Auf den Spuren Siegfrieds
Siegfried, Königssohn aus Xanten, besiegt im Nibelungenberg mit seinem Zauberschwert den furchtbaren Drachen Fafnir und wird durch ein Bad in dessen Blut unverwundbar. Wer war Siegfried? Hat die Figur historische Vorbilder?
Der Legende nach wird der junge Siegfried im Wald ausgesetzt, von einer Hirschkuh aufgezogen und tritt in die Lehre des Meisterschmiedes Wieland, mit dessen Hilfe er das berühmte Schwert Balmung schmiedet. Nach der Eroberung des Schatzes geht er in die Königsstadt Worms, um Kriemhild, die schöne Schwester der Herrscherbrüder Gunther, Gernot und Giselher, zu freien. König Gunther ist bereit, Siegfried seine Schwester zur Frau zu geben, doch nur unter seinen Bedingungen. Siegfried soll ihm helfen, die bärenstarke, isländische Königin Brunhilde zu bezwingen - im Kampf, wie auch im Ehebett. Kurze Zeit danach wird Doppelhochzeit gefeiert. Mit der Zustimmung König Gunters wird Hagen von Tronje später den ahnungslosen Siegfried hinterrücks ermorden. Der erste Teil des Epos endet mit der Versenkung des Schatzes im Rhein - allein Hagen kennt die Stelle.
Das ist die Legende, die in verschiedenen europäischen Quellen und schließlich im hochmittelalterlichen Nibelungenlied überliefert ist. Eine der kostbarsten Ausgaben liegt in der Stiftbibliothek des Benediktinerklosters St. Gallen - der Codex 857. Aber was davon ist Wahrheit und was ist Mythos? Joachim Heinzle ist Professor am Institut für Deutsche Philologie des Mittelalters der Universität Marburg und ausgewiesener Nibelungenexperte, "Es ist so, dass die Geschichte ausgeht von historischen Ereignissen. Diese historischen Ereignisse werden aber nicht in getreuer Form aufgeschrieben, in der Weise, wie wir in Geschichtsbüchern von historischen Ereignissen lesen. Sondern man erzählt das Geschehene um, um es zu verstehen, um mit ihm umgehen zu können." "Die historischen Orte im Nibelungenlied sind zunächst einmal ganz klar identifizierbar ". Es gibt also einen historischen Kern. Auch einen historischen Siegfried?
Der 1. Teil des Dokudramas geht diesen Fragen nach und filmt an Originalschauplätzen, die das Nibelungenlied nennt, und führt das Team nach Island, Frankreich, Dänemark, in die Schweiz und nach Österreich.
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