Britische Archäologen haben das Rätsel der zwanzig toten Legionäre von Dura-Europos gelöst: Die römischen Soldaten wurden 256 nach Christus offenbar bei einem Gasangriff getötet.
Es muss schnell gegangen sein für die römischen Soldaten. Kaum hatten die etwa zwanzig Legionäre den Tunnel erreicht, den feindliche Kämpfer der Sassaniden unter die Mauer der Garnison Dura-Europos gegraben hatten, wurden sie ohnmächtig. Wenige Minuten später waren sie erstickt.
Ihre Leichen sind die ältesten archäologischen Zeugnisse chemischer Kriegsführung in der Antike.
Britische Wissenschaftler haben jetzt das Drama rekonstruiert, das damals, im Jahre 256 nach Christus, unter den Mauern der syrischen Festung stattgefunden haben muss.
Die persischen Sassaniden waren unter ihrem König Schapur I. in Syrien und Mesopotamien eingedrungen, es kam zum Krieg mit den Römern unter Kaiser Valerian. Eine der großen Festungen der Römer in Syrien war die ursprünglich griechische Stadt Dura-Europos am Euphrat (kurz vor der Grenze zum heutigen Irak).
Die Perser versuchten, die Mauern der Garnison mit Tunneln zu unterminieren. Die Römer gruben nun selbst mindestens einen Tunnel, um sich dem Gegner unter der Erde in den Weg zu stellen. Doch es kam nicht zum Kampf.
Die Perser hatten die römischen Grabungsarbeiten offenbar gehört und sich vorbereitet. Als die Legionäre in ihren Tunnel durchstießen, kamen ihnen giftige Qualmwolken entgegen. Die Sassaniden hatten Kohlebecken aufgestellt, verbrannten Pech und Schwefelkristalle und setzten Blasebalge ein, um den dichten, erstickenden Rauch in den gegnerischen Tunnel zu treiben.
Quelle: sueddeutsche.de / Von Markus C. Schulte von Drach
17.01.09
Perser gegen Römer - Antiker Giftgasangriff
Tags: Antike, Ausgrabungen, Roemer, Waffen
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen