28.11.08

Die Barbaren bleiben länger

Die Ausstellung «Rom und die Barbaren – Europa zur Zeit der Völkerwanderung» in der Bundeskunsthalle Bonn wird bis zum 11. Januar verlängert. Die Schau sollte zunächst am 7. Dezember zu Ende gehen. Fast 60 000 Besucher hätten sie bisher gesehen, teilte die Bundeskunsthalle mit. Die Schau dokumentiert die Völkerwanderung zwischen dem 2. und 6. Jahrhundert nach Christus. Rund 1000 Ausstellungsstücke, darunter Waffen, Helme, Schmuck, Münzen und Büsten von fast 70 europäischen Leihgebern sind zu sehen.

Bundeskunsthalle, Friedrich-Ebert-Allee 4, Bonn. Bis 11. Januar 2009, Di, Mi 10–21 Uhr, Do bis So 10–19 Uhr. Eintritt 8 Euro.

Telefon (0228) 91 71-0.

Quelle: fnp.de


Kunst- und Ausstellungshalle Bonn

Archäologischer Park in Syrien im Aufbau

Am reizvoll gelegenen Assad-Stausee in Nord-Syrien entsteht in Emar-Balis ein Archäologischer Park rund um die Ausgrabungen, die von den Universitäten Tübingen und Princeton in Zusammenarbeit mit der syrischen Antikenverwaltung dort seit 1996 betrieben werden. Ein neues Grabungs- und Besucherzentrum zum Empfang von Touristen wurde soeben fertig gestellt.

Auf wenigen Quadratkilometern bietet sich den Besuchern ein einzigartiges Panorama der syrischen Geschichte. Obwohl Emar bzw. Barbalissos/Balis zu größeren Teilen in den Fluten des Euphrat-Stausees versunken sind, drängen sich auf der Halbinsel, die sich noch in den See erstreckt, sakrale und profane Bauten aus der Bronzezeit wie Tempel, Stadtmauer und Wohnbebauung, Reste der byzantinischen Befestigung, einschließlich eines teilweise restaurierten Praetoriums, sowie auf der Höhe über dem See ein omaijadischer Palast und ein vor dem Untergang hierher gerettetes aijubidisches Minarett.

Die Kosten für den Archäologischen Park sind zum größten Teil von einer Stiftung der Princeton University getragen worden, darüber hinaus vom Referat Kulturerhalt des Auswärtigen Amtes und vom Tübinger Universitätsbund. Die Grabungsleiter sind Thomas Leisten für die byzantinisch-islamischen Stätten, der in Tübingen promoviert hat und jetzt als Professor am Department of Art and Archaeology in Princeton arbeitet, und Dr. Uwe Finkbeiner vom Altorientalischen Seminar der Universität Tübingen für die bronzezeitlichen Ruinen.

Der Archäologische Park wird bereits drei Mal in der Woche von Reisegruppen besucht, die die Fahrt von Aleppo nach Deir az-Zor dort für zwei Stunden unterbrechen. Im Frühjahr soll ein Pfad mit Informationstafeln angelegt werden, der zu besonders interessanten Punkten in den Ruinen von Emar führen wird. Außerdem sollen besonders erosionsanfällige Lehmziegelstrukturen restauriert und ergänzt werden, um die Vorstellungskraft des Besuchers zu unterstützen.

Quelle: archaeologie-online.de

22.11.08

Weitere Teile von Herodes Mausoleum entdeckt

Israelische Archäologen haben in der vermeintlichen Grabstätte König Herodes zwei Sarkophage und Hinweise auf ein zweistöckiges Mausoleum gefunden. Nach Ansicht der Wissenschaftler von der Hebräischen Universität in Jerusalem handelt es sich um ein repräsentatives Familiengrab.

"Was wir überall verstreut gefunden haben, sind architektonische Bruchstücke, die es uns erleichtern, das 25 Meter hohe Monument zusammenzusetzen. Es ist sehr elegant und entspricht Herodes Geschmack und Status", sagte Ehud Netzer von der Hebräischen Universität, der vor rund einem Jahr den mutmaßlichen Sarkophag Herodes ausgegraben hat. König Herodes sei bekannt gewesen als ein Liebhaber pompöser Gebäude, berichtet die Tageszeitung "Jerusalem Post".

Auf Grund der Größe gehen die Wissenschaftler davon aus, dass es ein Familiengrab gewesen ist. "Ein Mausoleum wie dieses war für Könige bestimmt, aber nicht unbedingt nur für ihn selbst. Vielmehr sollte es auch für seine Kinder und seine Familie sein", so Netzer weiter. Bisher ist es noch unklar, ob es wirklich das Grab von König Herodes ist. Die Wissenschaftler sehen in den aufwendigen Wandmalereien allerdings Hinweise auf die Grabstätte Herodes, der von 73 bis 4 vor der Zeitrechnung lebte.

Der mutmaßliche Sarkophag Herodes wurde im Jahr 2007 an der Seite eines Hügels oberhalb von Jerusalem entdeckt, wo einst der Königsfriedhof lag. Der Archäologe sagte, dass Herodes diesen Ort bewusst für das Mausoleum gewählt habe, damit es von ganz Jerusalem zu sehen sei. Zudem habe der König beabsichtigt, es zum "krönenden" Zeichen seiner Bauwerke zu machen.

