31.10.08

31.10.1517: Reformationstag

Evangelische Christen auf der ganzen Welt feiern am 31. Oktober den Reformationstag. Sie gedenken jenes Datums, das den Beginn der protestantischen Bewegung markiert.

Begeben wir uns ins frühe 16. Jahrhundert. Martin Luther, ein unbedeutender Mönch, ringt um die Rechtfertigungsfrage: Wie finde ich einen gnädigen Gott? Oder anders ausgedrückt: Wie kann ich als sündiger Mensch vor Gott bestehen? Der theologische Fachbegriff "Rechtfertigung" meint also die Beurteilung des Menschen durch Gott.

In einem Prozess immer tiefer gehender Erkenntnisse kristallisiert sich heraus: Vor Gottes Gericht besteht ein Mensch "allein aus Gnade", die ihm "allein aus Glauben" zuteil wird. Demnach kann der Mensch sich das Seelenheil nicht durch eigenes Bemühen verdienen, etwa durch gute Taten oder religiöse Übungen. Schon gar nicht kann er sich den Himmel erkaufen, was damals gängige Praxis ist.

Damit stellt sich Luther gegen das von Rom praktizierte Ablasswesen. Chronisch leere Kirchenkassen hatten die Kurie auf die Idee gebracht, Ablass-Scheine zu verkaufen.

Vergebung der Sünden gegen klingende Münze: Dazu kann der Theologe nicht schweigen. Am 31. Oktober 1517 veröffentlicht er in der Universitätsstadt Wittenberg 95 Thesen, mit denen er zur Disputation über den Ablasshandel aufruft. Und diese Thesen enthalten Sprengstoff.

Dazu sagte Horst Hirschler, bis September 1999 Bischof der Hannoverschen Kirche und Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-lutherischen Kirche Deutschlands: "Das merkt man schon an seiner ersten These, (...) wenn es dort heißt, dass 'unser Herr Jesus Christus sagt: Tut Buße, wollte er, dass das ganze Leben des Christen eine Umkehr ist.' Das heißt: (...) Er hat sofort das, was wir als Christenmenschen sagen, als etwas genommen, was man vom Herzen aus tun kann und was man nicht irgendwie technisch bewältigen kann. Daraus ist dann eine grundsätzliche Kritik gegenüber dem Papsttum entstanden. (...) als er in diesen Kampf hinein kam, da kamen dann Elemente hoch, dass er plötzlich sagte: 'Ist der Papst vielleicht der Antichrist?'"

Luthers Thesen verbreiten sich rasch im ganzen Reich. Der großen öffentlichen Zustimmung steht die entschiedene Gegnerschaft der katholischen Kirche entgegen. Was klären soll, verschärft nur den Theologen-Streit. Der Beginn der Kirchenspaltung, in deren Verlauf die evangelische Kirche entsteht.

In den Folgejahren geben Luthers Lehr- und Bekenntnisschriften dem Anliegen der Reformation Profil. Beide Seiten überschütten sich mit Lehrverurteilungen. Versuche der Annäherung scheitern - etwa 1530 auf dem Reichstag in Augsburg. Luthers Mitstreiter Philipp Melanchton versucht, mit dem Augsburger Bekenntnis den Nachweis zu erbringen, dass die Evangelischen dogmatisch durchaus auf dem Boden der katholischen Kirche stehen. Vergeblich.

1541 auf dem Regensburger Reichstag dann die letzte Anstrengung, die Einheit zu wahren. Ebenfalls ein Misserfolg. Zwar wird 1555 der Augsburger Religionsfriede geschlossen, doch die Kirchenspaltung nimmt ihren unheilvollen theologischen, kirchenpolitischen und militärischen Verlauf. Erinnert sei nur an die Bauernkriege und später den Dreißigjährigen Krieg. Es folgen 400 Jahre Eiszeit, 400 Jahre Gesprächslosigkeit.

Erst in der Schlussphase des Zweiten Vatikanischen Konzils 1965 beginnt ein zaghafter evangelisch-katholischer Dialog. Und der mündet in einem ökumenischen Jahrhundertereignis. Der Vatikan und der Lutherische Weltbund, stellvertretend für die reformatorischen Kirchen, einigen sich nach dreijährigen Verhandlungen auf die 'Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre' - beenden damit den Kirchenstreit um die Kernthese Luthers.

Altbischof Hirschler sagte hierzu: "(…) da ist das Großartige nun, dass in der 'Gemeinsamen Erklärung' deutlicher gesagt wird: Nein, nein, nicht wir stellen unser Heil her, sondern das Heil wird uns (…) zuteil durch Kreuz und Auferstehung Christi, durch das, was Gott mit ihm gebracht hat. Dann folgen dadurch notwendigerweise vernünftige Taten, mehr Nächstenliebe, dass ich anders lebe. Das ist klar. Aber: Man muss alles Gewicht auf den Glauben legen."

Die 'Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre' enthält zwar nur einen Konsens in theologischen Grundwahrheiten, aber sie stellt klar: Die Lehrverurteilungen des 16. Jahrhunderts treffen nicht mehr. Mit der Unterzeichnung des Dokuments am 31. Oktober 1999 in Augsburg erhält Luthers Einladung zum Gespräch über die Erneuerung der Kirche erstmals nach 482 Jahren eine reale Chance. Damit wird am traditionsreichen Ort Augsburg eine neue Phase der Verständigung eingeleitet.

Neue Forschungsallianz zur Erhaltung des kulturellen Erbes

Zur Gründung der "Forschungsallianz Kulturerbe" haben die Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) am Dienstag, den 28.10.2008 im Alten Museum (Museumsinsel Berlin) ein "Memorandum of Understanding" unterzeichnet.

Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für den Kulturgüterschutz deutlich zu verbessern, den Aufbau des wissenschaftlichen Nachwuchses zu stärken und die nationalen und internationalen Netzwerke auszubauen. Anknüpfend an die führende Rolle der Konservierungswissenschaften in Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg, gilt es nun, für die Stärkung und Weiterentwicklung dieses Forschungszweigs ein zukunftsweisendes Fundament zu legen. Den nationalen status quo zu erfassen, ist ein erster Schritt, um gezielt den Bedarf feststellen zu können. Voraussetzung für die Stärkung der Disziplin ist allerdings auch, in der Öffentlichkeit und in der Politik ein Bewusstsein für die Bedeutung dieser Fachrichtung zu schaffen.

Mit der Gründung dieser Allianz wird Neuland betreten. Zum ersten Mal kooperieren eine der weltweit größten Sammlungen von Kulturgütern und ihrer wissenschaftlichen Betreuung (Stiftung Preußischer Kulturbesitz), eine der führenden anwenderorientierten technologischen Forschungsinstitutionen in Deutschland (Fraunhofer-Gesellschaft) und eine einzigartige querschnittsorientierte Wissenschaftsorganisation (Leibniz-Gemeinschaft). Auf der Basis der neuen Zusammenarbeit sollen innovative Restaurierungs- und Konservierungstechniken entwickelt und das kulturelle Erbe besser geschützt werden.

Themen der Forschungsbemühungen sind unter anderem:

* Entwicklung zerstörungsfreier Test- und Prüfverfahren
* Dekontaminierung von mit Pestiziden belastetem Kunst- und Kulturgut
* Alterungsverhalten und Beständigkeit der Materialien des Kunst- und Kulturguts des 20. JahrhundertsWeiterentwicklung der Plasmatechnologie für Reinigung und Konservierung von Kunst- und Archivgut
* Weiterentwicklung mikroskopischer, oberflächentopographischer und multispektraler Authentifizierungsverfahren (Illegaler Kunsthandel, Kunstfälschung)
* Auswirkung des Klimawandels auf Kulturgüter
* Entwicklung von Konzepten zu Klimatechnik und Energieeffizienz in Museen und Archiven
* Entwicklung moderner Verfahren für Dokumentation und Erhaltung von Baudenkmalen und archäologischen Stätten.

Quelle: archaeologie-online.de


Fraunhofer-Gesellschaft


Leibniz-Gemeinschaft


Stiftung Preußischer Kulturbesitz

30.10.08

Cyber-Teppich ermöglicht Spaziergang durch virtuelles Pompeji

Antike Stadt dient der Demonstration von beweglicher Cyber-Plattform

Wissenschaftler haben im Rahmen des EU-Projekts Cyberwalk http://www.cyberwalk-project.org ein System entwickelt, mit dem sich Nutzer auf ganz alltägliche Weise durch virtuelle Welten bewegen können. Dazu gehen sie einfach auf der Laufplattform "Cybercarpet". Damit User trotz der Bewegungsfreiheit nicht von der Plattform stürzen, kommt ein Tracking-System mit mehreren Kameras zum Einsatz. Zunächst ist es möglich, ein virtuelles Abbild des antiken Pompeji zu erkunden. Das unter Leitung von Marcus Ernst vom Max-Planck-Institut (MPI) für biologische Kybernetik http://www.kyb.tuebingen.mpg.de entwickelte System soll heute, Donnerstag, anlässlich eines Workshops erstmals vorgestellt werden.

Der Cybercarpet ist im Prinzip ein großes Laufband, auf dem quer zu dessen Laufrichtung kleinere Laufbänder aufgebracht sind. Dadurch ergibt sich eine omnidirektionale Plattform, auf der Nutzer ungehindert in jede Richtung laufen können. Die Größe der Lauffläche von vier mal vier Metern ist eine absolute Notwendigkeit. "Damit der Mensch Kräfte auf den Boden übertragen kann, muss er sich ein oder zwei Schritte bewegen können", erklärt Ernst im Gespräch mit pressetext. Wäre der aktive Bereich der Plattform noch kleiner, müssten Bewegungen immer sofort ausgeglichen werden, das Gefühl wäre dann wie Laufen auf Eis, so Ernst.

Auf der Plattform bewegen sich Nutzer durch die virtuelle Welt, die im VR-Darstellungssystem, einem Head Mounted Display, zu sehen ist. Damit Anwender dabei nicht unbeabsichtigt den Laufbereich der Plattform verlassen, steuert ein Kontrollalgorithmus die Bänder nach dem Verhalten der Person. Sie wird von einem Tracking-System aus mehreren Kameras beobachtet, dass zusätzliche Information an den Kontrollalgorithmus liefert. Die Kameras dienen gleichzeitig einem zweiten Zweck. Ein Analyseprogramm wertet Gesten und Körperhaltung aus, um eine Interaktion mit virtuellen Gegenständen wie beispielsweise ein Betätigen virtueller Türklinken zu ermöglich.

Derzeit erlaubt das System ein Erkunden der antiken Stadt Pompeji vor dem Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 vor Christus. Sie wurde mithilfe von Archäologen, Zeichnungen und Fotos virtuell rekonstruiert. Das ist aber nur ein Beispiel. Die Software von Forschern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) http://www.ethz.ch, mit der die virtuelle Stadt erstellt wurde, könnte aber auch zur Visualisierung anderer Umgebungen genutzt werden. Ein möglicher Einsatzbereich wären etwa virtuelle Begehungen von geplanten Bauten. Dies käme Personen entgegen, die nicht tagtäglich mit Plänen zu tun haben, meint Ernst. Andere denkbare Anwendungen umfassen beispielsweise die medizinische Rehabilitation, die Ausbildung unter anderem im militärischen Bereich oder auch Sport und Fitness.

An der Entwicklung des Cybercarpet waren neben Forschern des MPI für biologische Kybernetik und der ETHZ auch Wissenschaftler des Technischen Universität München und der Universität Rom beteiligt. Anlässlich des Workshops wird das System nun erstmals dem Fachpublikum vorgestellt. Ein breiteres Publikum bekommt voraussichtlich im Oktober anlässlich eines Tags der offenen Tür erstmals die Chance, das System live zu sehen.

Quelle: pressetext.de

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Mainzer Archäologen legen assyrischen Palast frei

Ungewöhnliche Bestattungsform zeigt fremde Kultureinflüsse

Die Ausgrabung eines Assyrerpalastes in der Südosttürkei bringt interessante Erkenntnisse für die Archäologie zutage. Funde einer Brandbestattung, die bei den Assyrern nicht üblich war, lassen auf fremdländische Einflüsse schließen. Zudem wurde eine große Anzahl von Grabbeigaben gefunden. Ein deutsches Team vom Institut für Ägyptologie und Altorientalistik der Universität Mainz http://www.uni-mainz.de führte die Grabung durch, in Kooperation mit Archäologen der Universitäten Akron (USA), Cambridge und Istanbul. Der ausgegrabene Palast eines assyrischen Statthalters wird auf die Zeit des neunten bis sechsten vorchristlichen Jahrhunderts datiert.

Die Grabung gab Einblick in ungewöhnliche Formen der Brandbestattung. Im Assyrerreich war aufgrund spezieller Jenseitsvorstellungen die Bestattung des gesamten Körpers im Bereich der Wohnhäuser üblich. Funde von Bronzeurnen in der Palastruine des Ziyaret Tepe und andere Hinweise zeigen aber, dass die Toten auf einem Scheiterhaufen im Hofbereich verbrannt und anschließend an Ort und Stelle bestattet wurden. Die fünf bisher gefundenen Brandgräber könne man auf zweierlei Weisen interpretieren, so der deutsche Forschungsleiter Dirk Wicke im pressetext-Interview. "Entweder sind in diesem Grenzgebiet der Assyrer andere lokale Bestattungsformen eingesickert oder es handelt sich um Einflüsse aus anderen Teilen des Reiches. Die Deportation von Bevölkerungsteilen eroberter Gebiete war gängige Praxis der Assyrer."

Die nun freigelegten, teils unberührten Brandgruben enthielten reiche Grabbeigaben. Bronzegefäße, Stein- und Elfenbeingefäße, gravierte Elfenbeineinlagen, Siegel und Perlen zeigen den hohen Status der hier bestatteten Personen an. In früheren Grabungen waren bereits Gefäße und Geschirr aus getriebener Bronze mit Verzierungen gefunden worden. Die Funde werden nach ihrer Restaurierung in einem gesonderten Raum des regionalen archäologischen Museums von Diyarbakir ausgestellt.

Der Obere Tigris geriet Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends unter assyrische Herrschaft. Der Grabungsort hieß früher Tuschan und war Hauptstadt der Provinz. Sein Verwaltungspalast wurde Inschriften gemäß im Jahr 882 v. Chr. unter dem Assyrerkönig Assurnasirpal errichtet. Farbige Wandmalereien, eine Herdwagen-Vorrichtung und geflieste Räume, allesamt Funde der Mainzer Archäologen, lassen auf hohen Wohnkomfort schließen. "Gerade im kalten anatolischen Winter sind Heizeinrichtungen in den Lehmziegelpalästen ein großer Komfort", meint Wicke. Auch damals prägte die Landwirtschaft den Alltag und das Klima habe sich seither kaum geändert. Botanische und zoologische Analysen von Bodenproben sollen zeigen, ob auch damals schon dieselben Tierarten gehalten wurden.

Viel Zeit bleibt nicht mehr, um der neuassyrischen Stätte die letzten Geheimnisse zu entlocken: 2012 geht der Ilisu-Staudamm in Betrieb, in dessen Überflutungsgebiet sich der Grabungshügel befindet. So lange soll das Grabungsprojekt noch fortgesetzt werden.

Quelle: pressetext.de

28.10.08

Fälschungen gab es auch im Mittelalter

Bordesholm - Eine neue Ausstellung ist im Gewölbekeller im Klosterstift Bordesholm zu sehen: Die örtliche Arbeitsgemeinschaft Heimatsammlung zeigt an Hand von Urkunden und Dokumenten die historischen Anfänge des Bordesholmer Klosters. Die Exponate unter Glas bezeichnen das heute als Augustiner Chorherrenstift bekannte Kloster als "Novum Monasterium", sehen auch als Repliken täuschend echt aus und sind teilweise auch inhaltlich nicht ganz korrekt.

Volker Weber von den organisierten Heimatforschern spricht auch offen von Fälschungen. "Da wurden bei Abschriften von einem Propst aus einem Zehntrecht einfach ein Besitzrecht gemacht. Solche Fälschungen gab es im Mittelalter auch im internationalen Recht", erzählte der Wattenbeker bei der Eröffnung der Schau.

Prunkstück der Urkundensammlung ist eine Replik des Grundstücks-Kaufvertrages vom 29. März 1327 zwischen den Gebrüdern Sifrid, Ditlev, Wulf und Gotschalc von Sören und Schmalstede auf der einen Seite und dem Kloster Novum Monasterium in Bordesholm auf der anderen Seite. Der Vertrag gilt unter Historikern als "Geburtsurkunde" des Bordesholmer Klosters. Das älteste Schriftdokument der Ausstellung stammt von 1127.

Die Ausstellung „Kloster Novum Monasterium“ im Gewölbekeller im Klosterstift ist sonnabends und sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Führungen können unter Tel. 04322/3243 auch zu anderen Zeiten vereinbart werden.

Quelle: kn-online.de


Adresse:
Gewölbekeller im Klosterstift
Lindenplatz 11
24582 Bordesholm
Telefon: 04322/751529
Homepage: www.museen-sh.de/ml/inst.php?inst=137
Öffnungszeiten: sa-so und feiertags 14-17

28.10.1886: Freiheitsstatue eingeweiht

Tagebucheintrag der Familie Schmolensky vom 3. Dezember 1894: "Wir standen an Bord und versuchten durch den Nebel hindurch etwas zu sehen. Und plötzlich rief einer, 'Da ist sie!', und dann sahen wir sie alle, die Freiheitsstatue! Und wir wussten jetzt sind wir in Amerika."

"Amerika! - Amerika! Amerika! Amerika!"

Da stand sie damals und steht sie bis heute, die Freiheitsstatue, "Miss Liberty", wie die Amerikaner sagen, im Hafen von New York City. Millionen von Einwanderern haben sie gesehen und ihr ihre Hoffnungen entgegen gerufen. Und sie wiederum hat Millionen nach wochenlangen Überfahrten getröstet, so wie es im Gedicht von Emma Lazarus, das im Sockel der Statue eingemeißelt ist, heißt:

"Give me your tired, your poor, your huddled masses yearning to breathe free. The wretched refuse of your teeming shore. Send these, the homeless, tempest-tossed to me. I lift my lamp beside the golden door!" - "Gebt mir Eure müden, Eure armen, Eure kauernden Massen, die sich danach sehnen, frei zu atmen. Das elende Strandgut Eurer vor Menschen wimmelnder Küste. Schickt diese, die Heimatlosen, Schicksalsgebeutelten zu mir. Ich erhebe mein Licht an der goldenen Tür!"

Als die Schmolenskys 1894 aus Polen in die USA einwandern, ist die Statue gerade acht Jahre alt. Damals wie heute ist sie das größte Denkmal der Neuzeit. Von Kopf bis Fackel misst sie 46 Meter. Sie ist ein Geschenk der Franzosen an die Amerikaner als Erinnerung an die Französisch- Amerikanische Freundschaft während der Amerikanischen Revolution 1775-1783. Und sie erinnert mit großen Buchstaben auf der Tafel im Arm der Miss Liberty an die Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776.

Doch zunächst war es schwierig die Amerikaner für die Idee einer Statue zu gewinnen. Während in Frankreich mit Lotteriegewinnen, öffentlichen Abgaben und Benefizveranstaltungen Geld gesammelt wurde, lief das Spendenaufkommen in den USA zunächst schleppend. Erst Joseph Pulitzer, deutscher Auswanderer und erster New Yorker Medienmogul, konnte mit großen Aufrufen die New Yorker und Amerikaner begeistern.

In Frankreich war Frédéric-Auguste Bartholdi beauftragt worden, eine würdevolle Frauenstatue zu entwerfen. Vorbild, zumindest für das Gesicht war seine Mutter. Doch als Bartholdi mit den Größenausmaßen des Geschenks für die Amerikaner konfrontiert wurde, war ihm klar, dass auch ein Ingenieur benötigt wurde. Kein anderer als Gustave Eiffel, späterer Konstrukteur des Eiffelturms, stand ihm bei dem Mammutprojekt zur Seite.

Eiffel ist es zu verdanken, dass hunderttausende Touristen jedes Jahr im Inneren der Lady Liberty nach oben steigen können. Er entwarf das Skelett der Statue, während Bartholdi für das Äußere zuständig war. Das Äußere, das sind 350 riesige Kupferplatten, die in 214 Kisten verpackt von Frankreich aus in New York im Juni 1885 eintrafen. Aber erst im Mai 1886 als der Sockel errichtet war, konnten die Einzelteile ausgepackt werden und Stück für Stück entstand vor den staunenden Augen der New Yorker ihr Nationaldenkmal. Vier Monate brauchte man zum Aufbau der Statue of Liberty. Dann war es soweit: 28. Oktober 1886--feierliche Einweihung!

Präsident Grover Cleveland versprach an jenem Abend: "Wir werden nicht vergessen, dass die Freiheit hier ihre Heimat hat, und ihr Platz soll nicht vernachlässigt werden." Doch der salzige Wind vom Atlantik, die Autoabgase aus Manhattan, die Kälte, die Hitze setzten dem Denkmal zu. Rostig, löcherig und schimmelig präsentierte sich die Statue in den 70'er Jahren.

1982 dann setzte Ronald Reagan die 100-Jahr Feier Vorbereitungskommission für die Freiheitsstatue ein. 1984 begannen die umfangreichen Renovierungsarbeiten, für die 230 Millionen Dollar an Spenden gesammelt worden waren. Zwei Jahre später, am Independence Day, dem 4. Juli 1986, hundert Jahre nach der feierlichen Einweihung, jubelte ganz Amerika der Statue zu. Seitdem strahlt sie in neuem Glanz und trägt ihr Licht wieder stolz vom Hafen in New York in alle Welt!

25.10.08

Grabstätte für Odins Anhänger

In Dänemark wird es zum ersten Mal nach tausend Jahren wieder eine letzte Ruhestätte für Neuheiden geben. Auf dem Wikingerfriedhof sollen jene Dänen begraben werden, die an die altnordischen Götter Odin und Thor glauben - und deren Zahl nimmt zu.

Mit König Harald kam eigentlich vor tausend Jahren das Christentum nach Dänemark und verdrängte den heidnischen Glauben der Wikinger an die Götter der Germanen. Doch heute gibt es eine wachsende Gemeinde von Neu-Wikingern, die tatsächlich wieder an Odin, Thor und Loke glauben. Der dänische Staat hat nun beschlossen, dem Antrag der so genannten Asatrogemeinde auf eine eigene Grabstätte zuzustimmen.

Seit 2003 offiziell anerkannt
Die heidnische Grabstätte soll mitten in der Stadt Odense liegen, der auf Fünen gelegenen drittgrössten dänischen Stadt. Damit bekommen die Anhänger des alten nordischen Glaubens erstmals seit König Haralds Zeiten wieder einen eigenen separaten Grabplatz. Bislang konnten die neuen Wikinger nur zwischen herkömmlichen christlichen Friedhöfen und dem offenen Meer wählen, auf dem ihre Asche verstreut wurde.

Doch seit die größte vorchristliche Gemeinde, "Forn Sidr", 2003 vom dänischen Kirchenministerium als offizielle Glaubensgemeinde anerkannt worden ist, haben die Odin-Anbeter ihre Gemeinde auf 600 Mitglieder verdreifachen können. Deshalb sei ein eigener Grabplatz nun notwendig geworden, sagt Sören Fisker, Begräbnisbeauftragter von "Forn Sidr". "Wenn man eine Glaubensgemeinschaft etabliert, muss man die Gemeindemitglieder auch von der Wiege bis zum Grab betreuen können. Dass wir nun einen eigenen Grabplatz bekommen, ist für uns ein großer Durchbruch", sagte er dem "Kristeligt Dagblad".

Erst Odense, dann Kopenhagen
"Forn Sidr" will nun auf dem Friedhof von Odense eine Reihe großer Steine aufstellen, die zusammen den Umriss eines 18 Meter langen Wikingerschiffes bilden. Sie bilden damit den Rahmen des heidnischen Sammelgrabplatzes. Fisker hofft, dass bald auch andere Kommunen dem Beispiel von Odense folgen. Gerade größere Friedhöfe sollten in Zukunft Land für Sammelgrabstätten der Neuwikinger abtreten.

Die Verwaltung der fünf Kopenhagener Friedhöfe hat sich bereits positiv zu einem Wikingerfriedhof geäußert. "Ja, die können gerne ein Gebiet mieten. Wir werden sehr offen sein für die spezifischen Wünsche der Ausgestaltung dieser Fläche. Allerdings werden wir natürlich nein' sagen, wenn die Wikinger 15 Meter hohe Steine auftürmen wollen", sagt Tom Olson von der Verwaltung der Friedhöfe der dänischen Hauptstadt. Bislang ist die Neuwikingergemeinde "Forn Sidre" die einzige von rund 35 Gruppen, die als Glaubensgemeinde anerkannt wurde. Insgesamt soll mehrere tausend Odin-Anhänger in Dänemark geben.

Weitere Liberalisierung zu erwarten
Bereits mit dem Aufkommen der Romantik im 19. Jahrhundert blühte die alte nordische Naturmythologie wieder auf, dann wieder in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts und erneut in den 60er Jahren. Das isländische Wort ásatrú oder auch Odinismus sind gängige Ausdrücke dafür. Einen schlechten Beiklang hat die Bewegung dadurch bekommen, dass sich auch Neonazis und Satanisten für die alte nordische Religion begeistern. Die öffentliche Meinung im überwiegend protestantischen Dänemark, in dem Moslems die größte religiöse Minderheit noch vor den Katholiken bilden, ist deshalb in der Bewertung der neuen Heiden geteilt.

Die Mehrheit der Dänen scheint jedoch eine größere Offenheit bei der Wahl der Begräbnisformen zu begrüßen. Die Menschen wollten immer häufiger individuell begraben werden, sagt der Religionsforscher René Pedersen von der Universität Aarhus. "Die Genehmigung für Odinisten wird zu einer weiteren Liberalisierung der Begrabungspraktiken führen." Die Genehmigung sei ein gutes Zeichnen für mehr Offenheit gegenüber religiösen Minderheiten, glaubt der Forscher. Schon heute können Muslime in Dänemark eigene Begräbnisstätten anlegen.

Quelle: stern.de

Admin: Bin leider zum Keltischen Heidentum übergetreten. Aber ich finde das ne tolle Idee

21.10.08

Römischer Tempel in Dellach

In Dellach im Gailtal wurde der originalgetreue Nachbau eines gallo-römischen Tempels fertiggestellt, es ist der erste dieser Art in Österreich.

Erste Grabungen vor über 100 Jahren
1884 wurden bei den ersten Grabungen auf der römischen und eisenzeitlichen Höhensiedlung Gurina die gut erhaltenen Reste eines gallo-römischen Umgangstempels freigelegt. Es handelt sich hierbei um einen Tempeltyp, der keltische und römische Elemente verbindet.

Fundamente des Tempels freigelegt

2004 wurden die Fundamente des Tempels im Rahmen eines fünfjährigen Forschungsprojektes erneut freigelegt und eingehend untersucht. Der Tempelbau datiert in die Jahre um Christi Geburt.

Rekonstruktion des Tempels
Mit der Planungs- und Bauträgerschaft der Gemeinde Dellach erfolgte nun die Rekonstruktion des Tempels. Die Planung des Nachbaus - basierend auf Original- und Vergleichsbefunden – wurde vom Grabungsleiter Peter Gamper begleitet.

Ein Jahr hat man gebraucht um den Tempel zu errichten, die Kosten liegen bei 180.000 Euro.

Höhensiedlung Gurina
Von der Gurina aus wurde während der Eisenzeit Personen und Warenverkehr nach Friaul kontrolliert. Die Siedlung, die von den Kelten hier errichtet wurde, war auch für die Römer ein wichtiger Rast- und Kontrollpunkt.

Die Grabungen auf der Höhensiedlung Gurina, die interessante Schriften und Funde aus keltischer und römischer Zeit zutage gebracht haben, sind mit der Fertigstellung des Tempels beendet.

Antike zum Angreifen und Anschauen
Verwendet wurde hauptsächlich heimische Lärche, sagt Tischler Werner Oberressl. Es war keine alltägliche Arbeit, sagt auch Maler Günther Saringer.

Für Dr. Paul Gleirscher vom Kärntner Landesmuseum ist der Tempel "ein Weg, Denkmäler der Antike besser begreifbar zu machen."

"Wohnhaus für die Götter"
Tempel waren ein Wohnhaus für die Götter in diesem Fall für Herkules. Eine eigene Priesterschaft übernahm die Rituale, quasi als "Draht nach oben", erklärt Archäologe Peter Gamper.

Die Priesterschaft kommt bei der Eröffnung des Tempels diesmal aus dem Kindergarten von Dellach, sie wird ein Weiheritual vollziehen und das Böse mit einem Zauberspruch von Dellach fernhalten.

Quelle: kaernten.orf.at


gurina.dellach.gemeindeserver

Rasna - Die Etrusker

Dreimal Etrurien, drei Ausstellungen in einer werden vom 15. Oktober bis zum 15. Februar 2009 im Akademischen Kunstmuseum der Universität Bonn gezeigt.

m Mittelpunkt stehen über 250 originale etruskische Fundstücke des 8. – 2. Jahrhunderts v. Chr., die ein umfassendes Bild dieses häufig als ‚rätselhaft’ bezeichneten Volkes bieten. Die meisten Objekte – von Skulpturen über Keramik bis hin zu Tonnachbildungen menschlicher innerer Organe – wurden bislang nie gezeigt und eigens für die Ausstellung restauriert. Die aufwändigen Rekonstruktionen eines großen Greifenkessels, einer Grabstatue und eines Grabhügels stehen im Mittelpunkt des Rundgangs.

Drei zentrale Aspekte der etruskischen Kultur werden in der Ausstellung vorgestellt – Leben, Glauben und Sterben. Handelswaren aus allen Teilen der antiken Welt von der der Ostsee im Norden bis nach Ägypten im Süden, von Spanien im Westen bis nach Kleinasien im Osten verdeutlichen im Ausstellungsbereich Leben das großflächige Beziehungs- und Handelsnetz der Etrusker zu anderen antiken Kulturen. Neben dem archäologisch am besten fassbaren Phänomen der etruskischen Kultur, dem Gelage, widmet sich dieser Themenbereich auch der etruskischen Gesellschaft, die – wie die griechische oder römische – patriarchalisch geprägt war. Und doch besaßen die Frauen einige Rechte und waren in mancher Beziehung selbständiger als Frauen anderer Völker. Die Lebensbereiche von Frau und Mann lassen sich gut über Grabbeigaben wie Waffen und Schmuck erläutern, zeigen sich aber auch in Arbeitsgeräten des täglichen Lebens.

Im Bereich Glauben werden ausgewählte Beispiele des etruskischen Götterpantheons vorgestellt. Mythische Erzählungen und die Präsentation von Weihegeschenken geben einen tiefen Einblick in die etruskische Religiosität und der umfangreiche Fund aus einem Quellheiligtum nahe der Stadt Orvieto verdeutlicht den Glauben auch einfacher Bevölkerungsschichten über mehrere Jahrhunderte hinweg. Eng mit dem Glauben verbunden ist natürlich der Aspekt des Sterbens. Bilder und Grabbeigaben vermitteln die Vorstellungen der Etrusker vom Tod und vom Jenseits und bieten einen Überblick über ihre sich im Laufe der Zeit wandelnde Bestattungskultur.

Um sich völlig in die etruskische Welt hineinversetzen zu können, können die Besucher durch den originalgetreuen Nachbau einer Grabkammer schreiten, die so genannte Tomba François. Deren Malereien gehören zu den qualitätvollsten antiken Malereien überhaupt.

Ein Kontrapunkt wird durch die zeitgenössische Künstlerin Anja Schindler gesetzt und eröffnet einen spannenden Dialog zwischen alt und neu. Sie hat jahrelang in Etrurien gelebt und betätigt sich als ‚intuitive Archäologin’, die etruskische Formen aufgreift, verfremdet, kommentiert.

Das Konzept der Ausstellung und der Katalog wurde von einer etwa zwanzigköpfigen Gruppe Studierender, vom Anfänger bis zum Doktoranden, unter Leitung von Prof. Dr. Martin Bentz entwickelt und umgesetzt.

Das Akademische Kunstmuseum der Universität Bonn ist im Besitz von rund 800 etruskischen Artefakten. Die Sammlung entstand zu großen Teilen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert unter dem damaligen Museumsleiter Georg Loeschcke. Die meisten Stücke wurden direkt von den Ausgräbern oder im italienischen Kunsthandel erworben.

Drei Ausstellungen in einer
RASNA –DIE ETRUSKER
Tomba François – Rekonstruktion eines Etrusker-Grabes
Anja Schindler – Zeitgenössische Malerei und Objektkunst
vom 15. Oktober 2008 bis zum 15. Februar 2009

Akademischen Kunstmuseum der Universität Bonn


Quelle: archaeologie-online.de

21.10.1805: Nelson siegte bei Trafalgar

Großbritanniens Flotte vernichtete die französisch-spanische Flotte bei Kap Trafalgar und erlangte damit die Vormachtstellung auf den Weltmeeren. Die Seeschlacht war Teil des so genannten Dritten Koalitionskrieges gegen Frankreich. Der Kommandant der britischen Flotte, Admiral Horatio Viscount Nelson, starb in der Schlacht. Er wurde zum Nationalhelden gekürt. Noch vor der Schlacht bei Trafalgar hatte Napoleon seine Truppen gegen Österreich konzentriert und übernahm selbst den Oberbefehl. Am 2. Dezember 1805 erfolgte der entscheidende Zusammenstoß zwischen den Armeen Napoleons und denen der Österreicher und Russen bei Austerlitz. Napoleon schlug die Österreicher und kesselte die russische Armee ein. Der Friede von Pressburg am 26. Dezember beendete den Dritten Koalitionskrieg.

21.10.1520: Magellanstraße entdeckt

Der kleine Junge träumte. Er träumte von Reisen, von der Weite des Meeres, von den Sternen. Im Jahr 1494 ist Ferdinand Magellan knapp 14 Jahre alt. Die Welt, in der er lebt, ist im Umbruch: Christoph Columbus oder Vasco da Gama entdecken, erforschen die Welt.

Einmal sehen, was diese Abenteurer und Seehelden gesehen haben, nein, mehr noch, einmal entdecken, was Columbus und da Gama eben noch nicht gefunden haben, das wird zum großen Wunsch des kleinen Jungen.

1513: Längst ist der Junge ein Reisender, ein Seemann geworden. Er hat Indien, China und die Molukken gesehen, doch er hat seinen Traum behalten. Magellan will nach Westen segeln. Er will, was Columbus nicht gelungen ist: den Seeweg nach Indien finden, der zugleich beweisen würde, dass die Erde eine Kugel ist.

Doch der portugiesische König Dom Manuel lehnt das Angebot ab. Er mag diesen jungen Kapitän nicht. Auch 1518 weigert sich der König, der Bitte Magellans eine Expedition gen Westen unternehmen zu dürfen, stattzugeben. Magellan ist verbittert und enttäuscht.

Der Portugiese wendet sich von seiner Heimat ab. Seine Hoffnung ruht nun ganz auf König Karl von Spanien. Seit dem Vertrag von Tordesillas 1494, in dem Papst Alexander VI. die westliche Hemisphäre Spanien zuteilte und den Osten der Welt den Portugiesen gab, herrscht Streit darüber, wo der Osten aufhört und wieweit der Westen reicht.

Magellan sagt dem spanischen Monarchen: "Mit meiner Expedition werde ich zeigen, wo die Grenzen zwischen Spanien und Portugal verlaufen, und dass die Gewürzinseln zu Spanien gehören."

Eine Verlockung für König Karl; nur allzu gern lässt er daher sich von den Plänen Magellans anstecken. Im September 1519 sticht der Portugiese Magellan unter spanischer Flagge in See.

Der Traum des Ferdinand Magellan ist Wahrheit geworden. Fünf Schiffe, 280 Seeleuten stehen unter seinem Kommando. Eine Fahrt von über 42.000 Seemeilen mit gefährlichsten Stürmen, Meutereien seiner Männer, und unendlichem Leid liegt vor ihnen. Dieser Magellan will sich seinen Traum ganz und gar erfüllen.

Kein Sturm ist zu heftig, keine Mühe zu groß, um endlich von Westen nach Osten zu segeln. Immer wieder gibt es Enttäuschungen auf dieser Fahrt ins das große Unbekannte, doch am 21. Oktober 1521, über ein Jahr nach Beginn der großen Fahrt, ist es soweit: die Spitze Südamerikas ist gefunden. Magellan segelt durch die Seestraße weiter Richtung Westen, der eigentlich jetzt Osten ist. Heute ist es die Magellanstraße.

Den Mannschaften stehen weitere Strapazen bevor. 96 Tage lang segeln sie auf diesem ruhigen Meer, diesem "mar pacifico", wie es Magellan nennt, immer weiter. Hunger, Skorbut, Hitze reduzieren die Mannschaft. Nur noch 115 Seeleute erreichen die Philippinen. Dort stirbt Magellan im Kampf gegen Einheimische. Das traurige Ende seines Traums.

Am 7. September 1522 erreicht die "Victoria" als einziges Schiff von einstmals fünf endlich den Hafen von Sevilla. Es ist mehr ein Wrack als ein Schiff. An Bord sind nur noch 18 der ursprünglich 280 Seemänner. Aber dennoch heißt es im Tagebuch des Mitreisenden und Überlebenden Antonio Pigafetta am Tag der Ankunft in der Heimat: "Der Ruhm Magellans wird ewiglich sein."


Artikel aus dem Archiv Rheinzeitung vom 6.7.1999 über ein Jahrtausend der Entdecker und Eroberer, von Columbus bis zur Reise zum Mond. Dabei werden die unterschiedlichen Kapitel des Kolonialismus nachgezeichnet.

17.10.08

Roms Limes im Orient

64 vor Christus schlägt Pompeius der Große die Truppen des syrischen Herrschers Antiochos XIII. vernichtend und gründet am Euphrat die römische Provinz Syria. Durch ein über 1.000 Kilometer langes Straßensystem erschlossen die Römerdas eroberte Gebiet und sicherten es mit einem Limes aus Wehrtürmen, Militärlagern und Kastellen. Bis heute sind der genaue Verlauf und die Schutztechniken des Limes weitgehend unbekannt. - Ein Film über die Suche nach Spuren des römischen Lebens im Orient.

Aufgrund der riesigen Wüstensteppen, der abwechselnden Gebietsgewinne und Rückzugsgefechte Roms gegen die Großreiche des Orients, konnte der Limes im Osten kein durchgehender Schutzwall sein wie die Westgrenze in Germanien. Dennoch gelang es den Römern, ihre Vormachtstellung im Nahen Osten über fast 700 Jahre zu behaupten. Der Berliner Professor Günther Schauerte gräbt mit seinem Team in der von Pompeius eroberten Stadt Gadara im heutigen Jordanien. Mit ihren Tempeln, Theatern und prunkvollen Stadttoren war Gadara eine prachtvolle Stadt, die von den Römern beschützt wurde. Schauerte findet heraus, dass seltsame Kugeln aus Blei und Basalt römische Munition sind und die römischen Bauherren die Mauern der vormals griechischen Stadt massiv verstärkt hatten.

Qasr Bushir - das besterhaltenste römische Kastell
Das Filmteam von "Schliemanns Erben" erhält trotz der angespannten politischen Lage die Ausnahmegenehmigung zur Lufterkundung in Jordanien, mit an Bord gehen Schauerte und sein australischer Kollege Prof. David Kennedy - Startpunkt: Jerash, das antike Gerasa. Die Wissenschaftler erkunden aus der Luft das besterhaltenste Kastell des Römischen Reiches überhaupt, Qasr Bushir. Mitten in der Wüste entdecken sie aus dem Helikopter den Verlauf der einst bedeutenden Römerstraße Nova Trajana - ein steinerner Highway der Antike, heute beinahe völlig vom Sand verweht.

Der Film folgt dem Limes im Orient und begleitet Archäologen, die in diesem Teil der Welt die orientalischen Zeugnisse für Aufstieg und Fall des römischen Imperiums freilegen.


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Hieroglyphen in Hamburg

Prof. Dr. Dieter Kurth, emeritierter Leiter des Faches Ägyptologie an der Universität Hamburg, hat den zweiten, abschließenden Teil einer neuen und umfassenden Einführung in die Grammatik des Ptolemäischen fertig gestellt.

Diese Grammatik, deren didaktisch motivierter Aufbau sowohl für das Selbststudium als auch für den akademischen Unterricht geeignet ist, löst nun eine mehr als 100 Jahre alte ptolemäische Grammatik ab.

Das Ptolemäische ist die heilige Sprache der gelehrten Ägypter gewesen, in der vornehmlich die zahlreichen Tempelinschriften der griechisch-römischen Zeit verfasst sind. Dazu der Autor Prof. Kurth: "Das Ptolemäische ist ein künstliches Idiom priesterlicher Gelehrsamkeit und hebt sich von allen Sprachstufen des Ägyptischen durch beträchtliche Besonderheiten ab. Das zugehörige Schriftsystem ist in seiner Komplexität geradezu ein Musterbeispiel menschlicher Kreativität und Assoziationsfreude." Das Material für diese Grammatik stammt mehrheitlich aus den Inschriften des Tempels von Edfu. Diese zählen nach Umfang und Inhalt zu den wichtigsten Quellen aus der Zeit der Ptolemäerherrschaft in Ägypten (ab 305 v. Chr.). Sie geben eine überaus reiche Vielfalt von Informationen, unter denen diejenigen zur Religion dominieren, die aber auch die politische Geschichte, die Verwaltung und vieles andere mehr betreffen. Außerdem haben die Inschriften nicht nur für die Zeit eine Bedeutung, in der sie niedergeschrieben wurden, denn in ihnen wird u. a. auch Gedankengut tradiert, das bis in die ältesten Zeiten pharaonischer Geschichte hinabreicht.

Entstanden ist die neue Grammatik im Rahmen des bereits 1986 von Prof. Kurth gegründeten EDFU-Projektes. Hauptziel des Projektes ist es, eine in sich geschlossene, verlässliche Gesamtübersetzung aller Inschriften des Tempels von Edfu anzufertigen. Bis zum Ende des Jahres 2001 konnten für dieses Vorhaben erhebliche Drittmittel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingeworben werden. Seit Anfang 2002 gehört das Projekt zum Programm der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen mit einer Laufzeit bis 2016.

Quelle: archaeologie-online.de


Informationen zum Edfu-Projekt

17.10.1891: Ausstelllung der Habsburger Kunstschätze

In Wien wurde das neu erbaute Kunsthistorische Museum feierlich eröffnet. Das monumentale Gebäude, ein Denkmal des habsburgischen Mäzenatentums, vereint erstmals Exponate der kaiserlichen Sammlungen. Es beherbergt die landesfürstlichen Sammlungen aus Tirol, Graz, Innsbruck, Brüssel und Prag sowie den gesamten Habsburger Bilderschatz seit dem Fünfzehnten Jahrhundert. Alle bedeutenden europäischen Kunstrichtungen werden ausgestellt, darunter Bruegel, Dürer, Holbein, Rembrandt und Rubens. Die Architekten Gottfried von Semper und Karl Hasenauer wählten für den Bau Formen der italienischen Renaissance, um so den Bezug zu einer für die Kunst und Wissenschaften bedeutsamen Epoche herzustellen.


Homepage des Kunsthistorischen Museums Wien.

17.10.1906: Erste Bildtelegrafie

Internet, E-Mail, die virtuelle Firma - täglich werden die neuesten Segnungen der Informationsgesellschaft in den Medien gepriesen. Vom Telefax, dieser altehrwürdigen Technologie, ist immer weniger die Rede: Ihre Anfänge reichen bis weit in das 19. Jahrhundert zurück, genauer: bis in das Jahr 1843.

Damals meldete der Schotte Alexander Bain seine Idee von einem "Kopiertelegraphen" als Patent an. Was ihm als Theorie vorschwebte, das setzte ein anderer in die Praxis um. 1848 baute der Engländer Frederick Collier Bakewell den ersten funktionierenden "Kopiertelegraphen".

Bakewell schrieb die Worte, die er übertragen wollte, auf eine Metallfolie und zwar mit einer Tinte, die Elektrizität nicht leitete. Die Metallfolie wickelte er um einen drehbaren Zylinder, der von einer Metallspitze abgetastet wurde. Traf die Metallspitze auf eine nicht-leitende Stelle, also auf die Schrift, wurde der Strom unterbrochen.

Von der Theorie zur Praxis

In einem baugleichen Empfänger wurde das Papier durch die elektrochemische Wirkung des Stromes unter der Metallspitze blau gefärbt, wenn Strom aus dem Sender ankam. Kam kein Strom an, blieb das Papier farblos. Auf diese Weise erhielt Bakewell eine weiße Schrift auf blauem Grund.

Als der Engländer seine Erfindung 1851 auf der Londoner Weltausstellung vorführte, war ihm die Bewunderung seiner Zeitgenossen gewiss. Sein "Kopiertelegraph" war ein Meilenstein in der Geschichte der Bildtelegraphie.

Genauso wie der 1866 vorgestellte "Pantelegraph": Das Gerät, das nach Plänen des italienischen Physikprofessors Giovanni Caselli gebaut wurde, war über zwei Meter hoch. Es übermittelte, wie heutige Geräte auch, identische Kopien von Schriftdokumenten oder Zeichnungen. Schon im ersten Jahr nach seiner Aufstellung sendete der "Pantelgraph" fast 5.000 Faxe zwischen Paris und Lyon. In seiner Funktionsweise ähnelte er dem "Kopiertelegraphen" Bakewells.

Long Distance in zwölf Minuten

Waren dies alles Vorstufen, so wurde das Faxen, wie wir es heute kennen, drei Jahrzehnte später entwickelt. Dabei hat sich ein deutscher Wissenschaftler besondere Verdienste erworben: der in Breslau geborene Mathematiker und Physiker Arthur Korn. Furore machte Korn am 17. Oktober 1906. Damals gelang ihm die telegrafische Übermittlung eines Porträts des Kronprinzen Wilhelm über eine Strecke von 1.800 Kilometern.

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern arbeitete Korn mit so genannten lichtempfindlichen Selenzellen. Sie übernahmen die Funktion der Metallspitze beziehungsweise der Abtastnadel. Schon bald nach seinem ersten Erfolg übertrug Korn Fotografien von München nach Berlin, von Berlin nach Paris, von Paris nach London.

Ungefähr zwölf Minuten dauerte es, bis ein in Berlin abgeschicktes Foto in Paris ankam. Das ist mit heutigen Übertragungszeiten natürlich nicht zu vergleichen, aber dennoch stellte es einen riesigen Fortschritt dar.

Übertragung mit Bedeutung

Als erste Behörde machte sich die Polizei die von Korn perfektionierte Bildtelegraphie zu Nutze. Mit erfreulichen praktischen Resultaten, wie der Wissenschaftler in einem seiner vielen Bücher schrieb: "Ein erster Erfolg wurde schon im Jahre 1908 mit meinen ersten bildtelgraphischen Apparaten mit Hilfe eines Bildtelegramms Paris - London durch die Identifizierung eines Verbrechers in London erreicht."

Aber nicht nur bei der Polizei fand die Bildtelegraphie Verwendung, sondern auch in der Meteorologie, beim Militär und vor allem bei den Zeitungen. Wie Korn berichtet, war die französische Zeitschrift "L'Illustration" die erste, die die neuen Möglichkeiten nutzte. Schon ab Herbst 1907 übertrug das Blatt regelmäßig Bilder zwischen Berlin und Paris und zwischen Paris und London.

In einem 1923 veröffentlichten Buch erinnerte sich Arthur Korn: "Die Bedeutung der Bildtelegraphie für die Berichterstattung der illustrierten Presse wurde erkannt, und es interessierten sich bald auch verschiedene andere illustrierte Zeitungen für das Verfahren, so im besonderen der "Daily Mirror" in London, der in London und Manchester je eine bildtelegraphische Station errichtete. Fast jedes Morgenblatt brachte in der Folge ein telegraphisch übertragenes Bild." Zu den Pionieren bei der Nutzung der Bildtelegraphie gehörten ferner der "Berliner Lokal-Anzeiger", die Zeitung "Politiken" in Kopenhagen sowie die Zeitung "Dagens Nyheter" in Stockholm.

16.10.08

Römischer Goldring aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.

Bei Prospektionsarbeiten an einer ehemals römischen Tempelanlage bei Münstermaifeld konnten die Archäologen der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie Koblenz, einen Goldring aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. bergen.

Das für die Region außergewöhnliche Fundstück besteht aus massivem Gold, hat einen Durchmesser von 2,4 cm und ein Gewicht von 9 Gramm. Der Ring hat eine breite Schiene mit einer oval eingesetzten Gemme, auf der das Abbild einer Frau zu erkennen ist.

Dr. Dr. Axel von Berg, Leiter der Außenstelle Koblenz der Landesarchäologie Rheinland - Pfalz sagt: „Es handelt sich um einen besonderen Fund für diese Region. Durch die günstigen Ackerverhältnisse auf dem Maifeld konnten Einheimische zu Wohlstand gelangen und nach mediterraner Sitte goldenen Ringschmuck tragen. Der Ring wurde mit großer Wahrscheinlichkeit in der Tempelanlage geopfert.“

Auf dem Maifeld südwestlich von Koblenz findet sich die größte Dichte an römischen Villen im westlichen Deutschland, der Tempel galt dabei als zentrales Heiligtum.


Quelle: gdke-rlp.de

Westfalen in der Bronzezeit

Im LWL-Museum für Archäologie in Herne dreht sich ab dem 16. Oktober alles um die Bronzezeit. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert bis zum 16.11.2008 die Studioausstellung "Westfalen in der Bronzezeit". Dazu ist ein reich bebildertes Buch erschienen, das einen umfassenden Überblick über die Zeit zwischen 2000 und 800 v. Chr. bietet. Anlass ist ein internationales Kolloquium im Archäologiemuseum. Bis zum 18. Oktober diskutieren 150 Wissen-schaftler aus elf Ländern über "Gräberlandschaften der Bronzezeit" und stellen ihre neuesten Forschungen vor.

Was geschah in Westfalen zur Zeit von Stonehenge, des Trojanischen Krieges und als Tut-Ench-Amun Pharao in Ägypten war? Die LWL-Archäologen zeigen in der Studioausstellung "Westfalen in der Bronzezeit" mehr als 100 Funde, die vom Leben und Sterben der Menschen in der Region zwischen 2000 und 800 v. Chr. erzählen: Rasiermesser und Schwerter, Gewandspangen, Dolche und Beile. In dieser Zeit war Bronze, eine Legierung aus 90 Prozent Kupfer und zehn Prozent Zinn, das vorherrschende Metall - was den Ausschlag für den Namen dieses Abschnittes der Menschheitsgeschichte gab.

Der Besucher sieht in der Ausstellung den "Arbeitsplatz" eines Archäologen: ein Regal voll gestellt mit Tongefäßen, einen mit Haarnadeln und Schmuck gefüllten Schrank und einen Schreibtisch mit bronzenen Waffen. Diese Inszenierung zeigt die Masse der Überbleibsel und ihre unterschiedlichen Formen. Und sie verdeutlicht, dass längst nicht alle Gegenstände in der Bronzezeit aus Bronze bestanden.

In einzelnen Vitrinen präsentiert die LWL-Archäologie für Westfalen besondere Funde. So hat ein 3500 Jahre alter Dolch aus Petershagen-Hävern (Kreis Minden-Lübbecke) über die Jahrtausende seine goldene Farbe bewahrt. Die Waffe stammt aus einem Kiesbett der Weser und ist eventuell einem Flussgott geopfert worden.

In einer weiteren Vitrine sieht der Besucher die fast 3000 Jahre alten Grabbeigaben eines Mädchens aus Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh). Sie umfassen zwei Bronzeringe und fünf Bronzeröhrchen von ihrer Tracht, ein Messer sowie ein Bronzebecken mit zwei rechteckigen Ösen, dessen Funktion bisher ungeklärt ist.

Eine ein Zentimeter kleine Goldspirale aus Bad Wünnenberg-Leiberg (Kreis Paderborn) weist auf einen sehr wohlhabenden Besitzer hin. Sie ist eine Rarität, weil sie aus Gold besteht und weil die Verstorbenen meist nur Nadeln oder Spangen aus Bronze trugen, die ihre Kleidung zusammenhielten.

Anlass für die Ausstellung ist das internationale Kolloquium "Gräberlandschaften der Bronzezeit", zu dem sich 150 Wissenschaftler aus 11 Ländern vom 15. bis 18.Oktober 2008 im Archäologiemuseum in Herne versammeln. Sie diskutieren ihre aktuellen Forschungen über diesen wichtigen Zeitabschnitt, in dem die Menschen dazu übergingen ihre Toten zu verbrennen und in dem sich die ersten Fernhandelswege durch den ganzen Kontinent bildeten.

Solche Aspekte der neuen europaweiten Mobilität und Kommunikation einerseits und der Bewahrung der regionalen Eigenständigkeit andererseits beleuchtet Prof. Dr. Albrecht Jockenhövel von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster am 15. Oktober um 20 Uhr in dem öffentlichen Festvortrag "Bronzezeit - Interaktion und regionale Identität".

Zu der Ausstellung und dem Kolloquium ist ein 180-seitiges, reich bebildertes Buch zum Preis von 17,50 Euro erschienen. Es gibt einen umfassenden Überblick über die Bronzezeit in Westfalen mit den aktuellen Forschungsergebnissen der Archäologen und besonderen Funden.

Termine und Kosten:
Westfalen in der Bronzezeit: Studioausstellung vom 16.10.-16.11.2008. Zu zahlen ist nur der Mu-seumseintritt: Erwachsene 3,50 Euro, 6- bis 17-Jährige 2 Euro, Familien 8 Euro.

Bronzezeit - Interaktion und regionale Identität: Öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Albrecht Jockenhövel, 15.10.2008, 20 Uhr, Vortragssaal des LWL-Museums für Archäologie, Eintritt frei.

Westfalen in der Bronzezeit: Begleitbuch, herausgegeben von Daniel Bérenger und Christoph Grünewald, ISBN 978-3-8053-3932-2, 180 Seiten mit 225 Abbildungen, Münster 2008, 17,50 Euro.

Gräberlandschaften der Bronzezeit: Internationales Kolloquium, veranstaltet von der LWL-Archäologie für Westfalen und der Bronzeit-Gesellschaft in Frankreich (APRAB), 15.-18.10.2008, im LWL-Museum für Archäologie.

LWL-Museum für Archäologie,
Europaplatz 1, 44623 Herne, Tel. 02323 94628-0,
http://www.lwl-landesmuseum-herne.de.
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 9 Uhr bis 17 Uhr, Donnerstag 9 Uhr bis 19 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag 11 Uhr bis 18 Uhr
Geschlossen am 24., 25., 31.12. und am 1.1.

Pressekontakt:
Stefanie Mosch, Telefon: 0251 5907-264 und Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org


Quelle: lwl.org

16.10.2002: Bibliothek von Alexandria

In Ägypten fand die Wiedereröffnung der Bibliothek von Alexandria statt. Eine kulturelle Tradition wurde erneut ins Leben gerufen: Die berühmte Bibliothek von Alexandria war Kopf und Herz der damaligen Welt gewesen. Vor 2.300 Jahren baute Ptolemäus I, der sein Reich von Alexander dem Großen geerbt hatte, die Bibliothek im Land der Pharaonen. Dort sollten "Schriften aller Völker des Erdkreises" gesammelt werden. Bis zu 700.000 Manuskripte waren in den besten Zeiten der Bibliothek ordentlich katalogisiert und systematisch geordnet. Unantastbar war dieser Tempel des Wissens jedoch nicht. Die Bibliothek wurde in ihrer Geschichte mehrmals teilweise oder ganz zerstört. Und vor rund 1600 Jahren wurde die legendäre Bibliothek vollständig niedergebrannt. Genau an der Stelle, an der einst das antike Vorbild gestanden hatte, erhebt sich nun der kreisrunde Bau ihrer Nachfolgerin.


Informationen zur Bibliothek von Alexandria.

15.10.08

Brockhaus geht online

Vor einigen Tagen war die Tageszeitung voll davon. Von der wohl angesehensten deutschen Enzyklopädie soll es von nun an keine neuen gedruckten Auflagen mehr geben. Meine erste Reaktion war, dass ich mehr darüber erfahren wollte, ohne mir wirklich im Klaren darüber zu sein, ob ich diese Entwicklung jetzt eher positiv oder negativ finde. Diese geteilte Meinung bin ich immer noch nicht ganz losgeworden.
Erstmal denke ich, dass es durchaus nachvollziehbare Gründe sind, warum Brockhaus das Internet erobern möchte. Heutzutage ist es ein sehr wichtiges Medium geworden und ich kenne verhältnismäßig wenige Schüler, die Informationen, die sie für Referate oder Ähnliches brauchen, noch relativ mühsam aus Lexika heraussuchen, wenn es doch meistens sehr viel einfacher und angenehmer ist, einfach das gewünschte Stichwort in eine Suchmaschine einzugeben und in wenigen Sekunden eine Auswahl an Artikeln über das gewünschte Thema zu erhalten.
Dass im Internet veröffentlichte Informationen sehr viel einfacher und schneller bei neuen Entwicklungen zu aktualisieren sind, ist auch selbstverständlich. Über weitere wirtschaftliche Punkte möchte ich lieber nicht schreiben, da ich diese nicht kenne, aber sie sind sicherlich auch vorhanden. (Immerhin müssen sich Verlage auch irgendwie finanzieren und machen ihre Arbeit nicht ausschließlich, um die Bildung der Bevölkerung zu verbessern.)
Und nun zu mir und was ich von der ganzen Sache halte: Ich begrüße die Entwicklung einerseits sehr. In nächster Zukunft könnte ich mir aus rein finanziellen Gründen keinen kompletten Brockhaus leisten. So auch einfach dank dem Internet an alle Informationen zu kommen finde ich durchaus toll. Natürlich gibt es Bibliotheken, aber meistens will man doch eher kurzfristig etwas suchen und da ist der Gang in die Stadt, wo man noch dazu auf die Öffnungszeiten schauen muss, oft einfach zu unpraktisch. Auch existieren bereits viele andere Quellen im Netz, doch eine weitere, meiner Ansicht nach zuverlässige, werde ich gerne begrüßen.
Allerdings bin ich auch etwas skeptisch. Eine Finanzierung durch Werbung ist wahrscheinlich so ziemlich unumgänglich, wenn Mitarbeiter bezahlt werden müssen, aber mich persönlich stören die vielen Anzeigen, mit denen man ständig konfrontiert wird, doch. In welchem Maß diese dann bei Brockhaus vorhanden sein werden, werden wir wohl erst im April feststellen können. Außerdem bin ich eine Bücherliebhaberin und finde es manchmal doch schöner einfach Seiten umzudrehen, als eine Internetseite herunterzuscrollen. Auch bin ich der Meinung, dass man eben dank Enzyklopädien einige Entwicklungen sehr gut nachvollziehen kann, weil sie in älteren Ausgaben zum Beispiel noch nicht vermerkt sind und in neueren eben schon.
Aber es ist wohl sinnlos nostalgisch zu werden und jetzt groß zu trauern, dass die Entwicklung vom Inernet zum wichtigsten Medium überhaupt noch weiter voranschreitet. Dass die Gefahr vorhanden ist, dass ich meinen Kindern einmal werde erklären müssen, dass es auch Zeiten gab, in denen Lexika gedruckt verkauft worden sind, finde ich zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber ändern kann man daran wohl nicht mehr viel.

Quelle: wissen.de


Brockhaus.de

Lagerplatz der Altsteinzeit in NRW entdeckt

Nach mehr als 40 Jahren ist in Nordrhein-Westfalen erstmals wieder ein Fundplatz spätaltsteinzeitlicher (spätpaläolithischer) Jäger entdeckt worden. Seine ausgezeichnet erhaltenen Siedlungsstrukturen stellen eine außergewöhnliche Besonderheit dar. Der Lagerplatz bei Wesseling wurde in den vergangenen Monaten im Vorfeld einer Baumaßnahme umfangreich untersucht.

Die Größe der Grabungsfläche beträgt ca. 700 qm2. Der einstige Siedlungsbereich war aller Wahrscheinlichkeit größer, doch sind weite Teile des potenziellen Fundareals durch ein im 2. Weltkrieg errichtetes Fremdarbeiterlager zerstört worden. Bimskörner von der Eruption des Laacher See-Vulkans, die in den Lehmablagerungen unterhalb des Fundhorizonts enthalten sind, belegen, dass die Besiedlung in die letzten Jahrhunderten der Allerød-Warmphase, etwa zwischen 10.966 und 10.700 v. Chr., stattfand.

Das über 4000 Artefakte umfassende Fundmaterial setzt sich vor allem aus Steingeräten und den Abfällen ihrer Herstellung zusammen. Die Geräte, u.a. Pfeilspitzen und Messer, bilden ein typisches federmesserzeitliches Geräteinventar. Diese Steinmaterialien bieten die Möglichkeit ziemlich genau nachzuvollziehen, welche Gegenden die Jäger und Sammler neben Wesseling noch aufsuchten. Tertiärquarzit und Chalzedon weisen nach Süden ins Mittelrheingebiet und zur Chalzedon-Lagerstätte bei Bonn. In eine ganz andere Richtung – nämlich genau nach Westen – weisen Orsbach- und Lousberg-Feuerstein, die aus der Umgebung von Aachen bzw. unmittelbar aus Aachen vom Lousberg zum Lagerplatz gebracht wurden.

Eine absolute Überraschung waren kleine, rätselhafte Objekte aus Braunkohle. Die bis zu 5 cm großen Stücke sind meist flach und auffallend häufig geometrisch geformt. Für die Kenntnis des Spätpaläolithikums, aus dem Kunstgegenstände nur in geringer Zahl überliefert sind, stellen die inzwischen mehr als ein Dutzend Objekte eine Bereicherung dar. Sie geben einen neuen Einblick in das Kunst- oder Schmuckschaffen der mitteleuropäischen Federmesser-Gruppen. Ebenso überraschend waren mehrere Quadaratmeter große Steinpflaster aus Flussgeröllen, die für diese Zeit bisher völlig unbekannt waren. Vermutlich dienten sie als Sitzplätze.

Die Jäger und Sammler Population, deren Lagerplatz in Wesseling entdeckt wurde, werden zu den sog. nordwesteuropäischen Federmesser-Gruppen gezählt, deren Name sich von den für diese Zeit typischen federmesserartigen Pfeilspitzen ableitet. Sie lebten in einer 1250 Jahre dauernden "Warmphase" (Allerød-Interstadial) kurz vor dem Ende der letzten Eiszeit. Ihre damalige Umwelt ist annähernd mit den heutigen Verhältnissen in Mittelschweden vergleichbar.

Erste Untersuchungsergebnisse werden vom Ausgräber Dr. Martin Heinen im aktuellen Band der Archäologie im Rheinland 2007 vorgestellt (Theiss-Verlag, ISBN 978-3-8062-2217-3)

Quelle: archaeologie-online.de

15.10.1917: Mata Hari hingerichtet

So etwas hatte Paris noch nicht gesehen! "Eine große dunkle Gestalt schwebte herein. Kräftig, braun, heißblütig. Ihr dunkler Teint, ihre vollen Lippen und glänzenden Augen zeugen von weit entfernten Landen, von sengender Sonne und tropischem Regen. Sie wiegt sich unter den Schleiern, die sie zugleich verhüllen und enthüllen. Ihr Busen bebt verführerisch und ihre Augen funkeln" schrieb ein Beobachter.

Paris 1904: In den Salons, den Hotels, den Clubs der Belle Epoque amüsierte man sich prächtig. Champagner floß in Strömen. Jeden Abend gab es Partys, Empfänge und exklusive Abendgesellschaften. Seit der Weltausstellung 1900 schwärmte Paris für alles Orientalische und die Tanzaufführung einer gewissen Lady MacLeod stieß auf große Begeisterung. Dazu kam eine geschickte Publicity.

Legendenbildung zu Lebzeiten

"Ich wurde geboren in der heiligen Stadt Jaffnapatam. Mein Vater war ein hoch angesehener Brahmane, meine Mutter eine Tempeltänzerin, die mit 14 Jahren bei meiner Entbindung starb. Aufgewachsen bin ich in der Obhut von Tempelpriestern. Sie weihten mich Shiva, und ich wurde in die heiligen Mysterien der Liebe und der göttlichen Verehrung eingeführt."

Diese Biografie der Lady MacLeod ist frei erfunden. Denn eigentlich war 29 Jahre zuvor, 1876, Mata Hari als Margaretha Geertruida Zelle in Leeuwarden, Friesland, geboren worden. Früh heiratete sie den Hauptmann der Kolonialarmee Rudolph MacLeod und ging mit ihm nach Niederländisch-Indien, der heutigen Republik Indonesien. 1902 kehrten sie zurück nach Amsterdam und trennten sich nach nur fünf Jahren Ehe. Mittellos plante Margaretha Zelle einen Neuanfang.

In Paris fand die attraktive Dunkelhaarige schnell zahlreiche Liebhaber. Auf Anraten eines Gönners wurde aus der aristokratisch klingenden MacLeod die orientalische Mata Hari. Das malaiische Wort für Sonne.

Das "Auge des Tages"

Am 13. März 1905 erstrahlte das "Auge des Tages" zum ersten Mal in Paris. Mit ihrem Auftritt im Musée Guimet 1905 begann ihr Siegeszug. Selbst im lebenslustigen und frivolen Paris verschlug es den Besuchern ihrer Tanzaufführungen den Atem, denn aus anmutigen Gesten wurden leidenschaftliche Windungen - und am Ende stand vor den entrückten Damen und Herren der Gesellschaft eine nackte Schönheit.

Doch Mata Haris Stern strahlte nur wenige Jahre, dann ließ das Interesse an ihr nach. Das "Auge des Tages" war getrübt, die Sonne Mata Hari stand nicht mehr im Zenit.

1914 aber vermittelte ein ehemaliger Liebhaber Mata Hari überraschend einen Vertrag für das Metropol Theater in Berlin. Plötzlich war sie wieder gefragt. Offiziere, Minister, selbst der Kronprinz sollen zu ihren Liebhabern gezählt haben - doch dann: Der 1. August 1914, der Erste Weltkrieg, brachte das europäische Pulverfass zur Explosion. Margaretha Zelle konnte nicht in das Land des Gegners, nach Frankreich zurück. Stattdessen ging sie in die kriegsneutralen Niederlande.

Von der Tänzerin zur Spionin

Auf einem Empfang im Mai 1916 lernte sie den Presseattaché bei der deutschen Botschaft in Den Haag kennen, Karl Kramer, Mitglied des Nachrichtendienstes. Doch als er sie wenige Tage nach ihrer ersten Begegnung besuchte, wollte er nicht das, was Männer sonst von Mata Hari wollten. Nein, er sprach von "kleineren Aufträgen, die sie in Paris erledigen könnte und die das deutsche Volk sehr zu schätzen wüsste". Spionage!

"Ich erinnerte mich an meine wertvollen Pelze, die vom Theater in Berlin konfisziert worden waren und begriff, dass dies die ideale Gelegenheit sein würde, um mich für den Verlust schadlos zu halten. Deshalb schrieb ich an Kramer und akzeptierte sein Angebot", sagte Mata Hari später.

Kramers Angebot: 20.000 Francs. Unter dem Codenamen H21 wurde sie fortan in den Listen des Deutschen Geheimdienstes geführt. Zwar verriet Mata Hari keine wesentlichen Geheimnisse, aber die französische Spionageabwehr wurde auf sie aufmerksam. Und 1917, im Jahr der totalen Kriegsmüdigkeit und Truppenmeutereien, war sie ein willkommenes Bauernopfer, um die Franzosen aufzurütteln.

Am 13. Februar wurde Mata Hari verhaftet. Die Verhöre dauerten monatelang. Man konnte ihr nichts nachweisen, aber schließlich stieß man auf die 20.000 Francs von Kramer und die Schlinge zog sich zu. Auf Spionage stand die Todesstrafe.

Sieben Monate nach ihrer Verhaftung, am 15. Oktober 1917, stand Mata Hari im Wald von Vincennes vor zwölf Soldaten eines französischen Artillerieregiments. Eine Augenbinde hatte sie für ihre Exekution abgelehnt: "Ich werde den Soldaten ins Auge blicken. Ich bin stolz auf meine Vergangenheit, und ich war nie eine Spionin, aber ich war Mata Hari!"

