Zwischen Escorial und Hradschin – Das geteilte Erbe
Die spanische Linie der Habsburger wird durch Philipp II. repräsentiert. Im Escorial laufen alle Fäden der spanischen Monarchie zusammen: Er ist Palast und Kloster zugleich, monumentaler Ausdruck der engen Verbindung von Staat und Religion. König Philipp II., misstrauisch und unnahbar, erledigt die meisten Amtsgeschäfte im Alleingang. Politik und Privatleben greifen eng ineinander. Zu Beginn des Jahres 1568 lässt Philipp II. seinen Sohn Don Carlos arretieren. Es geht das Gerücht um, dass der Kronprinz an einer Verschwörung gegen seinen Vater beteiligt war. Mit 23 Jahren stirbt Don Carlos. Die familiäre Tragödie fällt zeitlich mit dem Aufstand in den Niederlanden zusammen. Dort wehrt sich das Volk gegen die verhasste spanische Fremdherrschaft, doch Philipp II. schlägt die Rebellion blutig nieder. Im Seekrieg mit England hingegen erleidet Spanien eine verheerende Niederlage. Philipps Interessen sind auf Westeuropa konzentriert – die Türkenabwehr im Osten überlässt er seinem Neffen Rudolf, der seit 1576 die Kaiserwürde trägt. Rudolf II. hat seine Residenz von Wien nach Prag verlegt. Dieser geheimnisvollste aller Habsburger entzieht sich der Öffentlichkeit. In der Prager Burg, auf dem Hradschin, verkehrt er mit Künstlern und Gelehrten, und seine kostbare Kunstsammlung erlangt Weltruhm. Doch als Herrscher versagt er, ist unfähig, die regionalen und nationalen Spannungen abzubauen. Schließlich wird Rudolf II. von seinem Bruder Matthias entmachtet. Aber auch er kann das Unheil nicht abwenden, das nun über Böhmen hereinbricht. Als Kaiser und Könige regierten die Habsburger etwa sieben Jahrhunderte – länger als alle anderen Dynastien Europas. Von welchen Interessen wurden sie geleitet- Weshalb übt der Habsburger-Mythos heute noch eine faszinierende Wirkung aus- Die zwölfteilige Reihe „Die Habsburger“ zeigt die politischen Zusammenhänge und versucht eine zeitgemäße Interpretation.
02.08.08
Die Habsburger 4v12
Tags: Die Habsburger, Dokumentation, Europa, Mythos
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