Quelle: factum-magazin.ch

Koloss von Rhodos- Wunder gibt es immer wieder

In der Antike galt er als eines der Sieben Weltwunder, nun soll er wiederauferstehen: Ein deutscher Künstler plant den "Koloss von Rhodos" als Lichtskulptur.

Nicht weniger als ein neues Weltwunder wird verheißen, und ein Beitrag zum Weltfrieden noch dazu. Ort des Wunders: Die griechische Insel Rhodos. Dort stand einst der spreizbeinige Koloss von Rhodos, gut 30 Meter hoch, die größte Bronzeskulptur jener Zeit und eines von sieben Weltwundern der Antike.

Ein Erdbeben ließ die Figur des Sonnengottes Helios 226 vor Christus stürzen, nur 70 Jahre nach der Errichtung des kolossalen Monuments. Nun soll der Koloss wiederauferstehen - aus der Sonne selbst.

Der deutsche Lichtkünstler Gert Hof will den neuen Koloss von Rhodos als Lichtskulptur erstehen lassen. Hof, der schon zur Jahrtausendwende die Berliner Siegessäule illuminierte sowie die Akropolis in Athen, ist bekannt für pompöse Inszenierungen an geschichtsträchtigen Orten, seine Kunst hat deshalb manche Kontroverse ausgelöst; das Siegessäulen-Silvester-Spektakel wurde gar in die Nähe von Nazi-Licht-Spielen gerückt. Der Lichtmagier nannte seine Aktion völkerverbindend statt völkisch.
Auf Rhodos haben sich schon andere in der Vergangenheit mit der Idee verhoben, den sagenhaften Koloss erneut zu errichten. Die griechischen Archäologen zerpflückten jeden Vorschlag.

Kein Wunder: Weiß doch in Wirklichkeit keiner, wie der echte Koloss einst ausgesehen hat, alle Darstellungen stammen aus späterer Zeit. Niemand kann daher sagen, ob einst tatsächlich ein nackter Gott mit lockigem Haar breitbeinig über der Hafeneinfahrt stand, so dass alle Schiffe hindurchfahren mussten, wie es berühmte Bilder glauben machen wollen.

» Wir wollen keine Replik des antiken Mythos. «
"Wir wollen keine Replik des antiken Mythos", sagt Asteris Koutoulas, der damit möglichen Koloss-Kritikern gleich den Wind aus den Segeln nehmen möchte. Der gebürtige Grieche Koutoulas fungiert als Manager des Künstlers Hof, dessen Koloss auf der Sonneninsel vielmehr ein "neuartiges Gebäude" von bis zu 100 Metern Höhe sein soll. Tagsüber soll sich das Hochhaus "mit der Sonne bewegen", so kündigt Koutoulas höchst geheimnisvoll an, und nachts soll die gespeicherte Sonnenenergie den neuen Koloss "zur größten Lichtskulptur der Welt" machen.

Mehr will Koutoulas noch nicht verraten. Auch keine Bilder, nicht einmal aus dem Computer, soll es von dem neuen Wunder geben, solange es noch ein Traumgebilde ist.

Wunder für den Fremdenverkehr erhofft
Den Bürgermeister der Stadt Rhodos, Hatzis Hatziefthimiou, haben Gert Hof und sein Team schon gewonnen. "Als Rhodite bin ich stolz, dass auf unserer Insel die Idee geboren wurde, der Welt ein neues Wunder zu schenken", schwärmt der Rathauschef, der auch hofft, dass der neue Koloss für den Fremdenverkehr Wunder wirken könnte. "Rhodos war einmal die Mutter des Mittelmeertourismus", sagt Koutoulas. Das ist lange vorbei, denn es gibt einfach zu viel Konkurrenz.

Auch Friedenskonferenzen und die Tagungen zur Förderung alternativer Energien sollen im neuen Kultur-Koloss Platz finden, wünschen sich dessen Förderer. Damit folgen sie durchaus dem Vorbild der Antike. So soll die Kolossalstatue einst aus dem Kriegsmaterial der Belagerer der Insel gegossen worden sein, nachdem es diesen nicht gelungen war, den Stadtstaat Rhodos zu besiegen - ein früheres Beispiel dafür, wie sich Schwerter zwar nicht in Pflugscharen, aber in Denkmäler verwandeln lassen. Schon in der antiken Literatur galt der Koloss jedoch auch als Beispiel für übertriebene Größe und Größenwahn.

Bescheidenheit ist auch die Sache der soeben in Köln gegründeten "New Colossus Peace Association" nicht, die nun erst einmal Sponsoren für den Sonnenlicht-Dom sucht. Sie hofft wohl, dass dies nicht zwölf Jahre dauern wird - so lange brauchte einst der Bronzegussmeister Chares von Lindos für seinen Koloss. Schon in zwei Jahren, so sagt Koutoulas, könnte Rhodos leuchten.

Quelle: sueddeutsche.de

Antiker Streitwagen in Bulgarien entdeckt

Sofia (AP) Archäologen haben in Bulgarien einen 1.800 Jahre alten Streitwagen aus Bronze ausgegraben. Sie entdeckten das gut erhaltene Stück in einem thrakischen Grabhügel im Südosten des Landes, wie der Ausgrabungsleiter am Freitag mitteilte. Der reich verzierte vierrädrige Wagen stamme aus dem zweiten Jahrhundert, erklärte Weselin Ignatow. Das Grab habe vermutlich einem wohlhabenden thrakischen Adligen gehört, da der Tote mit seinen Besitztümern bestattet worden sei. Diesen Artikel weiter lesen

Mit dem Streitwagen, der mit Szenen aus der Mythologie verziert ist, wurden Gegenstände aus Holz und Leder geborgen. Dabei handelt es sich vermutlich unter anderem um Pferdegeschirre. In Bulgarien gibt es rund 10.000 thrakische Grabhügel. Die Thraker lebten von 4.000 vor Christus bis zum sechsten Jahrhundert nach Christus in Bulgarien und Teilen des heutigen Griechenlands, der Türkei, Mazedoniens und Rumäniens.

Quelle: de.news.yahoo.com

16.11.08

16.11.1869: Suezkanal fertig

Am Süd-Ufer des Mittelmeers, am Eingang zum Suezkanal, stand bis 1956 eine riesige Statue. Sie zeigte den Franzosen Ferdinand de Lesseps. Stolz erhobenen Hauptes, die offene Rechte wegweisend ausgestreckt, nahm der Mann aus Bronze die Parade der durchfahrenden Schiffe ab. Tausende Passagiere blickten staunend zu dem Koloss hoch und dachten: "Das ist der Vater des Suezkanals."

"Sie wissen ja nicht, dass dieses Götzenbild nur das Denkmal einer großen Geschichtsfälschung ist", schrieb 1940 Nikolaus Negrelli. "Sie ahnen nicht, dass der zusammengerollte Bauplan, den die Linke der Erzgestalt da oben gierig umkrallt, dem Gehirn eines anderen entsprungen ist."

Negrelli ärgerte sich zu Recht, denn die Pläne zum Bau des Suezkanals zeichnete nicht Lesseps, sondern sein Großvater, dem Ägypten kein Denkmal stiftete: Alois Negrelli, Ritter von Moldelbe. Er und Lesseps arbeiteten Mitte des 19. Jahrhunderts gemeinsam in der internationalen Suez-Kommission. Beide wussten, es gab schon einmal einen längst wieder versandeten Kanal zwischen Mittelmeer und Rotem Meer - zur Zeit der Pharaonen. Negrelli war überzeugt, das ein solcher Kanal wieder ausgehoben werden könnte:

Negrelli: "Die Verbindung der beiden Meere mittels eines maritimen Kanals ist sowohl für die Entfaltung des Welthandels durch Abkürzung des Weges zwischen Europa und den am indischen Ozean gelegenen reichen Ländern der alten Welt als auch für die Belebung der Küstenfahrt Ägyptens, verbunden mit dem Aufblühen der inneren Wohlfahrt dieses gesegneten Landes, eine unbestreitbare Notwendigkeit."

Doch Negrelli starb bevor er seine Pläne umsetzen konnte. Das nutzte Lesseps aus. Er kaufte der Witwe alle Pläne ab und gab sie als die eigenen aus. Dabei verstand Lesseps von Architektur nur wenig. Seine Fähigkeiten lagen in der Politik. Der gerissene Diplomat hatte schon 1854 die Erlaubnis für den Bau des Suezkanals besorgt, indem er seinen Freund, den ägyptischen Vizekönig, umgarnte.

Lesseps: "Die Namen der Erbauer der Pyramiden, jener nutzlosen Monumente menschlichen Stolzes, versinken in der Dunkelheit. Der Name des Prinzen, der den großen Suez-Schiffskanal geöffnet hat, wird von der Nachwelt über Jahrhunderte gepriesen werden."

Lesseps gründete eine Aktiengesellschaft. Doch die Geldgeber waren zaghaft, nur knapp drei Viertel der 400.000 zum Kauf angebotenen Aktien wurden gezeichnet. Trotzdem konnte Lesseps im April 1859 den ersten Spatenstich machen. Kritisiert wurde der Kanalbau vor allem von den Briten. England hatte gerade eine Eisenbahnlinie von Alexandrien nach Suez eröffnet und fürchtete nun um deren Einnahmen. Als Lesseps das Geld ausging, schrieb die britische Zeitung "Standard":

"Standard": "Was werden die Aktionäre dazu sagen, diese armen Spekulanten in Frankreich, Ägypten und der Türkei? Sie werden ruiniert sein! Wenn die zweihundert Millionen ausgegeben sein werden, bricht das Unternehmen aus Mangel an Mitteln zusammen."

Die Zeitung irrte. Tausende Ägypter gruben weiter am Kanal in sengender Wüstenhitze. Viele von ihnen starben an Erschöpfung, Lesseps hielt durch. 1869 war der Kanal fertig. Der Bau dauerte doppelt so lange und kostete drei Mal so viel wie geplant. Am 16. November 1869 fand in Port Said eine große Feier statt, Adelige aus ganz Europa nahmen daran teil. Tags darauf weihten sie mit einer offiziellen Fahrt den Kanal ein. Auch der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm war dabei:

Friedrich Wilhelm: "Bis zur Ankunft in Ismailia bot die Fahrt nichts anderes als den Blick auf einen geradlinig gezogenen Kanal, der durchweg von sandigen Ufern eingefasst ist. Drei Mal geriet das eine der österreichischen Schiffe Elisabeth, welches sich uns vorgeschoben hatte, auf den Sand, und hielt uns sowie die sämtlichen Schiffe dadurch gehörig auf; sonst ging die siebenstündige Fahrt ohne Anstoß vonstatten; doch ward natürlich sehr vorsichtig gedampft."

Zur Einweihung sprach niemand mehr von Negrelli, der Planer des Kanals war vergessen. Erst die Tochter des Ingenieurs entdeckte im Nachlass wichtige Papiere, die belegten, dass ihr Vater und nicht Lesseps die Pläne für den Kanal gezeichnet hatte. Sie ging vor Gericht. Ergebnis: Alois Negrelli, Ritter von Moldelbe ist Urheber des Kanals. Gelohnt hat sich das Urteil für die Familie nicht, verdient haben am Kanal nur die Menschen und Staaten, denen er gehörte.

Keltischer Münzschatz in Maastricht gefunden

Maastricht (dpa) Archäologen haben auf einem Acker in Maastricht einen in den Niederlanden einzigartigen keltischen Münzschatz aus dem 1. Jahrhundert vor Christus gefunden. Nach Angaben der Stadt Maastricht besteht der Schatz aus insgesamt 109 Gold- und Silbermünzen.

Die 39 Goldmünzen werden dem keltischen Volksstamm der Eburonen zugeordnet. Die 70 silbernen sogenannten Regenbogenschüsselchen stammten demnach aus dem Rheingebiet. Dieser erste keltische Goldschatz auf niederländischem Boden sei von großer kulturhistorischer Bedeutung.

Die Münzen datierten aus der Zeit, in der der römische Feldherr Julius Caesar in das Gebiet eingefallen sei. Die Bewohner, die Eburonen, leisteten heftigen Widerstand und suchten sich Verbündete aus dem Rheingebiet. Der Münzschatz könne die Bezahlung für die Verbündeten gewesen sein, vermuten die Experten. Möglicherweise habe jemand den Münzschatz in den Kriegswirren in Sicherheit gebracht und in einer 65 Zentimeter tiefen Grube vergraben.

Ein Hobby-Archäologe hatte im vergangenen Jahr mit einem Metall-Detektor die Entdeckung seines Lebens gemacht. Er fand auf dem Acker vereinzelte Gold- und Silbermünzen. Nachdem er dem Archäologischen Dienst seinen Fund angezeigt hatte, meldeten auch andere ihre Funde an diesem Platz. Das war Anlass für die archäologische Grabung auf einem 15 mal 30 Meter großen Feld.

Die Münzen wurden gesäubert, restauriert und konserviert. Die Stadt Maastricht ist Eigentümer von 80 Münzen. Die restlichen gehören den Findern, die Stadt darf sie aber nutzen.

Quelle: all-in.de

Das antike Rom in 3D

Im beliebten 3D-Globus Google Earth kann man nun auch durch das antike Rom spazieren. Für den neuen Layer "Das alte Rom in 3D" wurden über 6.700 historische Gebäude modelliert.

Mit Hilfe von Google Earth kann man jetzt das Forum Romanum besuchen, das Collosseum von Innen betrachten oder einfach aus der Vogelperspektive über das Rom zur Zeit des Kaisers Konstantin schweben.

Um die Zeitreise zu beginnen, schaut man unter dem Punkt »Ebenen« nach. Dort befindet sich im Ordner »Galerie« der Punkt »Das alte Rom in 3D«. Aktiviert man diesen, erscheinen zunächst nur einige gelbe Symbole im Stadtgebiet. Klickt man auf eines davon, erscheint ein Feld mit Informationen zum Gebäude und drei Links, mit denen man dann die dreidimensionalen Elemente laden kann (getrennt nach Gelände, Landmarken und Gebäuden). Es dauert eine ganze Weile, bis die umfangreichen 3D-Daten geladen sind - Benutzer, die keine Flatrate haben, sollten sich also überlegen, ob sie wirklich alle Gebäude laden wollen.

Anschließend steht der Erkundung der antiken Weltstadt nichts mehr im Wege - vorausgesetzt, der PC ist hinreichend leistungsfähig: Google empfiehlt für den virtuellen Spaziergang einen Computer mit Dual-Core-Prozessor (ab zwei Gigahertz), drei Gigabyte RAM und eine Grafikkarte mit 512 Megabyte RAM. Auch die Navigation ist etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn man sich innerhalb von Gebäuden umsehen oder durch die Straßen "laufen" möchte - schnell hat man unbeabsichtigt mehrere Mauern durchquert.



Grundlage der jetzt via Google Earth zugänglich gemachten Rekonstruktion ist übrigens das von mehreren Universitäten vorangetriebene Projekt »Rome Reborn«, in dessen Rahmen die Kenntnisse über die Hauptstadt des Römischen Reiches geographisch verortet und bildlich dargestellt werden sollen.

Quelle: archaeologie-online.de


Google-Seite zum alten Rom 3D (mit Download-Möglichkeit für Google Earth)



Informationen zum Projekt »Rome Reborn« (englisch)

13.11.08

Basel gibt tausende Kunstgegenstände zurück

Die Basler Staatsanwaltschaft liefert 4400 antike Kunstobjekte an Italien, die im Lager einer Schweizer Kunsthändlerin beschlagnahmt worden sind. Der Geldwert der Gegenstände liegt in Millionenhöhe.

Basel - Mit der Lieferung von 4400 antiken Kunstgegenständen nach Italien hat die Basler Staatsanwaltschaft ein ungewöhnliches und jahrelanges Verfahren abgeschlossen. Die Objekte, die vermutlich aus illegalen Grabungen stammen, waren in Basel im Lager einer Kunsthändlerin beschlagnahmt worden. Die Objekte seien qualitativ "absolut hochstehend", sagte Kantonsarchäologe Guido Lassau am Donnerstag. Ihr Geldwert liege in Millionenhöhe. Viel bedeutender sei jedoch der kulturelle Wert. Gefunden wurden Vasen, Statuen, Mosaike, Reliefe und Bronzeobjekte aus vorchristlicher Zeit. Sie stammen vermutlich mehrheitlich aus Apulien.

Das Verfahren war 2001 aufgenommen worden, als bei der Basler Staatsanwaltschaft ein Rechtshilfeersuchen aus Rom einging. Im Visier war ein italienischer Kunsthändler und dessen Ehefrau, die in Basel ein Geschäft betrieb. Bei den Ermittlungen stießen die Behörden auf das Warenlager der Kunsthändlerin. "Wir fühlten uns ins alte Rom zurückversetzt", sagte Kriminalkommissar Mario Plachesi.

Nachdem das Schweizer Bundesgericht in dieser Sache viermal entschieden und im November 2007 dem Rechtshilfebegehren stattgegeben hatte, werden nun 4400 Gegenstände zu Beweiszwecken den römischen Behörden übergeben. 1400 Objekte bleiben in Basel; sie stammen vermutlich aus Griechenland

Quelle: tagesspiegel.de

Basel gibt tausende Kunstgegenstände zurück

Die Basler Staatsanwaltschaft liefert 4400 antike Kunstobjekte an Italien, die im Lager einer Schweizer Kunsthändlerin beschlagnahmt worden sind. Der Geldwert der Gegenstände liegt in Millionenhöhe.

Basel - Mit der Lieferung von 4400 antiken Kunstgegenständen nach Italien hat die Basler Staatsanwaltschaft ein ungewöhnliches und jahrelanges Verfahren abgeschlossen. Die Objekte, die vermutlich aus illegalen Grabungen stammen, waren in Basel im Lager einer Kunsthändlerin beschlagnahmt worden. Die Objekte seien qualitativ "absolut hochstehend", sagte Kantonsarchäologe Guido Lassau am Donnerstag. Ihr Geldwert liege in Millionenhöhe. Viel bedeutender sei jedoch der kulturelle Wert. Gefunden wurden Vasen, Statuen, Mosaike, Reliefe und Bronzeobjekte aus vorchristlicher Zeit. Sie stammen vermutlich mehrheitlich aus Apulien.

Das Verfahren war 2001 aufgenommen worden, als bei der Basler Staatsanwaltschaft ein Rechtshilfeersuchen aus Rom einging. Im Visier war ein italienischer Kunsthändler und dessen Ehefrau, die in Basel ein Geschäft betrieb. Bei den Ermittlungen stießen die Behörden auf das Warenlager der Kunsthändlerin. "Wir fühlten uns ins alte Rom zurückversetzt", sagte Kriminalkommissar Mario Plachesi.

Nachdem das Schweizer Bundesgericht in dieser Sache viermal entschieden und im November 2007 dem Rechtshilfebegehren stattgegeben hatte, werden nun 4400 Gegenstände zu Beweiszwecken den römischen Behörden übergeben. 1400 Objekte bleiben in Basel; sie stammen vermutlich aus Griechenland

13.11.1907: Erster Helikopter gestartet

Der französische Fahrradhersteller Paul Cornu erfand ein senkrecht-startendes Fluggerät, das von zwei Propellern angetrieben wurde. Es galt als erster Helikopter. Bei seinem ersten erfolgreichen Flug erreichte Cornu mit seiner Maschine eine Höhe von 1,5 Metern. Es folgten noch weitere Flüge, von denen der längste etwa 60 Sekunden dauerte. Außerdem konnte er beim Geradeausflug eine Geschwindigkeit von 11 km/h erreichen. Cornu führte danach zwar noch einige kurze Flüge durch, musste aber später alle weiteren Versuche beenden, da ihm die finanziellen Mittel fehlten. Im Juli 1908 erreichte der von Bréguet-Richet gebaute "Gyroplan" eine Höhe von vier Metern, wurde aber bei der Landung beschädigt. Die Grundprobleme der Flugstabilität und des Antriebs konnten erst 1936 gelöst werden.


