30.09.08

30.9.1955: James Dean verunglückt

Berühmt geworden ist James Dean innerhalb eines Jahres mit nur drei Hollywood-Filmen: "Jenseits von Eden" (1955), "Denn sie wissen nicht, was sie tun" (1955) und "Giganten" (1956). Drei Rollen, in denen sich James Dean im Grunde selbst gespielt hat: den jungen Erwachsenen, den Jugendlichen, der nicht so werden will, wie die Generation seiner Eltern, der sich nach Liebe und echter Zuneigung sehnt und sich gleichzeitig aggressiv gegen die Lebensanschauungen und vor allem gegen die Lebenslügen der Erwachsenen wendet. Ein Rebell, der einer ganzen Generation aus dem Herzen sprach.

Eine damals 15-jährige Zeitzeugin erinnert sich: "Als die Filme herauskamen, da hat man sich völlig damit identifiziert und eben genauso traurig gefühlt wie er. Man dachte, man hat den Eltern Freude gemacht und ist trotzdem nicht so anerkannt worden, wie man das gedacht hat. Vielleicht war deswegen auch die Schwärmerei so groß, weil man jemanden hatte, der einen verstand sozusagen, auch wenn man ihn nicht selber kannte. Aber man dachte eben, schau mal, dir geht es nicht alleine so."

James Byron Dean wurde am 8. Februar 1931 in Marion im US- Bundesstaat Indiana geboren. Als er fünf Jahre alt war, zog die Familie nach Los Angeles. Nur drei Jahre später, als James Dean acht Jahre alt war, starb seine Mutter. Dean kehrte zurück in den Mittleren Westen nach Indiana, wo er bei Verwandten auf einer Farm aufwuchs.

Aber Kalifornien hatte es ihm angetan. Nach dem Abschluss der High School begann er in Santa Monica mit seiner Schauspielausbildung, seine ersten Auftritte hatte er mit James Whitmore's Theatertruppe. Kleinere Rollen in Filmen und auch TV-Werbungen gehörten zu den ersten Stationen seiner kurzen, aber steilen Karriere. Den Warner Bros. Studios zufolge ist es überhaupt die spektakulärste und kürzeste Schauspielerkarriere in der Geschichte des Broadways und auch Hollywoods.

Am Broadway lernte Dean den Regisseur Elia Kazan kennen, der ihm nach dem Bühnenerfolg "See the Jaguar" einen Vertrag in Hollywood vermittelte. Das war 1955, James Dean war 24 Jahre alt und bekam die Hauptrolle in der Verfilmung von John Steinbecks Roman "Jenseits von Eden".

Sein langjähriger Freund und Wegbegleiter, der Schriftsteller William Bast, beschreibt die komplexe Persönlichkeit James Deans, der sich innerhalb von nur fünf Jahren von einen unbekannten Jungen vom Land zum Jugendidol der 1950er und 1960er Jahre katapultierte und heute eine Legende ist, in der 1956 erschienen James Dean Biografie so: "Einerseits war Jimmy ein gefühlvoller Idealist, der eine Welt der Vollendung durch das alles verbindende Mittel der Liebe anstrebte. Verzweifelt suchte er nach dem Zufluchtsort, wo er seinen Kopf hinbetten konnte ohne die Angst, dass ihn die Zerstörer von Illusionen zertrampelten. Andererseits war er ein krasser Individualist, ein Realist im grundlegendsten Sinne des Wortes, der sein Recht verteidigte, in der ihm zusagenden Art zu leben, und es strikt ablehnte, auch nur einen Bruchteil seines Rechtes, zu tun, zu sein, zu fühlen und zu denken, wie es ihm gefiel, aufzugeben."

Am Morgen des 30. September 1955 hatte James Dean in Hollywood seinen neuen Porsche abgeholt. Eine Woche zuvor hatte er sich zu einem Straßenrennen im kalifornischen Salinas angemeldet, genau in der Gegend, wo auch die Aufnahmen zu "Jenseits von Eden" entstanden waren.

Die Fahrt von Los Angeles in Richtung San Francisco nutzte er, um seinen neuen Wagen einzufahren, was ihm gleich einen Strafzettel der Polizei einbrachte wegen überhöhter Geschwindigkeit. Mit der Warnung des Polizisten "Wenn Sie nicht langsamer fahren, dann kommen Sie nie nach Salinas" setzte James Dean seinen Weg fort.

Es war gegen 18.00 Uhr, auf der Überlandstraße 41 Richtung Osten. In der Nähe von Paso Robles, wo die 41 den Highway 66 kreuzt, kam ein entgegenkommender Ford von der Fahrbahn ab und geriet ins Schleudern. James Dean konnte ihm nicht mehr ausweichen.


Biografie von James Dean auf den Seiten des "Deutschen Historischen Museums" anhand einer Zeitleiste. Einzelne Stichworte des Lebenslaufs sind auf weiterführende zeitgeschichtliche Informationen verlinkt.

Keine Kommentare: