02.09.08

Die Habsburger 8v12

Im Banne der Revolution – Reform von oben
„Große Dinge müssen mit einem Schlage verwirklicht werden": Die Erklärung Josephs II. ist eine Kampfansage an den bisherigen Regierungsstil. 15 Jahre lang war Joseph Mitregent, ab 1780 trägt der „aufgeklärte Despot“ und „Revolutionär von Gottes Gnaden“ allein die Verantwortung. Joseph II. beseitigt die Leibeigenschaft und führt das Toleranzpatent ein, er löst Kirchen und Klöster auf, um die Seelsorge in tätige Sozialhilfe umzuwandeln. In Wien gründet er das erste Allgemeine Krankenhaus, kaiserliche Parks und Jagdreviere macht er für die Öffentlichkeit zugänglich. Staat und Gesellschaft sollen per Dekret erneuert werden. Am Ende muss er jedoch die meisten seiner Erlässe wieder zurücknehmen. „Ich habe nichts getan als nur gewollt", schreibt er zuletzt voll Bitterkeit. Joseph II. stirbt 1790 im Alter von 49 Jahren. Der Josephinismus aber wird ihn überleben – als österreichische Spielart eines staatlich gelenkten Fortschritts und einer geistig aufgeschlossenen Bürokratie. Was Kaiser Joseph II. geplant hat, verwirklicht sein jüngerer Bruder Leopold im Herzogtum Toskana. Ebenso entschieden, doch ohne Fanatismus setzt er seine Vorhaben um: etwa die Abschaffung der Todesstrafe und die Reform der Landwirtschaft. In 25 Regierungsjahren gestaltet er die Toskana zu einem Musterstaat. Die fortschrittlichen Söhne Maria Theresias können ihre Länder vor einer Revolution bewahren, die 1789 über Frankreich hereinbricht. Maria Theresias Tochter Marie-Antoinette hingegen stirbt in Frankreich unter der Guillotine.


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