Private Helikopter-Seite, die über Aerodynamik, verschiedene Arten von Hubschraubern und deren Geschichte informiert.

Teil des Parthenonfriesen als Leihgabe nach Athen

Athen - Der Vatikan hat eine antike Skulptur aus dem Parthenonfries als Leihgabe für ein Jahr nach Griechenland geschickt. Beim Empfang des Kunstwerks sagte Kulturminister Michalis Liapis am Mittwoch in Athen, er hoffe, dass diese Geste einen Vorbildcharakter für andere haben werde.

Bei der Skulptur handelt es sich um den 24 mal 25 Zentimeter großen Kopf eines Jugendlichen. Er entstand zwischen 445 und 438 v.Chr. und gehörte zu einer Figur, die der Athener Stadtgöttin Pallas Athena Süßigkeiten reichte.

Der Parthenonfries war der Skulpturenschmuck des Tempels dieser Göttin in Athen. Der größte Teil des Frieses wurde 1801 von dem britischen Diplomaten Lord Elgin nach London gebracht, wo die Stücke heute im British Museum ausgestellt sind. Die griechische Regierung fordert schon lange die Rückgabe des antiken Kunstwerks.

Eine Sprecherin des Museums, Hannah Boulton, sagte jedoch, die Position des Museums zu den «Elgin Marbles» habe sich nicht geändert. Da es sich bei der Skulptur aus dem Vatikan nur um eine Leihgabe handle, bedeute dies nicht, dass sich damit der Druck auf das British Museum verstärkt habe.

Die Skulptur wurde aus dem Museo Gregoriano Etrusco des Vatikans nach Athen gebracht. Der für die Antikenabteilung zuständige Kustos Giandomenico Spinola sagte, die Leihgabe werde möglicherweise verlängert. Es sei denkbar, dass zwei weitere Stücke des Parthenonfrieses ausgeliehen würden. «Die Stücke sind das Eigentum des Papstes, und das liegt in seiner Entscheidung», sagte Spinola.

Vor zwei Jahren gab die Universität Heidelberg ein Stück des Parthenonfrieses an Athen zurück. Im September folgte ein weiteres Teil aus einem Museum in Palermo. Die Bemühungen Griechenlands um den Parthenonfries stehen in Zusammenhang mit dem Bau des Neuen Akropolis-Museums in Athen, das im März kommenden Jahres eröffnet werden soll.

Quelle: net-tribune.de

05.11.08

Seltene römische Sonnenuhr in der Schweiz entdeckt

Windisch - In der römischen Siedlung Vindonissa im Schweizer Kanton Aargau haben Archäologen eine seltene Sonnenuhr aus dem frühen oder mittleren ersten Jahrhundert nach Christus entdeckt. Wie die Behörden am Montag mitteilten, hat der schalenförmig zugehauene Kalkstein strahlenförmig eingegrabene Rillen auf der Innenseite. Diese begrenzen gleichschenklige Dreiecke, welche die zwölf Stunden des Tages angeben. Eine Studentin hatte einen weißen Stein in einem Fundament eines Handwerkerhaus umgedreht und dabei den sensationellen Fund gemacht.

Im gleichen Fundament lag ein weiterer weißer Stein, der sich als Sockel der Sonnenuhr entpuppte. Ursprünglich war die Sonnenuhr aus einem einzigen Stein gehauen. Wie sich zeigte, war die Uhr bereits früher einmal auseinandergebrochen, dann aber mit Stiften fixiert und an der Nahtstelle zur Stabilisierung mit Blei ausgegossen worden. Laut den Archäologen stellte eine eigene Sonnenuhr in der damaligen Zeit ein besonderes Privileg und ein bedeutendes Statussymbol dar. Der Fund soll in die Dauerausstellung des Vindonissa-Museums in Brugg einziehen, die im Oktober 2009 eröffnet wird.

Quelle: net-tribune.de

5.11.1414: Konstanzer Konzil

Ende des Jahres 1413 rufen der deutsche König Sigmund und Gegenpapst Johannes XXIII. ein großes Unionskonzil aus, das in der Reichsstadt Konstanz am Bodensee stattfinden soll. Ein knappes Jahr später reisen die Delegierten an. Über 72.000 Fremde kommen, darunter Patriarchen, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, geistliche Fürsten, jeweils mit Gefolge - allein 600 Personen reisen mit dem Papst - außerdem Anwälte, Sekretäre, verschiedene Doktores, Magister, Priester und Scholaren ­ und Gerüchten zufolge auch 3000 Huren.

Sie alle sollen sich während des vier Jahre dauernden Konzils in der Stadt Konstanz aufgehalten haben; recht viel angesichts einer städtischen Bevölkerung von bis zu 8000 Einwohnern, die sofort unter gestiegenen Lebenshaltungskosten zu leiden haben, so dass der Minnesänger Oswald von Wolkenstein später reimt: "Denk ich an den Bodensee, tut mir gleich der Beutel weh!"

Die Konzilsgäste kommen aus dem gesamten Abendland: aus Italien, Polen, England, Frankreich, Spanien, Tschechien, Ungarn, Schottland, Irland, Armenien und vielen anderen Ländern. Obwohl die Geistlichkeit hauptsächlich Lateinisch spricht, werden im Konstanzer Münster zwölf Beichtstühle aufgestellt, auf denen jeweils zu lesen ist, in welcher Sprache gebeichtet werden kann.

Das im Münster tagende Konzil, übrigens das einzige auf heute deutschem Boden, beabsichtigt eine Reform der Kirche an "Haupt und Gliedern", das Ende des Schismas, also der Kirchenspaltung, und die Lösung strittiger Glaubensfragen. Deshalb wird auch der wegen seiner Kirchenkritik und seines Reformwillens gebannte Jan Hus, Professor und Rektor der Prager Universität, zum Konzil eingeladen. König Sigmund sichert ihm freies Geleit zu.

Im Vertrauen auf das gegebene Versprechen reist Hus, der seine Rechtgläubigkeit beweisen will, nach Konstanz, wo er nur dreieinhalb Wochen später gefangen genommen wird, da er trotz Verbots Messen gefeiert und gepredigt hat.

Hus wird angeklagt, eingekerkert und bei seinem Prozess am 6. Juli 1415 als Ketzer verurteilt. Vor den Augen König Sigmunds reißen die Bischöfe unter Verfluchungen die Abzeichen seiner Weihegrade ab, danach wird er von 1000 Bewaffneten begleitet und außerhalb von Konstanz, im heutigen Stadtteil Paradies, auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Das gleiche Schicksal widerfährt etwa ein Jahr später Hieronymus von Prag, der 1415 zur Unterstützung von Jan Hus' Lehre nach Konstanz gereist ist.

Die Glaubensfragen sind vorerst auf rigorose Weise gelöst, aber die Kirche hat noch ein 'Papstproblem', denn 1414, zu Beginn des Konzils, gibt es drei rivalisierende Päpste: In Rom regiert Gregor XII., von Pisa aus Gegenpapst Johannes XXIII. und in Avignon sitzt Gegenpapst Bendedikt XIII.

Johannes XXIII., der mit König Sigmund das Konzil ausgerufen hat, flieht im März 1415 verkleidet "uff ainem klainen rösly" nach Schaffhausen, das Konzil droht zu scheitern. Sigmund allein rettet die Situation, wie der Konstanzer Chronist Ulrich von Richental schreibt, indem er zusammen mit dem Pfalzgrafen Ludwig durch die Stadt reitet: "(...) zu allen Wechslern und zu allen Krämern und Handelsleuten, zu allen Kardinälen und Herren, und hieß stetiglich ausposaunen und rief mit eigenem Munde, dass niemand hinweg führe."

Papst Johannes wird zwei Monate später festgenommen und abgesetzt. Im Juli 1415 tritt Papst Gregor zurück und im Juli 1417 wird Papst Benedikt abgesetzt.

Vier Monate später findet im ausgebauten Kaufhaus am Konstanzer Hafen die Wahl statt, die dem abendländischen Christentum wieder einen rechtmäßigen Papst beschert: Otto von Colonna, der sich Martin V. nennt. Die Massen jubeln im Hafengelände, laut der Richentaler Chronik sind es an die 80.000 Menschen.

Neben den Klöstern, die abendländisches Weltwissen austauschen können, profitiert auch die Konstanzer Wirtschaft von den vielen Gästen. Da macht es fast gar nichts, dass König Sigmund, nachdem er mit Königin Barbara und seinem Gefolge in Konstanz jahrelang getrunken, gegessen und genächtigt hat, den größten Teil der Zeche prellt…

03.11.08

Berufe - Vom Aussterben bedroht?

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3.11.1918: Donau-Monarchie aufgelöst

Das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand löste 1914 den Ersten Weltkrieg aus. Der Krieg aber löste den gesamten österreichischen Staat auf. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs war Österreich-Ungarn ein Kaiserreich mit einem immensen Staatsgebiet: vom Bodensee bis Siebenbürgen, von Böhmen bis Bosnien. Über 52 Millionen Menschen lebten in dem Vielvölkerstaat mit Zentrale in Wien. Am Ende des Krieges blieb ein kleiner Alpenstaat, eine Republik mit sechs Millionen Einwohnern.

Gewiss: auch vor dem Ersten Weltkrieg war Österreich kein homogenes oder spannungsfreies Staatswesen. Die Ungleichbehandlung der Provinzen und der Nationalitäten führte immer wieder zu Konflikten und Autonomiebewegungen, besonders auf dem Balkan, wo Österreich 1908 die Provinz Bosnien-Herzegowina annektiert hatte. Aber erst der Krieg ließ diese Zentrifugalkräfte völlig zum Durchbruch kommen.

Im Mai 1915 gab Italien seine Neutralität auf und schloss sich der Entente England, Frankreich und Russland an. Damit kämpfte Österreich im Süden jetzt nicht nur gegen Serbien, sondern auch gegen Italien. Ein kräftezehrender Gebirgskrieg, besonders in und um Südtirol.

