf dem Königsthron

König Heinrich VIII. ist hauptsächlich bekannt als mörderischer Ehemann, der zwei seiner sechs Ehefrauen hinrichten ließ. Doch mit seiner Politik legte er auch den Grundstein für Entwicklung Großbritanniens zur Weltmacht. Die Dokumentation untersucht Leben und Wirken dieses widersprüchlichen Monarchen.

Am 19. Mai 1536 um acht Uhr morgens steigt eine gerade 30-jährige Frau auf das Schafott vor dem Tower in London: Anne Boleyn, die Gemahlin des englischen Königs. Hinter ihrer Verurteilung steckt ihr Mann, Heinrich VIII. Zur Zeit der Hinrichtung soll er Tennis gespielt haben. Noch wenige Jahre zuvor hatte Heinrich an Anne hinreißende Liebesbriefe geschrieben. Wegen ihr hatte sich der tiefgläubige Katholik jahrelang mit dem Papst gestritten und schließlich die "Church of England", die Anglikanische Kirche von der Römisch-Katholischen abgespalten. Eine Revolution, vergleichbar der Reformation von Martin Luther in Deutschland.
Vielen ist Heinrich VIII. nur als Blaubart mit sechs Ehefrauen bekannt. Manchen gilt er als Visionär, der sich selbst zum Oberhaupt der Anglikanischen Kirche machte und dadurch ein unabhängiges Großbritannien schuf. Andere weisen darauf hin, dass er Tausende von Menschen zum Tode verurteilen ließ. "Blut- und Fettfleck im Buch der englischen Geschichte" nannte ihn deshalb Charles Dickens. Bis heute sind die politische Lebensleistung und die Persönlichkeit Heinrichs VIII. heftig umstritten. Wer war er wirklich?
Die Dokumentation sucht den Charakter dieses widersprüchlichen Herrschers zu ergründen: War er ein Tyrann oder ein weitsichtiger Monarch? Litt er vielleicht sogar an einer außergewöhnlichen Krankheit, die eine Persönlichkeitsveränderung verursachte? Medizinhistorische Untersuchungen und die Auswertung bisher kaum bekannter zeitgeschichtlicher Quellen sollen Antwort auf diese Fragen geben. Aufwändig inszenierte Szenen vom Hofe Heinrichs und die Spurensuche im heutigen Großbritannien vermitteln dem Zuschauer ein lebendiges Bild vom turbulenten Leben dieses Königs, der in seiner Regierungszeit das Fundament für Englands Entwicklung zur Weltmacht legte.





Keine Kommentare: