11.02.09

Grabkammer mit 30 Mumien in Ägypten entdeckt

Sensationsfund für agyptische Archäologen: Die Forscher entdeckten in der Totenstadt von Sakkara eine unberührte Grabkammer. In der Gruft fanden sich acht Sarkophage und viele Wandnischen mit weiteren Mumien. In einem der Holzsärge lag die Mumie eines Mannes, der vor etwa 2500 Jahren bestattet wurde.

Ägyptische Archäologen haben in der Totenstadt von Sakkara eine Grabkammer mit 30 Mumien und mehreren noch unberührten Sarkophagen aus der Pharaonenzeit entdeckt. Die Kammer mit Dutzenden Wandnischen befindet sich am Boden eines elf Meter tiefen Schachts, wie der Chef der ägyptischen Altertumsbehörde, Sahi Hawass, am Montag mitteilte..

Das Finden von intakten Begräbnisstätten in so bekannten Totenstädten wie Sakkara ist ungewöhnlich. Oft haben Grabräuber die Gegenden bereits vor den Archäologen entdeckt und geplündert.

Bislang sei erst ein Sarkophag geöffnet worden. In dem 1,8 Meter langen Holzsarg fanden die Forscher die relativ unversehrte Mumie eines Mannes. Auf dem Sarkophag ist in Hieroglyphen der Name des Toten und seiner männlichen Vorfahren zu lesen. Hawass datierte das Grab auf das Jahr 640 vor Christus. Es stammt demnach aus der 26. Dynastie, der letzten unabhängigen Epoche vor der Eroberung Ägyptens durch die Perser.

Vier weitere Sarkophage aus Kalkstein sollen in den kommenden Tagen vorsichtig geöffnet werden. Die 22 Mumien in den Nischen sind nicht sehr gut erhalten, so dass schwer zu bestimmen ist, welchen Rang sie zu Lebzeiten bekleideten. Nischengräber waren in dieser Zeit auch sehr unüblich, wie die Archäologen betonten. In einer der Nischen befand sich außerdem noch ein mumifizierter Hund.

Den Wissenschaftlern zufolge wurde das neu entdeckte Grab ursprünglich für einen bedeutenden Priester der 6. Dynastie (ca. 2318-2168 v. Chr.) namens Sengam gebaut worden. Die in der mit Reliefs dekorierten Kammer gefundenen Mumien stammen jedoch vermutlich aus der 26. Dynastie (664-525 vor Christus). Damit ist die Grabkammer selbst deutlich älter als die Mumien.

In der Totenstadt von Sakkara waren vom 3. Jahrtausend v. Chr. bis in die Perserzeit Könige und Beamte bestattet. Seit 150 Jahren wird dort kontinuierlich gegraben, wobei einige sensationelle Entdeckungen gemacht wurden. So wurde erst im November eine neue Pyramide lokalisiert.

Hawass zufolge sind erst etwa 30 Prozent der historischen Monumente freigelegt worden. Berühmt ist die Stätte vor allem für die Stufenpyramide des Djoser. Sie ist mit rund 60 Metern das größte Bauwerk der immer noch nicht vollständig erforschten Nekropole.

Quelle: welt.de

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