14.10.08

Fund weckt den Pyramiden-Mythos

Kiel – Die Pyramide ist so etwas wie der Fluch der Archäologen. Zahlreiche Geschichten ranken sich um sie und inspirieren Filmemacher. Seit kurzem gibt es eine Geschichte mehr. Der Kieler Archäologe Prof. Johannes Müller machte vor zwei Wochen einen Grabungsfund, der Vertretern der These um bosnische Pyramiden neuen Aufwind gibt.
Ende September fanden Archäologen der Christian-Albrechts-Universität einen ciretwa 4000 Jahre alten pyramidenförmigen Tonsockel im Grabungsgebiet im bosnischen Visoko, 25 Kilometer nordwestlich von Sarajevo. Per Handyfoto fand die Mini-Pyramide zunächst ungewollt ihren Weg aus der Grabungsstätte in die Öffentlichkeit. Seitdem hat der Fund in Bosnien viele Gemüter erhitzt. Denn Hobbyarchäologen sehen in dem Tonsockel einen weiteren Hinweis darauf, dass es in Europa Pyramiden gibt.
Die These, dass der kegelförmige Berg am Fuße der Stadt Visoko eine Pyramide ist, ist nicht neu. Vertreten wird sie vor allem von dem Hobbyarchäologen Semir Osmanagic, einem in Amerika lebenden Bosnier. Er glaubt, dass eine intelligente Zivilisation die Pyramiden vor rund 15000 Jahren erbaut habe.
„Das ist aus wissenschaftlicher Sicht Unfug“, sagt Johannes Müller, Professor für Archäologie an der CAU. Er ist gerade vor ein paar Tagen mit seinen Kollegen und Studenten von der Grabung zurückgekehrt, um die Funde nun auszuwerten. „Unser Fund hat zwar die Form einer Pyramide. Weitere Rückschlüsse kann man aber nicht ziehen“, so Müller. Es handele sich schlicht um einen Sockel, dessen Aufsatz abgebrochen sei. Die Forscher vermuten, dass es sich um ein Räuchergefäß handelt, das kultischen Zwecken diente. Wahrscheinlich nutzten die Menschen den Tonsockel dazu, Glut zu halten oder Duftaromen zu verbreiten.
Für die Kieler Wissenschaftler, die gemeinsam mit dem Bosnisch-Herzegovinischen Landesmuseum und der Römisch-Germanischen Kommission Frankfurt des Deutschen Archäologischen Instituts die Siedlungsstrukturen am Übergang von der Stein- zur Metallzeit (circa 5500 bis 4000 v. Chr.) erforschen, ist der Fund zwar etwas Besonderes. Denn als bislang einzigartiges Fundstück in der Grabungssiedlung Okolište weist es auf soziale Unterschiede innerhalb der Siedlung hin. „Allerdings sehen wir jetzt auch ganz konkret die Gefahr, durch unseren Fund in den sogenannten Pyramiden-Sog hineingezogen zu werden“, sagt Müller. Das behindere die Arbeit der Archäologen.
Dass das Kieler Grabungsteam je auf eine Pyramide stoßen wird, schließt Müller aus: „Es gibt keine Pyramiden in Bosnien.“

Quelle: kn-online.de

13.10.08

Urlaub für Hobby-Archäologen

Sechs deutsche Urlauber haben sich in Nußdorf-Debant einen Traum verwirklicht. Gemeinsam mit dem Grabungsteam der Innsbrucker Archäologie suchen sie nach Relikten aus der Vergangenheit.


Graben, kratzen, pinseln
Was sonst die mühevolle Arbeit der Archäologen ist, tun sie als Ferienspaß: graben, kratzen, pinseln.

Um mit Pickel und Kelle Spuren der alten Römer zu finden, sind sie sogar bereit, 1.000 Euro zu bezahlen. Doch für die Amateure geht damit ein langgehegter Traum in Erfüllung.

Der Verein "ARGE Archäologie" in Wien bietet interessierten Laien seit einigen Jahren die exklusive Gelegenheit, im Zuge von Urlaubsreisen an ausgewählten archäologischen Ausgrabungen in Österreich mitzuarbeiten.

Durch eine Kooperation mit dem Institut für Archäologien der Universität Innsbruck konnten nun auch Touristen im Rahmen eines einwöchigen Kultur- und Erlebnis-Urlaubes erstmals in Tirol im Bereich der römischen Villa von Nußdorf-Debant forschen.

Trotz großer Begeisterung der Teilnehmer wird eine erneute Reise nach Nußdorf-Debant nicht möglich sein, weil diese Grabungen heuer abgeschlossen werden.

Quelle: tirol.orf.at


Universität Innsbruck Institut für Archäologien

Das Römische Köln komplett in 3D »begehbar«

Ein in Echtzeit begehbares 3D-Modell des Römischen Köln präsentierten am Donnerstag Forscher als Ergebnis eines bislang einzigartigen Projekts. Die Echtzeitvisualisierung erfüllt das derzeit technisch Machbare mit Blick auf Realitätsgehalt, Performance und Informationsgehalt. Es ist möglich, virtuell durch das komplette Römische Köln zu flanieren, die Gebäude in ihrem jeweiligen städtebaulichen Kontext zu sehen und um die Gebäude zu laufen.

Das Römische Köln als 3D-Modell: Das war das Ziel eines bislang einzigartigen und gemeinsamen Forschungsprojekts der Universität zu Köln (Archäologisches Institut), der Fachhochschule Köln (Köln International School of Design/KISD), des Hasso-Plattner-Instituts an der Universität Potsdam und des Römisch-Germanischen Museums (RGM) in Köln.

»Zum ersten Mal ist jetzt sichtbar, was für eine großartige Stadt Köln schon in der Antike war«, betonte Prof. Hansgerd Hellenkemper, Direktor des Römisch Germanischen Museums in Köln bei dem Pressegespräch zum Abschluss des dreijährigen Forschungsprojekts am 10. Oktober 2008. Wie dies den Kölnern und der Welt gezeigt werden könne sei nun die Frage. Die Fachhochschule Köln werde in jedem Falle die Weiterführung des Projekts unterstützen, unterstrich Prof. Dr. Joachim Metzner, Präsident der Fachhochschule Köln und Vize-Präsident der Hochschulrektorenkonferenz. «Es wäre schön«, so Metzner weiter, »wenn sich Anschlussprojekte ergeben.« Das Forschungsprojekt sei zudem ein Vorzeigeprojekt für erfolgreiche Kooperationen unterschiedlicher Einrichtungen von unterschiedlichen Hochschultypen. Das gilt auch für den interdisziplinären Ansatz: »Die Archäologen und Bauforscher liefern die Inhalte und die Designer gestalten die Information, erstellen wissenschaftlich korrekte und anschauliche 3D-Modelle. Die Informatiker generieren aus diesen Modellen eine Anwendung, die das virtuelle Navigieren in Echtzeit ermöglich«, erläuterte Diplom-Designer Michael Eichhorn von der Köln International School of Design der Fachhochschule Köln.

»Ich bin stolz, dass wir es soweit gebracht haben«, resümierte auch Prof. Henner von Hesberg, Archäologisches Institut der Universität zu Köln, Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts Rom. »Die geleistete Arbeit kann als Vorbild für andere Modelle dieser Art dienen. Von dem wissenschaftlichen Wert des Modells könnten die Kunstgeschichte und andere Wissenschaften in anderen Städten – auch in Rom – profitieren.«

»Die Herausforderung lag darin, hoch genaue, detailreiche und dreidimensionale Gebäude-Modelle, die am Computer gestaltet worden waren, in bislang noch nie vorhandener Zahl interaktiv erlebbar zu machen«, berichtete Prof. Dr. Jürgen Döllner, Leiter des Fachgebiets Computergrafische Systeme des Hasso Plattner-Instituts an der Universität Potsdam. Dazu setzten die Potsdamer Computergrafik-Wissenschaftler spezielle Algorithmen um die Bilder besonders effizient zu berechnen.

Virtuelle Modelle historischer Orte gibt es eigentlich schon seit Beginn der Visualisierungstechnologie. »Allerdings waren dies eher Animationen, die gerechnet wurden, nicht aber interaktiv begehbare großflächige Modelle. Das römische Köln als virtuelles 3D-Stadtmodell ist deshalb bislang einzigartig«, hob Döllner hervor. Hinzu kommt, dass die 3D-Rekonstruktion des römischen Kölns sich mit dem virtuellen 3D-Modell der heutigen Domstadt ergänzt. »In einem weiteren Schritt wollen die beteiligten Institutionen dafür sorgen, dass das Stadtmodell von heute mit dem vor 2000 Jahren visualisiert und damit auch verglichen werden kann«, blickte Döllner in die Zukunft.

Döllner und sein Potsdamer Forscherteam sind überzeugt, dass sich in Zukunft immer mehr Kommunen im Internet mit virtuellen 3D-Stadtmodellen präsentieren werden. Dabei ist nicht nur der Zustand heute von Bedeutung, sondern auch historische Varianten. Der Leiter des HPI-Fachgebiets Computergrafische Systeme hat maßgeblich die Basistechnologien für raumbezogene dreidimensionale Informations- und Visualisierungssysteme entwickelt. Die von ihm initiierte Systemplattform »LandXplorer« wurde mittlerweile vom Autodesk-Konzern, dem weltweit führenden Unternehmen im 3D-Bereich, übernommen.

Internetnutzer erhalten auf der gemeinsamen Projektseite www.colonia3d.de jetzt erstmals einen räumlichen Eindruck von der Größe und Architektur der Stadt vor rund 2000 Jahren. Das Modell kann sogar in Beziehung zum heutigen zweidimensionalen Stadtplan Kölns gesetzt werden.

Quelle: archaeologie-online.de


colonia3d.de



Fachgebiet für Computergrafische Systeme am Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam

13.10.54: Thronbesteigung Neros

Nach dem Tod seines Adoptivvaters Claudius wurde Nero neuer Kaiser von Rom. Nachdem seine Herrschaft anfangs noch vom Volk gerühmt wurde, entwickelte er nach einigen Jahren tyrannische Züge. Er ließ alle potentiellen politischen Konkurrenten sowie Familienmitglieder, darunter seine Mutter Agrippina, mehrere Ehefrauen und seinen Stiefbruder Britannicus ermorden, und duldete nur noch kritiklose Bewunderer um sich. Als im Jahr 64 ein Feuer große Teile Roms völlig verwüstete, fiel der Verdacht sofort auf Nero, den man inzwischen für wahnsinnig hielt. Ob der Imperator, der die Zerstörung zur baulichen Neugestaltung der Stadt nach seinen Plänen nutzte, tatsächlich der Brandstifter war, ist bis heute nicht endgültig geklärt.


Biografie Neros im "Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon".

11.10.08

Der Parthenon

Vor über 2.500 Jahren entstand der Parthenon auf der Athener Akropolis als Tempel für die Göttin Athene. Im Laufe der Geschichte wurde er von Erdbeben erschüttert, angezündet und mehrfach umgebaut. Heute stellt sich die Frage, wie es den Griechen der Antike möglich war, dieses architektonische Meisterwerk ohne moderne technische Hilfsmittel zu errichten.

Der Parthenon gilt seit mehr als 2.500 Jahren als Inbegriff der Schönheit und Perfektion. Er wurde auf der Athener Akropolis zu Ehren der Stadtgöttin Pallas Athene als Dank für die Rettung Athens vor den Persern errichtet. Im Laufe seiner Geschichte wurde das Gebäude beschossen, in Flammen gesetzt, von Erdbeben erschüttert, seiner Skulpturen beraubt und durch katastrophale Renovierungen entstellt.
Nun will ein Team von Architekten und Restauratoren dieses einmalige Bauwerk retten. Doch dazu muss es zunächst einige Rätsel lösen. Wie gelang es den alten Griechen, innerhalb von weniger als neun Jahren ein Bauwerk derartigen Ausmaßes mit millimetergenauer Präzision zu errichten? Welche Techniken und Werkzeuge setzten sie ein? Die Suche nach Antworten auf diese Fragen führt an die Wiege der europäischen Kultur und in die Entstehungszeit von Mathematik, Philosophie, Tragödie und Demokratie.


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Einmalige Gefäßfunde in der Hauptstadt der Hethiter

Bei der aktuellen Grabungskampagne des Deutschen Archäologischen Instituts in Bogazköy/Hattuscha kamen u.a. zwei außergewöhnliche Vasen ans Licht, für die es bisher keine vergleichbaren Funde der hethitischen Kultur gibt. Sie dienten im 14. Jh. v. Chr. wohl zeremoniellen Zwecken.

Zwischen Juni und September fand die 69. Grabungskampagne des DAI in Hattuscha, der Hauptstadt des hethitischen Großreichs (ca. 1600-1200 v.Chr.) statt. Durch die Kombination moderner geistes- und naturwissenschaftlicher Forschungsmethoden soll die Lebenswirklichkeit einer der größten Städte des Alten Orients erhellt werden, die zudem als zentrale Metropole eines der wichtigsten Gegenparte zu Ägypten im 14. und 13. Jh. v. Chr. eine große weltpolitische Rolle spielte. Die Ausgrabungen konzentrierten sich auf die westliche Oberstadt, wo an zwei Stellen seit mehreren Jahren gearbeitet wird.

Hier wurde in einem großen Gebäude, das an der Schnittstelle zwischen zwei Stadtbereichen liegt, ein besonderer Fund gemacht. Das sorgfältig geplante Gebäude entstand wahrscheinlich um 1400 v. Chr., brannte einmal ab und wurde im späten 14. Jh. v. Chr. erneut aufgebaut. Dieser zweiten Nutzungsphase kann der seltene Fund eines vollständigen Gefäßensembles zugewiesen werden. Neben über 70 Schalen und Tellern sind vor allem zwei Vasen von größter Bedeutung, da es bislang keine vergleichbaren Objekte in der hethitischen Kultur gibt.

Zum einen handelt es sich um ein großes Gefäß mit geschwungener Wandung und vier Henkeln, dessen Rand in Form von Zinnen gestaltet ist. Zwar sind kleine Fragmente entsprechender Gefäße bereits des öfteren in den Ausgrabungen in Hattuscha gefunden worden, jedoch ist es das erste Mal, dass ein vollständiges Gefäß dieses Typs rekonstruiert werden konnte. Bisher völlig einmalig hingegen ist das zweite Gefäß, das unmittelbar mit dem ersten zusammengefunden wurde. Es hat eine hohe schlanke Form, mit langem Hals, auf dem ein Stierkopf als Ausguß sitzt. Beide Gefäße bilden zusammen mit den genannten Schalen und Tellern ein beispielloses Ensemble, das vermutlich im Rahmen von Zeremonien genutzt wurde. Diese Funde ermöglichen ungekannte Einblicke in die Nutzung eines Gebäudes, das mit großer Wahrscheinlichkeit einer sehr hoch gestellten Persönlichkeit der hethitischen Gesellschaft zu zuweisen ist.

Quelle: archaeologie-online.de


Informationen des DAI zum Forschungsprojekt Hattusa/Boğazköy


Hattuscha.de - weitere Informationen zur Erforschung der Hauptstadt der Hethiter

»Schlachtfeld« der Bronzezeit entdeckt

In einem knapp 1 km langen Abschnitt eines Flusstals in Mecklenburg-Vorpommern starben vor 3.300 Jahren mindestens 50 Menschen unter Gewalteinwirkung. Auch einige der Waffen, durch die sie möglicherweise umkamen, wurden direkt in der Nähe gefunden.

In der sumpfigen Aue haben Reste von Nahkampfwaffen erhalten, wie sie bislang aus der Bronzezeit nicht bekannt waren: Ein Holzknüppel, der an heutige Baseballschläger erinnert, und eine sorgfältig bearbeitete hammerartige Holzkeule. Diese Waffen blieben unter einer Moorschicht vergleichsweise gut erhalten, erklärte Detlef Jantzen vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege in Schwerin bei der Präsentation der Funde am Donnerstag.

Welche Wirkung die bronzezeitlichen Schlagwaffen hatten zeigen die eingeschlagenen Schädel, gebrochenen Oberschenkel und ein Oberarm, in dem eine vollständig erhaltene Pfeilspitze steckt, auf eindrucksvolle Weise. Sollten die bisher entdeckten 50 Individuen zur gleichen Zeit ums Leben gekommen sein, hätte man einen klaren Hinweis auf kriegerische Auseinandersetzungen in der mitteleuropäischen Bronzezeit. Zwar könne man nur darüber spekulieren, was sich damals tatsächlich abspielte, erklärte Jantzen. Für ihn sei aber klar, dass es sich bei dem Ort um ein Schlachtfeld handelt. Die Fundstelle soll nun in einem gemeinsamen Forschungsprojekt des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege und der Universitäten Greifswald und Rostock untersucht werden.

Dem Thema »Schlachtfeldarchäologie« widmet sich auch der 1. Mitteldeutsche Archäologentag , der vom 9.-11. Oktober in Halle stattfindet.

Quelle: archaeologie-online.de

11.10.1928: "Graf Zeppelin" startet in die USA

"Es war die Aufgabe des Luftschiffes Graf Zeppelin, die Leistungsfähigkeit des Luftschiffes als Verkehrsmittel zu beweisen und gleichzeitig auf ausgedehnten Fahrten Erfahrungen und navigatorische Studien auf langen überseeischen Reisen zu machen", sagte Hugo Eckener, in den 1920er Jahren Chef der deutschen Zeppelinwerke in Friedrichshafen.

Am 11. Oktober 1928 erhob sich ein Gigant über den Bodensee und nahm Kurs auf Nord-Amerika. Das legendäre Luftschiff LZ 127 "Graf Zeppelin" hatte nie gekannte Ausmaße: 236 Meter Länge, 105.000 Kubikmeter Gasfüllung, fünf Motoren für 110 Kilometer in der Stunde Reisegeschwindigkeit und eine Reichweite von 10.000 Kilometern.

Fliegende Zigarre

Für Hugo Eckener war der Start und die glückliche Landung der ″fliegenden Zigarre″ ein großer Erfolg. Jahrelang hat der Nachfolger des Firmengründers Graf Zeppelin darum gerungen, wieder deutsche Luftschiffe bauen zu dürfen. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg hatten die Alliierten im Versailler Vertrag dies verboten, weil die Zeppeline Bomben über England abgeworfen hatten.

Hugo Eckener erinnerte sich: "Nachdem das Eis gebrochen war, konnte die bisher verweigerte Erlaubnis zum Bau großer Passagierluftschiffe von den Alliierten erlangt werden, und es begann vom Jahre 1928 an die Reihe der Aufsehen erregenden Zeppelinfahrten durch die ganze Welt und über die Meere."

Für ein gutbetuchtes Klientel brach in Konkurrenz zu Schiff und Flugzeug eine neue Ära des Reisens an. Fast geräuschlos glitt man über den Ozean, der Luxusliner war permanentes Medienereignis. Bereitwillig berichtete die Presse über skurrile Frachtgüter oder die Kaviarvorräte des Chefkoches. Man stellte die erste Flugstewardess der Welt vor und beschrieb die Schlafkabinen mit fließend warmem Wasser, die Aussichtsterrassen, den Speisesaal und den Rauchsalon und übertrug die Klavierkonzerte am Aluminiumflügel im Radio.

Ein neuer Touristikmarkt begann sich aufzutun. Bald wurden auch Ziele in Russland angefahren - die High Society leistete sich eine Fahrt nach Luxor oder für 1.400 Reichsmark eine Reise nach Rio de Janeiro. Der Langstreckenverkehr rentierte sich; die Fahrten waren ausgebucht und ebenso der Frachtraum. Affen und Schlangen, Silberbestecke und Bechstein Flügel fand man auf den alten Frachtlisten.

Ende einer Ära

Der 6. Mai 1937 um 18:24 Uhr Ortszeit im US-amerikanischen Lakehurst in der Nähe New Yorks, läutete das Ende einer Ära ein. Das Luftschiff "Hindenburg" explodierte.

Radioreporter, wie der in Tränen ausgebrochene Herbert Morris, berichteten live, wie Deutschlands "Stolz der Nation" binnen Sekunden zu Aluminiumschrott verbrannte und 35 Menschen das Leben kostete: "It's crashing down...it's terrible...it's falling down...the passengers…Ladies and Gentlemen...".

Drei Jahre später, 1940, ließ Reichsluftfahrtminister Hermann Göring die LZ 127 "Graf Zeppelin" abwracken, um Aluminium für den Flugzeugbau zu gewinnen. Doch der Unfall in Lakehurst war nur der Anlass, nicht die Ursache. Der wahre Grund für das kategorische "Aus" war ein militärischer. Deutschland hatte gerade den Zweiten Weltkrieg vom Zaun gebrochen und die Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg hatten gezeigt, dass Zeppeline für den Luftkampf recht wenig taugten.



Homepage des Zeppelin Museums in Friedrichshafen. Hier werden die aktuellen Ausstellungen und Veranstaltungen des Museums ständig aktualisiert.(Englisch, Deutsch)


Das Luftfahrtmuseum in Cuxhaven setzt sich mit den verschiedenen historischen Aspekten der zivilen und militärischen Luftschifffahrt auseinander und präsentiert seine Ausstellung anhand von Wort und Bild.(Deutsch, Englisch)

10.10.08

Der Samstag auf Arte

"Leichensache Hauslabjoch" - Der Ötzi-Mord

Samstag, 11. Oktober 2008 um 21.00 Uhr

Wiederholungen:
12.10.2008 um 14:00
15.10.2008 um 09:55
"Leichensache Hauslabjoch" - Der Ötzi-Mord
(Grossbritannien, 2008, 50mn)
ARTE F
Regie: Noel Dockstader
16:9 (Breitbildformat)

Im Jahr 1991 wurde auf einem Gletscher der Ötztaler Alpen unweit der österreichisch-italienischen Grenze eine mumifizierte männliche Leiche gefunden. Aufgrund des Fundortes wurde sie "Ötzi" genannt. Wissenschaftler stellten fest, dass Ötzi etwa 3.300 Jahre vor Christus gelebt haben muss. Zu Identität und Tod des Mannes gibt es inzwischen zahlreiche Untersuchungen und Spekulationen. Neue Theorien gehen davon aus, dass Ötzi das Opfer eines Mordes wurde. Bei allen Unwägbarkeiten ist sicher, dass es der Forschung immer wieder gelingt, überraschende Details über das Leben in der Steinzeit zu entdecken.

1991 entdeckten Wanderer in den Ötztaler Alpen den außergewöhnlich gut erhaltenen mumifizierten Leichnam eines Mannes, der aufgrund des Fundortes "Ötzi" getauft wurde. Der Mann aus dem Eis hatte um 3.300 vor Christus gelebt und rivalisiert mit dem Ägypter "Ginger" um den Titel der ältesten menschlichen Mumie.
Die Untersuchung Ötzis gestattete viele neue Rückschlüsse auf die Lebensweise der Menschen in der Kupfersteinzeit. Ötzi selbst war klein und sehnig und mit Mitte 40 relativ alt für die damalige Zeit. Das wertvolle Kupferbeil, das bei ihm gefunden wurde, lässt auf einen höheren gesellschaftlichen Rang schließen. Er trug drei Schichten Kleidung und mit Bärenleder besohlte Schuhe. Seine Ausrüstung bestand aus einem Dolch mit Feuersteinspitze, Utensilien zum Feuerschlagen und einem Behältnis aus Birkenrinde, das in Ahornblätter gewickelte Glut enthalten hatte.
Obwohl Ötzis Lebensumstände intensiv erforscht wurden, ist noch immer nicht klar, woran er genau starb. Verschiedene wissenschaftliche Theorien hielten der Zeit weniger Stand als Ötzis robuste Kleidung. Manche sahen in ihm einen verirrten Schafhirten oder einen Schamanen, andere das Opfer einer rituellen Handlung. Sogar für einen Veganer wurde er gehalten. Obwohl immer noch nicht klar ist, was genau damals am Hauslabjoch geschah, so wissen die Wissenschaftler heute doch, dass Ötzi ermordet wurde.
Wer beging die Tat und warum? War es ein Raubmord? Oder kannte Ötzi seinen Mörder? Die Experten messen einem eigenartigen Indiz am Tatort große Bedeutung bei: Der Schaft des todbringenden Pfeils konnte nirgends gefunden werden. Jemand muss ihn herausgezogen haben, sodass nur die steinerne Pfeilspitze in Ötzis Körper zurückblieb.
Doch das eigentlich Bemerkenswerte an der Geschichte um den rätselhaften Todesfall ist, wie die Wissenschaftler anhand kleinster Hinweise - ein Fingernagel, ein winziger Essensrest, ein wenig Blütenstaub - einen Jahrtausende zurückliegenden Steinzeit-Kriminalfall aufklären können. Obwohl seit 5.000 Jahren kein Wort mehr über Ötzis Lippen gekommen ist, gelingt es Forschern immer wieder, neue und überraschende Details über das Leben - und den Tod - in der Jungsteinzeit zutage zu fördern.

Chinas geheimnisvolle Mumien

Samstag, 11. Oktober 2008 um 21.50 Uhr

Wiederholungen:
12.10.2008 um 14:50
15.10.2008 um 10:45
Chinas geheimnisvolle Mumien
(Grossbritannien, 2007, 52mn)
ARTE F
Regie: David Shadrack Smith
16:9 (Breitbildformat)

In dem im westlichen China gelegenen Tarim-Becken stießen Wissenschaftler auf Mumien, deren Alter sie auf 2.600 bis 4.000 Jahre datieren. Umfangreiche Untersuchungen der mumifizierten Leichen und die gefundenen Grabbeigaben lassen vermuten, dass die Toten europäischer Herkunft sind. Es muss also schon zu damaliger Zeit ein Austausch zwischen Europa und dem Fernen Osten bestanden haben.

Der Wissenschaftler und Weltenbummler Spencer Wells untersuchte Mumien, die im chinesischen Tarim-Becken gefunden wurden und wahrscheinlich 2.600 bis 4.000 Jahre alt sind. Laut umfangreicher Untersuchungen handelt es sich bei den freigelegten mumifizierten Körpern um Verstorbene europäischer Herkunft. Sie waren umgeben mit zahlreichen Grabbeigaben, unter anderem mit Kultgegenständen und Werkzeugen, die in der damaligen Zeit in der Region der Fundstätte noch gar nicht bekannt waren. Die Forschung stellt sich nun die Frage, ob es zur damaligen Zeit bereits einen Austausch zwischen Europa und dem Fernen Osten gegeben hat.

Der Parthenon

Samstag, 11. Oktober 2008 um 01.30 Uhr

Wiederholungen:
22.10.2008 um 09:55
Der Parthenon
(Frankreich, 2008, 78mn)
ARTE F
Regie: Gary Glasmann

Vor über 2.500 Jahren entstand der Parthenon auf der Athener Akropolis als Tempel für die Göttin Athene. Heute stellt sich die Frage, wie es möglich war, dieses Meisterwerk ohne moderne technische Hilfsmittel zu errichten.

09.10.08

9.10.1967: Che Guevara erschossen

Bernd Rabehl: "Che Guevara als Poster tauchte auf in Berlin bei irgendeiner Vietnam-Demonstration und zwar nicht zum Vietnam-Kongress, sondern schon vorher, 1967. Also mir ist Che Guevara zuerst ins Gesicht gesprungen, im wahrsten Sinne des Wortes, aber auch in die Worte gefallen."

Das Bild der Revolution: Che, den Blick fest auf ein Ziel gerichtet. auf die Schatten der Brauen folgt der helle Streifen der Stirn, dann die Baskenmütze, auf ihr der fünfzackige Stern; die Mähne weht leicht im Wind. Wäre der Mythos ohne dieses Bild so stark? Wohl kaum sagt Bernd Rabehl.

