01.07.08

Windstaerke 8 (1v5)

Am 16. Oktober 2004 machten sich 37 Personen - Männer, Frauen, Kinder - zu einer Atlantik-Überquerung anno 1855 auf - an Bord des Traditionssegelschiffes "Bremen" von Bremerhaven nach New York. Ein abenteuerliches Unterfangen. 68 Tage waren die 19 Passagiere und die 18 Mann starke Besatzung unter der Leitung von Kapitän Hanns Temme auf der klassischen Route der Auswanderungswelle des 19. Jahrhunderts unterwegs. Ein Filmteam begleitete die "Zeitreisenden" während der gesamten Überfahrt bis zur glücklichen Landung am 23. Dezember 2004 im Southstreet Seaport von New York und fing mit der Kamera das Leben an Bord ein - Situationen, Stimmungen und Emotionen. Eine fesselnde Doku-Soap über eine bewegende Epoche deutsch-amerikanischer Geschichte.
(1): Leinen los!
Familie Schneider kommt in Bremerhaven an. Dort treffen sie in der Zeitschleuse auf die anderen Teilnehmer und zukünftigen Passagiere. Es erfolgt die Verwandlung ins Jahr 1855. Die Auswanderer verabschieden sich von ihren Angehörigen und werden mit einem Dampfer auf die Bremen gebracht. Der Erste Steuermann weist die Passagiere ein, während der Zweite Steuermann Smutje Piet sein Logis und die Kombüse zeigt. Beim Abendessen stellt sich Kapitän Temme den Auswanderern vor. Am nächsten Tag geht es dann los. Die Auswanderer packen mit an. Und der Schiffsjunge Rolf darf mit hoch ins Rigg.

ZUSATZINFORMATION
Die "Zeitreisenden" erleben das Meer und die Naturgewalten direkt und unmittelbar. Sie lernen die harte Arbeit der Matrosen kennen, das einfache Leben auf engstem Raum, karge Kost und ungewohnte hygienische Verhältnisse. Es gibt kein fließendes Wasser, keine Duschen, keinen Strom, keine Heizung und nur Nahrungsmittel, die nach den damaligen Proviantlisten zusammengestellt wurden, wie Pökelfleisch und Schiffszwieback. Und es gibt auch sonst keine Annehmlichkeiten der heutigen Zeit. 52 Tage waren ursprünglich für die Überquerung angesetzt. Daraus wurden - bedingt durch Wind und Wetter - über zwei Monate, in denen die Mitreisenden dem nasskalten Nordatlantik genauso trotzen mussten wie der Hitze Nordafrikas. Segelschiffe waren bis Mitte des 19. Jahrhunderts für Millionen europäischer Auswanderer das wichtigste Verkehrsmittel nach Amerika. Die vielen Emigranten, die sich damals auf den beschwerlichen Weg in die "Neue Welt" begaben, flohen vor Armut und Kriegen, vor politischer Hetze und Verfolgung. In Amerika erhofften sie sich eine neue Lebensperspektive, Glück, Frieden und Wohlstand. "Windstärke 8" begibt sich auf diesen traditionsreichen Kurs der Sehnsucht - mit Menschen aus dem Deutschland von heute.

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