In Sitten haben Archäologen einen der grössten keltischen Friedhöfe der Schweizer Alpen freigelegt. Über 200 Gräber wurden in den letzten 12 Monaten mitten in einem Quartier im Norden der Stadt ausgegraben.
Sitten. – Teilweise sind die Tumuli genannten Grabhügel mit Steinplatten eingegrenzt, wie der Walliser Kantonsarchäologe François Wiblé anlässlich eines öffentlichen Rundganges erläuterte. Die Gräber stammen aus der 1. Eisenzeit, das heisst aus der Periode zwischen 800 und 500 vor unserer Zeitrechnung.
Laut Wiblé handelt es sich um eine keltische Grabungsstätte "von grosser Qualität", die reich an Funden sei. "Es ist eine der grössten Nekropolen aus der Eisenzeit, die im schweizerischen Alpenraum freigelegt wurde", sagte er.
Es stelle sich somit die Frage, ob die Fundstätte auch langfristig dem Publikum zugänglich gemacht werden könne. Dies umso mehr, als Sondierungsgrabungen auf benachbarten Parzellen zeigten, dass es noch viel mehr Grabhügel gebe, die teilweise sogar besser erhalten seien, als die bereits ausgegrabenen.
Ob die Grabstätte auch für künftige Generationen sichtbar bleibt, wird der Grundeigentümer entscheiden müssen. Der Kanton Wallis hat das Gelände, unter dem schon seit langem archäologische Spuren vermutet worden waren, zwecks Grabungen für zehn Jahre gemietet.
Im Jahr 2010 läuft der Vertrag aus und der Eigentümer darf bauen. Wiblé sieht darin kein Problem: "Das Gräberfeld könnte auch im Untergeschoss eines künftigen Gebäudes erhalten und zugänglich gemacht werden", erklärte er.
Quelle: Vaterland.li
23.09.08
Archäologen legen in Sitten grosse keltische Nekropole frei
Tags: Ausgrabungen, Frühzeit, Kelten
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