Geschossen worden war das Foto schon 1960. Die kubanische Revolution war gerade ein Jahr alt, da flog in Havanna der französische Frachter "La Coubre" in die Luft. 75 Menschen starben, man vermutet Sabotage. Bei der improvisierten Trauerfeier bekommt der Cheffotograf der Zeitung "Revolución" Alberto Diáz, genannt Korda, el Comandante in den Sucher. Ein Schnappschuss, ein Zufallsprodukt, das jahrelang unbeachtet in einer Kiste des Fotografen liegt. 1966 kommt dann der italienische Verleger Giangiacomo Feltrinelli, der Rowohlt Italiens, nach Havanna. Er sucht Fotos des Revolutionshelden. Bei Korda wird er fündig.

Bernd Rabehl: "Ich nehm auch an, dass der Katholik Feltrinelli von Anfang an in diesem Bild die Ähnlichkeit zu Christus hatte, die Assoziation zu Christus hatte und deshalb auch ein Symbol der Auferstehung der Revolte, der Revolution. Endlich wird 1917 in Mitteleuropa nachvollzogen."

Villagrande, Bolivien, 9. Oktober 1967. Auf einer Bank in einem winzigen Zweizimmerschulhaus wird Ernesto Guevara de la Serna von einem CIA-Agenten verhört. Der Agent sagt, dass er ihn bewundert, woraufhin ihm erwidert wird, dass man einen Che Guevara nicht verhört. Che Guevara war schon zu seinen Lebzeiten zu einem Mythos geworden, seit er nach seinem Sieg in Kuba mit seiner heiseren Stimme verkündet hatte, dass die Welt nun mit den Armen Amerikas rechnen müsse.

Ein Mythos, der keine Kraft mehr hatte. Der asthmakranke Revolutionär hatte bei seinem letzten Abenteuer in Bolivien auf verlorenem Posten gestanden. Seine in der kubanischen Revolution noch erfolgreiche Focus-Theorie war gescheitert. Mit seinen ursprünglich 55 Kampfgenossen wollte Che Guevara das wiederholen, was in der kubanischen Sierra Maestra so beeindruckend funktioniert hatte. Aber anders als in Kuba 1958 zogen die bolivianischen Bauern nicht mit, verieten ihn, kollaborierten mit den Truppen des bolivianischen Präsidenten Barrientos.

"Also Che Guevara hat auch damit geliebäugelt, diese Partisanenaktion von Peru aus aufzuziehen. Bolivien hat aus geographischen Gesichtspunkten heraus den Vorzug bekommen, weniger aus sozioökonomischen Gründen heraus. Nämlich es liegt im Herzen Südamerikas, hat Verbindungen zu sehr vielen anderen lateinamerikanischen Ländern, und Ché ging ja in seiner Konzeption davon aus, er hatte sich ja auf einen mindestens 15jährigen Befreiungskampf eingestellt. Er wollte quasi eine zweite Unabhängigkeitsrevolution unter sozialistischen Vorzeichen in Südamerika installieren, quasi ne sozialistische Unabhängikeitsrevolution", erzählt Uwe Eckhard Holz, Lateinamerikawissenschaftler in Rostock.

"Drei, vier Vietnams" schaffen, um den allmächtigen Yankee-Imperialismus herauszufordern. Aber die USA hatten gelernt. Von der offensiven Interventionspolitik im Hinterhof der USA, wie der südliche Teil des Kontinents lange gesehen wurde, war man abgerückt. Aktive, aber vorsichtige Diplomatie war angesagt.

Che Guevara war gescheitert. Mit seinem Tod rechnete er aber nicht. Wenn man einen Guevara nicht verhört, dann erschießt man ihn auch nicht.

Fest stand, dass die bolivianischen Ranger, die vom CIA zur Ergreifung der zuletzt 24 Partisanen auf bolivianischem Boden ausgebildet worden waren, ein riesiges Problem hatten: Che Guevara war in ihrer Gewalt. Aber was sollte man mit ihm tun? In Bolivien gab es keine Todestrafe und kein Hochsicherheitsgefängnis, in dem Che Guevara eine langjährige Haftstrafe verbringen konnte. Und der befürchtete Prozess bereitete Präsident Barrientos schlaflose Nächte.

Kurz zuvor war die bolivianische Regierung wegen der Verurteilung des französischen Linksintellektuellen Regis Debray ins Kreuzfeuer der internationalen Kritik geraten. Der Umgang mit Debray, der später in Frankreich auch als Berater von Francois Mitterrand arbeitete, hatte Bolivien international blamiert. Was für einen Aufschrei würde es erst geben, wenn es um Comandante Che ging?

Man will ihn töten, es aber so aussehen lassen, als sei es im Kampf geschehen. Keiner der bolivianischen Sodaten, die für die Exekution bestimmt sind, ist in der Lage, Che Guevara zu erschießen. Terán heisst der Mann, der es dann doch tut. Er betrinkt sich und feuert Che Guevara in die Brust.

Es waren nicht nur die näheren Umstände seines Todes in den bolivianischen Anden, die den argentinischen Arzt und lateinamerikanischen Revolutionär Ernesto Guevara de la Serna, genannt el Ché, für seine posthume Karriere prädestinierten. Auch dass er jung gestorben ist - wie vor ihm Evita Perón und James Dean, Marylin Monroe und John F. Kennedy und nach ihm Elvis Presley und Lady Di, die allesamt zu mythenumrankten Kultfiguren wurden - trägt zu seinem anhaltenden Nachruhm bei.

Es waren auch die Konsequenz seines Lebensweges, die Art seines öffentlichen Auftretens in den wenigen Jahren an der Seite seines Kampfgefährten Fidel Castro, die offensichtliche Übereinstimmung zwischen seinen Worten und seinen Taten, die ihm schon zu Lebzeiten einen Nimbus eingebracht hatten, an den nur ganz wenige seiner Zeitgenossen heranreichten.


Die Seiten von DW-WORLD vom 9.10.2007 mit einem Interview mit dem den Publizisten Cordt Schnibben: "Ché Guevara: der unsterbliche Held".

06.10.08

Namibia: Schatzsuche im Wettlauf mit der Zeit

Am Meeresgrund vor der Küste Namibias warten sensationelle Kostbarkeiten: 500 Jahre alte Goldmünzen, riesige Stoßzähne aus Elfenbein, der wahrscheinlich größte Schatz, der jemals in Schwarzafrika gefunden wurde.

Doch viel Zeit bleibt den Archäologen nicht mehr, um all dieses Preziosen zu bergen. Am 10. Oktober läuft ihre Mission aus. Länger kann die namibische Regierung es sich einfach nicht mehr leisten, die Expedition zu unterstützen. Was bis Freitag kommender Woche nicht an Land geholt werden kann, wird dann vermutlich für immer im Atlantik verschwinden.

Rund sechs Monate ist es her, dass Bergarbeiter der namibischen Diamantengesellschaft Namdeb an der legendären Skelettküste vor Namibia auf das Wrack eines rund 500 Jahre alten portugiesischen Schiffs stießen. Mit Hilfe von Sandwällen hatten sie einen Teil des Meeres trockengelegt. „Einer der Arbeiter entdeckte dann ungewöhnliche Holzmuster und runde Steine“, erzählt der namibische Archäologe Dieter Noli. Die Steine entpuppten sich als alte Kanonenkugeln. Dass überhaupt an dieser Stelle ein Wrack gefunden wurde, war an sich noch nicht so sensationell: An der gefährlichen Skelettküste gingen im Laufe der Jahrhunderte schon hunderte Schiffe unter.

Doch dieser Fund war etwas Besonderes; das war den Experten sehr schnell klar. „Dieses Schiff ist das besterhaltene außerhalb Portugals“, sagt Francisco Alves, Meeresarchäologe aus Lissabon. „Die riesigen Mengen an Goldmünzen machen es vermutlich zum größten Fund in Afrika, wenn man Ägypten einmal ausnimmt.“ Kulturell sei diese Entdeckung „unbezahlbar“. Der schiere Umfang des Schatzes ist schon unglaublich: 13 Tonnen Kupferbarren, mehr als 2300 Goldmünzen mit einem Gesamtgewicht von 21 Kilogramm und anderthalb Kilogramm Silbermünzen konnten die Forscher bisher bergen. Dazu sechs Bronzekanonen, acht Tonnen Zinngeschirr und mehr als 50 Elfenbein-Stoßzähne, die zusammen 600 Kilogramm auf die Waage bringen.

Anfangs meinten die Wissenschaftler, nach mehr als 500 Jahren das verschollene Schiff des portugiesischen Entdeckers Bartolomeo Diaz gefunden zu haben. Diaz hatte als erster Europäer 1488 die Südspitze Afrikas umsegelt. Wo heute die Hafenstadt Lüderitz liegt, rund 750 Kilometer südwestlich der namibischen Hauptstadt Windhoek, stellte der Abenteurer ein Steinkreuz zu Ehren des portugiesischen Königs auf. Um das Jahr 1500 herum verschwanden Diaz, sein Schiff und die gesamte Besatzung. Das Wrack wurde nie gefunden.

Die Hoffnung, dass das Schatzschiff an der Skelettküste dem berühmten Entdecker gehört haben könnte, zerschlug sich jedoch schon bald: Einige der gefundenen Münzen waren im Oktober 1525 in Portugal geprägt worden - 25 Jahre nach Diaz' Verschwinden. Damit bleibt die Herkunft des Wracks ein Rätsel. „Etwa 70 Prozent der Münzen stammen aus Spanien, der Rest aus Portugal“, sagt Alves. Die Kupferbarren weisen hingegen dreigezackte Kerben auf, die für die deutsche Kaufmanns- und Bankfamilie Fugger typisch waren, wie der südafrikanische Archäologe Bruno Werz sagt. Die Fugger-Familie habe zu jener Zeit Handel mit Portugal getrieben.

Viel Zeit bleibt den Forschern nicht mehr, um die Spuren des mysteriösen Schiffes zu sichern. Dass sie überhaupt so lange auf Schatzsuche gehen konnten, verdanken sie dem namibischen Kulturministerium und der staatlichen Diamantengesellschaft. Die Minengesellschaft schützt die Fundstelle nach wie vor mit Sandwällen vor dem Meer. Jeder Expeditionstag koste den Staat 100.000 namibische Dollar (rund 8500 Euro), rechnet der zuständige Beamte im Kulturministerium, Peingeondjabi Shipoh, vor. Ein teures Unterfangen - selbst dafür, dass die Forscher den Wert des Schatzes auf mehr als 100 Millionen Dollar beziffern.

„Am 10. Oktober werden die Wälle eingerissen und die Schiffsüberreste werden wieder den Elementen überlassen“, sagt Shipoh mit Bestimmtheit. Dem internationalen Seerecht zufolge gehört der Schatz dann Namibia. Die Münzen sollen vorerst in einen Tresor kommen. Später will das Land die Fundstücke in einer Ausstellung zeigen. Und irgendwann soll in Oranjemund sogar ein eigenes Museum gebaut werden. Bis dahin wird der Schatz erst einmal wieder verschwinden.

Quelle: haz.de

Erster Meilenstein des Legionärspfads in Windisch enthüllt

Das schweizweit einmalige Vermittlungsprojekt Legionärspfad, das im Juni 2009 in Windisch eröffnet wird, nimmt weiter Gestalt an. Gemeinsam mit den Sponsoren hat Regierungsrat Rainer Huber einen ersten von insgesamt acht Meilensteinen in feierlichem Rahmen enthüllt.

Dank einer grossräumigen Audio-Inszenierung wird auf dem Legionärspfad das pulsierende Alltagsleben an der Porta Principalis, dem monumentalen Westtor des Legionslager Vindonissa, nach 2000 Jahren wieder lebendig werden.

Der Legionärspfad ist ein Lern- und Erlebnisraum für Geschichte und Archäologie, der sich vor allem an Schulklassen und Familien mit Kindern richtet. Die Besucherinnen und Besucher tauchen in einem Spiel in den Alltag eines römischen Legionslagers ein. Ausgerüstet mit einem Römerpass erhalten sie eine neue, römische Identität und lösen auf dem Rundgang das grosse Rätsel des Gottes Neptun. Oder sie wählen den Rundgang als Forschende und erfahren dabei viele spannende Geschichten zu 100 Jahren archäologischer Ausgrabungen in Vindonissa. Die Hauptattraktion bilden originalgetreu, mit Holz und Lehm nachgebaute Legionärsunterkünfte, in denen Besucher eine römische Nacht verbringen können.

An den acht authentischen, historischen Schauplätzen markiert ein 2,6 Meter hoher in Glas und Metall ausgeformter Meilenstein die Station des Legionärspfads. Er ist zugleich Landmarke und Informationsträger, in dem er mittels Karte, Text, Bildern und einem ortstypischen archäologischen Fund die Bedeutung des römischen Bauwerks und die Grabungsgeschichte erläutert und anderseits visuell die acht Stationen des Legionärspfads verbindet. Mit seiner fragmentierten Gestaltung stellt das ausführende Zürcher Büro Bellprat klare Bezüge her zum Wesen archäologischer Forschung: Aus Bruchstücken wird Geschichte wieder erfahrbar gemacht.

Der Legionärspfad wird vom Kanton Aargau mit Unterstützung des Hauptsponsors Coop und des Fördervereins "Freunde Vindonissapark" sowie weiterer Sponsoren realisiert. Für den Betrieb wird die Stiftung Vindonissapark unter dem Präsidium von alt Ständerat Thomas Pfisterer gegründet. Im Laufe der auf zwölf Jahre geplanten Betriebsdauer sollen weitere, attraktive Stationen hinzukommen, wie das Amphitheater, welches zur Zeit vom Bund restauriert wird.

Quelle: archaeologie-online.de