"Drang nach bislang Unerreichtem"
Asiens Kulturen im Wandel
Alexander der Große - Mythos, Held und König. Er hat die Welt verändert und noch heute kennt jeder seinen Namen. Bis zum 21. Februar 2010 widmen ihm die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen und die Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts eine Sonderausstellung.
40 Museen haben ihren Teil zur Ausstellung "Alexander der Große und die Öffnung der Welt. Asiens Kulturen im Wandel" beigetragen. Manche Stücke sind zum ersten Mal in Europa zu sehen. Alles dreht sich um Alexander (356 bis 323 vor Christus), den großen Helden vergangener und dieser Tage. Das hätte ihm wohl gefallen, war es ihm doch offenbar immer wichtig, in der Nachwelt verankert zu bleiben. Deswegen haben ihn seine Hofberichterstatter auf dem Feldzug begleitet. Der hat elf Jahre gedauert und führte durch das riesige persische Reich. Da gibt es viel zu berichten.
"Von besonderer Strahlkraft"
Auch für die Mannheimer Museen, die Alexander vorstellen. Bisher war bei Alexander-Schauen meist sein Wirken im europäischen Raum und in Ägypten von Interesse. Jetzt rückt der Fokus nach Zentralasien. Und natürlich auf ihn, über den antike Autoren schrieben: "Er hatte einen Haarwirbel über der Stirn und hielt den Kopf ein wenig schief. Seine Augen waren von besonderer Strahlkraft, und er war relativ klein von Statur." Er sei darüber hinaus leidenschaftlich gewesen, "mit einem außergewöhnlichen Drang nach bislang Unerreichtem".
Austausch der Kulturen
Alexander der Große brachte während seines Feldzuges alles durcheinander: Die zentralasiatischen Völker wurden mit der griechischen Kultur und Lebensweise konfrontiert. Im Gegenzug lernte Alexanders Heer und Tross die persische Lebenswelt und lokale Kulturen Zentralasiens kennen. Diese Wechselwirkungen sind Mittelpunkt der Mannheimer Ausstellung.
Die Geschichten um den König sind faszinierend und abstrakt zugleich. Da trifft Schulwissen auf Expertenkenntnisse. Die Ausstellungsmacher hatten anfangs Sorge, dem Mythos Alexander des Großen zu erliegen. Das ist nicht passiert. Denn der Große wird nicht nur verherrlicht, sondern auch die Schattenseiten sind präsent. Und die Nachwirkungen.
Besucher in der Gegenwart abholen
Denn es hat noch nie eine so intensive Kommunikation zwischen Ost und West gegeben wie nach Alexander. Er hat während seines Zuges nicht nur die Kultur, sondern auch Tiere und Pflanzen der Völker dokumentiert. "Der Besucher soll sehen, dass das eine Epoche ist, in der sich Kulturen vermengen und eine neue Kultur entsteht", sagt Prof. Dr. Alfried Wieczorek, der Leitende Direktor der Reiss-Engelhorn-Museen.
Es geht um ein großes Thema und um einen großen Mann. Das kann auch Kindern gefallen. Wie Wieczorek verspricht: "Wir erklären die Lebenswelt der Zeit, um so etwas wie den Hellenismus geht es dann aber nicht. Die kleinen Besucher sehen, wie Kulturen zusammenleben und zu Neuem entstehen." In der Gegenwart wolle man die Besucher abholen. Deswegen gibt es neben den vielen besonderen Ausstellungsstücken auch etwas zum Anfassen und Ausprobieren:
Reiss-Engelhorn-Museen
Museum Weltkulturen D5
68159 Mannheim
Tel:
0621 2933150
Fax:
0621 2939539
E-Mail:
reiss-engelhorn-museen@mannheim.de
Internet:
www.alexander-der-grosse-2009.de
Die Ausstellung "Alexander der Große und die Öffnung der Welt. Asiens Kulturen im Wandel" läuft bis zum 21. Februar 2010.
Der Katalog zur Ausstellung ist im Verlag Schnell & Steiner erschienen, hat etwa 500 Seiten und zirka 600 Farbabbildungen. Das Museum bietet ein umfangreiches Begleitprogramm zur Ausstellung.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr, auch an Feiertagen (außer 24. und 31. Dezember)
Eintrittspreise:
Erwachsene 10 Euro, ermäßigt 5 Euro, Familien 18 Euro.
Führungen:
Sonntags um 14 Uhr und nach Vereinbarung. Außerdem werden Hörführungen angeboten.
Quelle: swr.de
05.10.09
Alexander der Große und die Öffnung der Welt
Tags: Antike, Veranstalltungen
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