Kreuz gegen Halbmond
Maximilian I. hatte sein Ziel erreicht: Spanien und die Niederlande, Böhmen und Ungarn wurden zum „Haus Österreich". Doch die Größe dieses Reichs wird für Maximilians Nachkommen zu einer schweren Hypothek: Kaiser Karl. V. ist ein Leben lang unterwegs, ein Herrscher ohne feste Residenz und der keines seiner Länder wirklich kennt. In Deutschland streiten die Fürsten um Privilegien, immer lauter wird die Forderung nach einer Reichsreform, die auch die längst fällige Kirchenreform mit einschließt. Die Glaubenserneuerung aber, wie sie Martin Luther anstrebt, führt zum Glaubenskrieg. Während Karl V. mit dem König von Frankreich um die Vorherrschaft in Europa kämpft, muss Karls jüngerer Bruder Ferdinand das Reich im Osten gegen die Türken verteidigen. Karl hat ihm die österreichischen Länder überlassen, 1526 kommen noch Ungarn und Böhmen hinzu – die Geburtsstunde der Donaumonarchie. Ferdinand betreibt eine kluge und maßvolle Politik. Er versucht sogar, zwischen den Konfessionen zu vermitteln. Den Österreichern ist der gebürtige Spanier ein verlässlicher Landesherr. Dennoch verblasst sein Bild neben der tragischen Gestalt Karls V: Der mächtigste „Herr der Welt“ muss seine eigene Ohnmacht erkennen, resigniert und tritt 1556 von allen Ämtern zurück. Seinem Bruder Ferdinand übergibt er das Reich und die damit verbundene Kaiserwürde, seinem Sohn Philipp die Herrschaft über das spanische Imperium. Von nun an ist die Habsburgerdynastie in zwei Linien geteilt. Als Kaiser und Könige regierten die Habsburger etwa sieben Jahrhunderte – länger als alle anderen Dynastien Europas. Von welchen Interessen wurden sie geleitet- Weshalb übt der Habsburger-Mythos heute noch eine faszinierende Wirkung aus- Die zwölfteilige Reihe „Die Habsburger“ zeigt die politischen Zusammenhänge und versucht eine zeitgemäße Interpretation.
20.07.08
Die Habsburger 3v12
Tags: Die Habsburger, Dokumentation, Europa, Mythos
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