Schon 1916 verschlechterte sich die Versorgungslage in der Habsburgermonarchie dramatisch. Auch durch eine rigorose Zwangsbewirtschaftung konnte die Regierung nicht verhindern, dass Unterernährung und Krankheiten unter der Zivilbevölkerung immer mehr zunahmen. Neben wirtschaftlich motivierten Unruhen kam es auch nun auch verstärkt zu politischen und nationalistischen Spannungen.

Am 21. Oktober 1916 wurde der konservative Ministerpräsident Stürgkh ermordet. Der Attentäter war der Sohn von Viktor Adler, dem Leiter der österreichischen Sozialdemokratie. Noch im gleichen Jahr starb Kaiser Franz Joseph, die Symbolfigur der alten Donaumonarchie. Über 60 Jahre lang hatte er die Regierungsgeschäfte geleitet. Nachfolger wurde sein Neffe Karl, über den der damalige Ministerpräsident wenig schmeichelhaft urteilte:

Zitat: "Kaiser Karl ist 30 Jahre alt, er sieht aus wie zwanzig und spricht wie ein Kind von zehn."

Jung, unerfahren und Reformen abgeneigt, war Karl I. nicht in der Lage, den Zerfall seines Reiches aufzuhalten.

1918 griffen Streiks und Meutereien in allen Landesteilen um sich. Es kam zu Massendesertationen vor allem der nationalen Minderheiten. Im Oktober 1918 wurde in Zagreb ein "südslawischer Nationalrat" gebildet, der bald darauf die Vereinigung der südslawischen Gebiete mit Serbien und Montenegro verkündete. In Wien konstituierte sich die Provisorische Nationalversammlung für "Deutsch-Österreich" und in Prag wurde der tschechoslowakische Staat proklamiert.

Am 16. Oktober versuchte Kaiser Karl das Auseinanderbrechen noch mit einem Reform-Manifest abzuwenden. Aber es war zu spät - Autonomie unter einem gemeinsamen Dach war nicht länger die Option der Provinzen.

Nachdem die letzte militärische Offensive am italienischen Piave gescheitert war, stand die k.u.k. Armee kurz vor dem Zusammenbruch. Ende Oktober begann sie, über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Die Bedingungen, die die Entente festlegte, kamen einer vollen Kapitulation gleich.

Zitat: "Räumung Tirols bis zum Brenner und des Pustertals bis Toblach, Räumung der norditalienischen Ebene, Istriens samt Triest, Westkrains, Räumung von Dalmatien mit allen Adria-Inseln, Bewegungsfreiheit der alliierten Truppen auf österreichischem Boden, Abrüstung auf 20 Divisionen, Auslieferung der halben Artillerie."

Nach langem Zögern und angesichts mangelnder Alternativen unterschrieb die österreichische Delegation am 3. November 1918 den Waffenstillstandsvertrag und besiegelte damit die faktische Auflösung der alten Donaumonarchie.

Ältester hebräischer Text entdeckt

Archäologen in Israel sprechen vom bedeutendsten Fund seit der Entdeckung der legendären Schriftrollen von Qumran: Bei Grabungen südöstlich von Jerusalem entdeckten sie eine rund 3000 Jahre alte Tonscherbe mit fünf Zeilen Text. Einige Wörter haben sie bereits entziffert.

Die Scherbe ist 15 mal 15 Zentimeter groß. Archäologen fanden sie nahe dem Stadttor der Festung Elah bei Khirbet Qeiyafa. Die Universität Oxford hat den Angaben zufolge das Alter der Tonscherbe mit naturwissenschaftlichen Messmethoden bestimmt. Die Schrift auf der Scherbe sei demzufolge 3000 Jahre alt und stamme damit aus der Zeit von König David. Im Vergleich zu den Schriftrollen von Qumran mit biblischen und außerbiblischen Texten sei die Tonscherbe fast 1000 Jahre älter.

Zwar sei der Text noch nicht vollständig entziffert, doch die Wörter "Sklave", "Richter" und "König" seien bereits erkennbar. Die Wissenschaftler vermuten, dass es sich um den Teil eines Schreibens oder eines Gesetzestextes mit einer bestimmten Botschaft handeln könnte, niedergeschrieben von einem professionellen Schreiber.

Die Hebräische Universität von Jerusalem hofft, dass der Text helfen könne, die Entwicklung sämtlicher überlieferter Schriften besser zu verstehen.

Die archäologischen Grabungen in der Festung Elah, der ältesten bekannten Stadt aus biblischer Zeit in Israel, hatten im Juni 2008 begonnen. Die Festungsanlage an der Grenze zwischen dem Machtbereich der Philister und dem Königreich Judäa dürfte ein wichtiger Kontrollposten gewesen sein an der Hauptstraße von der Küste nach Jerusalem. Von der Anlage hat man einen Überblick über das Tal Elah, das Kampfstätte des im Alten Testament überlieferten Kampfes zwischen David und Goliath gewesen sein soll. Bislang sind erst vier Prozent der Anlage freigelegt.

Quelle: stern.de