17.05.2008 | 21:50 Uhr| Arte
Um das Jahr 1.000 zu Beginn des feudalistischen Zeitalters, steht der Okzident an einem geschichtlichen Wendepunkt. Die Zeiten sind hart und voller Gewalt, tiefe Verunsicherung ist die Folge. Die Heilige Schrift wird neu interpretiert. Dem Volk der Katharer scheint es unmöglich, dass Gott eine Welt geschaffen habe, in der es so viel Böses gibt, wie in der Welt der Menschen. Für sie ist der menschliche Körper nur eine Hülle, von der sich der Mensch lösen muss. Das "Consolament", ihr einziges Sakrament, macht sie zu "vollkommenen" Menschen, die ein strenges und tugendhaftes Leben führen. Der Katharismus erschüttert die römische Kirche in ihren Grundfesten, doch der Preis, den die Katharer dafür zahlen müssen, ist hoch. Als Ketzer werden sie grausam unterdrückt und so stirbt 1321 der letzte "vollkommene" Katharer auf dem Scheiterhaufen.
Hinter der bemerkenswerten Geschichte dieser in ganz Europa verbreiteten christlichen Bewegung verbergen sich viele andere Geschichten mit weitreichenden Folgen: die Geschichte der von der Kirche eingesetzten Inquisition, die der französischen Monarchie, die gestärkt aus der Inquisition hervorging, und die Geschichte Okzitaniens, das daran zugrunde ging.
12.05.08
Die Katharer
Tags: Programmvorschau
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