24.02.09

Das Rätsel um das zweite Bild

Das Gemälde "David und Goliath"

Als echter Michelangelo wurde es an Ludwig XIV. verschenkt, tatsächlich war es von Daniele da Volterra: Das Gemälde "David und Goliath" entstand vor über vier Jahrhunderten und birgt auch heute noch zahlreiche Geheimnisse. Das doppelseitige Bild verwischt die Grenzen zwischen Malerei und Skulptur und spiegelt das Verlangen wider, Bewegung bildlich darzustellen. Dieses Verlangen gibt es schon lange. Aus ihm entstand die Filmkunst. Hat Daniele da Volterra bereits davon geträumt? War sein Vorgehen rein formaler Natur oder wollte er seinem Freund und Meister Michelangelo das Glück der ewigen Bewegung schenken?

"David und Goliath" von Daniele da Volterra ist ein einzigartiges Werk, Gemälde und Skulptur in einem. Der Künstler bemalte eine Schiefertafel beidseitig, um dieselbe Szene von vorne und von hinten darzustellen und somit Raum, Geschehen und Gestik ganz neu zu erfassen. Es gibt kein anderes Werk dieser Art und kein weiteres Gemälde auf Schiefer in dieser Größe, von 1,80 auf 1,33 Metern.
"Das Rätsel um das zweite Bild" erzählt die Geschichte des Werks und geht den damit verbundenen künstlerischen, technischen und formalen Herausforderungen nach, die sich in der damaligen Zeit an den Künstler stellten. Außerdem handelt der Film von der Begegnung zwischen dem Schüler Daniele da Volterra und seinem Meister, dem großen Michelangelo.
Die beiden Künstler waren sich nahe. Da Volterra erhielt aus der Hand Michelangelos Zeichnungen für seine eigenen Bilder. Er stand am Sterbebett des Meisters und kümmerte sich um die Auflösung seines Ateliers. Den Tod Michelangelos beklagte er wie den eines Vaters.
Da Volterra war der Freund und Ziehsohn Michelangelos, und er rettete seine Fresken in der Sixtinischen Kapelle. Aber er war auch ein eigenständiger Künstler, der versuchte, die scheinbar unüberwindbaren Grenzen zwischen Malerei und Skulptur zu durchbrechen. Mit "David und Goliath" gelang ihm das so gut, dass das Werk mehr als 200 Jahre lang Michelangelo zugeschrieben und so auch an Ludwig XIV. verschenkt wurde.
Zwei Restauratorinnen untersuchen "David und Goliath" und enthüllen in minuziöser Detektivarbeit die Verbindung zwischen dem Gemälde und der Geschichte der beiden Künstler, ihrer Beziehung, ihrer Zeit. Der Zuschauer erhält Einblick in ein menschliches und künstlerisches Abenteuer und entdeckt ein Werk, das über vier Jahrhunderte nach seiner Entstehung nichts von seiner Kraft verloren hat.

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